Tech-Blog: Xiaomi 13 Pro im Test - kann viel, kostet viel!
Xiaomi geht 2023 in die Vollen. Das neue Top-Modell kommt mit einer 1-Zoll-Leica-Kamera und Top-Hardware bei uns auf den Markt. Die Kooperation mit dem legendären deutschen Kamerahersteller war eigentlich Huawei vorbehalten, jetzt haben sich aber die anderen Chinesen Leica geschnappt und das soll deren Smartphones in den Kamera-Olymp bringen. Kleiner Teaser: Das 13 Pro schießt unglaublich gute Fotos! Leider schießt aber heuer auch der Preis in den Olymp und misst sich mit Samsung und Apple. Diese Entwicklung gefällt mit weniger.
Hardware und Design - Neuer Wein in alter Verpackung?
Äußerlich gleichen sich mittlerweile viele Smartphones sehr und da ist auch das 13 Pro keine Ausnahme. Von vorne sieht es aus wie der Vorgänger, das 12 Pro, nur auf der Rückseite merkt man den Unterschied. Das Leica-Kameramodul ist prominent platziert und ragt ordentlich aus dem sonst schicken Gehäuse hervor. Trotzdem liegt das Gerät nicht ungut oder schlecht balanciert in der Hand. Es ist ein ausgewogenes Smartphone ohne Detail-Highlights. Eine Änderung fällt jedoch auf: Es gibt an der Oberseite keinen dedizierten 2. Lautsprecher mehr. Der Sound kommt jetzt aus dem Lautsprecher fürs telefonieren.
Die restlichen Specs sind absolut Top: Snapdragon 8 Gen 2, 12GB RAM, 512GB Speicher, 4.820 mAh-Akku mit 120 Watt-Schnelladung (am Kabel) oder 50 Watt-Schnelladung (kabellos). Drei 50-Megapixel-Sensoren bilden das Kamera-Triumvirat auf der Rückseite. Die 1-inch-Hauptkamera, eine Weitwinkelkamera und ein Teleobjektiv mit bis zu 3,2-fachem optischen Zoom. Die Selfie-Kamera ist mit 32-Megapixeln bestückt. Das Gerät ist nach IP68 wassergeschützt und wird von Gorilla Glass Victus eingehüllt. Das soll besonders kratzfest und bruchsicher sein. Das Display löst mit bis zu 3200x1440 Pixel auf (Quad-HD) und läuft mit bis zu 120 Hz Bildwiederholrate. Es wird mit bis zu 1.900 Nits sehr sehr hell.
Kamera und Software - Alter Wein in neuer Verpackung?
Für die Kamera gilt die oben aufgestellte Vermutung definitiv nicht. Der Sprung den Xiaomi mit der neuen Leica-Kamera macht ist gigantisch. Die Fotos werden wirklich wahnsinnig gut, egal ob Normal, Weitwinkel oder Zoom. Obwohl das Gerät eigentlich nur bis zu 3,2-fachen optischen Zoom bietet werden auch Fotos mit 10x-Zoom extrem gut. Hier hilft aber sicher die Software nach. Nachtaufnahmen gelingen dank des großen Sensors hervorragend. Das Xiaomi 13 Pro ist für mich bisher das beste Kamera-Phone 2023.
Die Software ist - naja - wie so oft gewöhnungsbedürftig. Xiaomi legt seine MIUI über Android 13 - verwirrenderweise Version MIUI 14, also in China ist man bei der MIUI schon weiter als Google bei Android. Die Software ist Geschmackssache, weit weg von purem Android, aber mit vielen Individualisierungsmöglichkeiten. Das muss man mögen. Was mir diesmal auffällt. Die Benachrichtigungen kommen fast alle sofort an. Hier dürfte Xiaomi optimiert haben, dafür ist die Akkulaufzeit heuer eher mau.
Fazit - Supercool, aber zu teuer!
Das Xiaomi 13 Pro ist ein sehr gelungenes Gerät. Die Performance ist dank Top-Hardware stets hervorragend. Das 13 Pro ist eines der schnellsten aktuell erhältlichen Geräte. Einzig die Akkulaufzeit kann nicht mit anderen Smartphones die den gleichen Prozessor benutzen mithalten. Samsungs Galaxy S23 Ultra und das OnePlus 11 halten länger durch, haben aber mit 5.000 mAh auch einen etwas größeren Akku. Die Kamera des Xiaomi 13 Pro ist aber über jeden Zweifel erhaben. Die Ladegeschwindigkeit des Geräts ist Wahnsinn: in nur rund 25 Minuten ist das Gerät wieder voll. Löblich: Ladegerät samt Kabel und Hülle liegen im Lieferumfang bei.
Und jetzt kommt das Aber: Der Preis ist mit 1.299 Euro ordentlich gestiegen. Man bekommt zwar dafür die Variante mit 12GB RAM und 256GB Speicher, im Vergleich zum letzten Jahr und dem Xiaomi 12 Pro sind das aber 150 Euro mehr zur gleichen Speicherausstattung und rund 250 Euro mehr zum Einstiegsmodell des 12 Pro (8/256). In Zeiten hoher Inflation, steigenden Energiepreisen und anderen Unsicherheiten sicher eine ordentliche Hausnummer für viele und mittlerweile in Preisregionen in denen sich Platzhirsche wie das Galaxy S23 Ultra und das iPhone 14 Pro herumtreiben. Und da wäre noch der heurige Flaggschiff-Killer: Das OnePlus 11. Es kostet in der Top-Ausstattung 899 Euro und bietet sogar 16GB RAM, sowie 256GB Speicher und eine Hasselblad-Kamera. Sonst muss man auf ein paar Features wie Wireless-Charging und IP-Zertifizierung verzichten, aber 400 Euro günstiger, das ist fast eine monatliche Gas-Rechnung (Ironie-Aus!).
Insofern muss jeder für sich selbst entscheiden ob er diese Summe für ein Xiaomi ausgeben will. Man bekommt dafür ein Top-Gerät mit herausragender Kamera und flotter Performance, allerdings fehlt mir ein wenig die Emotion. Das Gerät sieht fast gleich aus wie das 12 Pro und irgendwie wie die meisten Android-Geräte. Andere Firmen sind da mittlerweile etwas innovativer. Rein technisch wäre allerdings alles außer 10 von 10 Bewertungspunkte eine Häme. Die Chinesen packen alles was geht ins Top-Modell und das Xiaomi 13 Pro ist eines der besten Smartphones auf diesem Planeten. Hat aber eben auch seinen Preis.
Mehr Fotos:
Bis zum nächsten Mal!
Hinweis: Das Testgerät wurde mir von Xiaomi für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestellt. Der Testbericht entsteht unabhängig und wird vor Veröffentlichung nicht an Xiaomi zur Freigabe gesendet.
Weekend-Redakteur Lukas Steinberger-Weiß ist ein Technik-Freak sondergleichen. Wobei ihn die Bezeichnung „Nerd“ nicht beleidigt, sondern ehrt. Er saugt alle Neuheiten in sich auf und ist immer am neuesten Stand, liebt Computerspiele, beschäftigt sich ausführlich mit den neuesten Smartphones und den dazugehörigen Gadgets und ist ein Experte für Unterhaltungselektronik. In seinem Blog testet er Spiele, Konsolen, Smartphones, Gadgets und vieles mehr und lässt die Leser an seiner Faszination für die spannende Technik-Welt teilhaben.