Direkt zum Inhalt
Weekend/Steinberger-Weiß
Promotion

vivo X90 Pro im Test: Kamera-Wunder mit Akku-Achillessehne

05.07.2023 um 10:24, Lukas Steinberger-Weiß
min read
Das vivo X90 Pro ist ein kleiner Rückschritt zu 2022, aber sonst ein sehr gutes Smartphone mit Top-Kamera. Nur der Akku lässt wieder aus.

2022 hat vivo in Österreich sein erstes ultimatives Flaggschiff gelauncht, das X80 Pro. Damals hat es mit einer hervorragenden Kamera überzeugt und das tut auch der Nachfolger, das vivo X90 Pro. Ein Problem ist aber leider noch immer nicht ausgemerzt: die Akkulaufzeit. Und das ist wirklich schade, denn sonst ist das Gerät ein ziemlich gelungenes Komplettpaket, wenn auch nicht mehr ganz so innovativ wie das X80 Pro.

Design: edel

Die Verarbeitung des X90 Pro ist hervorragend, die Rückseite ist aus veganem Leder (also Plastik) und greift sich toll an. Von hinten sieht das Gerät eher wie eine Kompaktkamera mit großem Kameraring aus. Von vorne gibt es Standardkost - so sehen derzeit fast alle Geräte aus: Curved Display und Punch-Hole Selfie-Cam in der Mitte oben. Das Design passt und wird dem Flaggschiff-Anspruch mehr als gerecht.

Hardware: stark

Die verbaute Hardware wirkt auf dem Zettel hochwertig und ist es auch. 12GB RAM und 256GB Speicher sind 2023 Muss für ein Gerät jenseits der 1.000 Euro. Der verbaute Prozessor ist ein MediaTek Dimensity 9200 - der zwar gut ist, aber nicht ganz mit dem Top-Prozessor von Qualcomm (Snapdragon 8 Gen 2) mithalten kann. Das 6,7-Zoll große Display ist hell und löst mit 2800 x 1260 Pixel auf. 120 Hz Wiederholrate sind natürlich mit dabei. Das Gerät ist nach IP68 zertifiziert und damit auch für kurze Tauchgänge geeignet. Geladen wird der 4.870 mAh große Akku mit bis zu 120 Watt am Kabel oder bis zu 50 Watt wireless. Leider war dies im Laufe des Tests viel öfter nötig als gewünscht.

Akku: schwach

Denn abseits der guten Hardware ist die Akkulaufzeit nicht wirklich gut. Ich kam oft nicht über den Tag und musste zwischenladen. Bei einer längeren Autofahrt saugt das Wireless-Android-Auto den Akku leer. Zudem wurde das Gerät extrem heiß, dann ging auch das Schnelladen nicht mehr. So gut das Gerät ist - der Akku und seine Laufzeit sind wirklich kein Ruhmesblatt für vivo. 

 

Kamera: Geräte-Highlight mit Überhitzungs-K.O.

Noch ein Problem der oftmaligen Überhitzung: Die Kamera funktioniert dann nicht und das ist extrem schade, denn die ist das Highlight des Geräts. Zwei 50-Megapixel Sensoren (Hauptkamera und Tele), sowie ein 12-Megapixel Ultraweitwinkel machen aus dem X90 Pro einen sehr guten Allrounder für alle Lebenslagen. Dank dem Zeiss-Coating und anderen Verbesserungen werden die Fotos wirklich wunderschön, auch nachts. Viele der mit dem Gerät geschossenen Fotos wurden in Print und Online-Ausgaben des Weekend Magazins verwendet. Vor Jahren undenkbar, dass Handyfotos passend wären, mittlerweile Usus.

Funtouch OS: nicht ganz so flott

Die Software ist in Österreich mit Funtouch OS anders als bei den China-Geräten die Origin OS verwenden. Generell ist Funtouch gut und performant, jedoch nicht ganz so flott wie pures Android beim Pixel oder bei Motorola Geräten. Auch im Vergleich zu Samsungs One UI ist die Oberfläche etwas langsamer und greift rigoroser ins Energiemanagement ein, sodass manchmal Benachrichtigungen verspätet kommen. Warum dann die Akkulaufzeit nicht besser ist, liegt wahrscheinlich an einer suboptimalen Optimierung. 

Fazit: Für Kamera-Fans fantastisch

Hochpreisig

vivo geht mit dem X90 Pro wieder einen kleinen Schritt zurück, denn das X80 Pro war das ultimative Flaggschiff mit superschnellem und großem Fingerabdruckscanner, toller Bildschirmauflösung und noch mehr Kameraleistung. Das X90 Pro kostet aber gleich viel und ist ungestützt mit 1.199 Euro kein Schnapper, muss es sich hier doch mit Samsung, Xiaomi und Apple messen. Das Google Pixel 7 Pro ist bedeutend günstiger.

Akku schränkt ein

Ich habe das Gerät sehr gerne benutzt, allerdings ist die schwache Performance des Akkus für mich persönlich nicht tragbar. Als Power-User muss nachgeladen werden, das geht zwar dank 120 Watt superflott, nervt aber trotzdem manchmal. Wer das Gerät allerdings als Kamera für die Westentasche kauft und mit den Akku-Einschränkungen leben kann, bekommt eines der derzeit bestem Kamera-Setups am Markt. 

Alternativen

Das vivo X90 Pro bekommt von mir 7 von 10 Punkte. Wer mehr Akkuperformance will, sollte zu Samsungs Flaggschiff S23 Ultra greifen, denn dort bekommt man auch eine tolle Kamera. Wer noch mehr Kameraleistung braucht, der kann ein Pixel 7 Pro von Google nehmen, dort ist der Akku zwar auch schlecht, aber das Teil kostet 300 Euro weniger. Insofern tut sich das X90 Pro etwas schwer in seiner Rolle als 2023-Flaggschiff, denn heuer ist die Dichte an guten Flaggschiffen extrem gut. Und vivo: Wenn ihr uns schon 1200 Euro abnehmt, dann gebt uns bitte das X90 Pro+ mit noch besserer Kamera, besserem Prozessor, schnellerem Fingerabdrucksensor und und und. Aber das Gerät erscheint nur in China wieder mal. 

Mehr Fotos

Bis zum nächsten Mal! 

Hinweis: Das Testgerät wurde mir von vivo für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestellt. Der Testbericht entsteht unabhängig und wird vor Veröffentlichung nicht an vivo zur Freigabe gesendet.

Weekend-Redakteur Lukas Steinberger-Weiß ist ein Technik-Freak sondergleichen. Wobei ihn die Bezeichnung „Nerd“ nicht beleidigt, sondern ehrt. Er saugt alle Neuheiten in sich auf und ist immer am neuesten Stand, liebt Computerspiele, beschäftigt sich ausführlich mit den neuesten Smartphones und den dazugehörigen Gadgets und ist ein Experte für Unterhaltungselektronik. In seinem Blog testet er Spiele, Konsolen, Smartphones, Gadgets und vieles mehr und lässt die Leser an seiner Faszination für die spannende Technik-Welt teilhaben.