Blackout: Moritz Bleibtreu tappt nicht im Dunkeln
Nicht schon wieder eine Stromausfall-Serie! Wer bei Blackout an die völlig verhunzte ORF-Serie "Alles finster" (Weekend-Review) denkt, irrt. Die deutsche Produktion von Joyn/Pro7 glänzt mit spannender Story und guten Schauspielern, allen voran Moritz Bleibtreu und Heiner Lauterbach.
Ganz kurz die Ausgangssituation: Europa schlittert in einen kompletten Stromausfall, die Story wird von mehreren Seiten "beleuchtet". Einerseits der Pizzabote und ehemalige Hacker Pierre Manzano (Moritz Bleibtreu), der in Bozen residiert und dort eine heiße Spur verfolgt, die ihn bis nach Innsbruck bringt. Andererseits Frauke Michelsen, die in Berlin im Krisenstab sitzt und dort mit der Politik um Lösungen ringen muss. Daneben gibt es Sidestorys, die mal mehr und mal weniger aufregend sind. Helikoptereltern sollten aber vor allem den Part um die unbegleiteten Kinder im Zug mit Vorsicht genießen.
Gut gespielt, gut inszeniert
Die Serie lebt von der Spannung und den guten Schauspielern, zeigt aber auch sehr gut die globale Dimension eines europaweiten Blackouts. Plünderungen, Straßenschlachten, zusammenbrechende Börsen usw... Das sind zwar keine schönen Bilder, aber diese Dimension ist viel präsenter als in "Alles Finster", wo der Klamauk im Vordergrund gestanden ist.
Auch die Special-Effects und die Produktion sind um einiges aufwändiger und professioneller. Die dunklen Hauptstädte wie London, Paris oder Berlin zu sehen ist schon beeindruckend. Wenn auch etwas angsteinflößend. Und damit kommt das Schlusswort: Wer einen guten Thriller mit Blackout-Hintergrund sehen will, wird mit den 6 Folgen gut bedient. Wer aber nach Corona, Krieg und Inflation genug von schlechten und angstmachenden Inhalten hat, der soll nicht einschalten. Denn selbst der ORF bemüht sich in den Sendungen davor und danach die Angst kleinzuhalten und zeigt Dokus, die eine Blackout-Gefahr als sehr gering darstellen.