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Papageienart Unzertrennliche als Brautpaar
Die Unzertrennlichen (Bild) schließen, wie ihr Name schon verrät, einen Bund fürs Leben, wenn sie verliebt sind. Liebevoll füttern und pflegen sie sich gegenseitig. Alle rund 350 Papageienarten mit Ausnahme des Keas sind monogam.
Die Unzertrennlichen (Bild) schließen, wie ihr Name schon verrät, einen Bund fürs Leben, wenn sie verliebt sind. Liebevoll füttern und pflegen sie sich gegenseitig. Alle rund 350 Papageienarten mit Ausnahme des Keas sind monogam.
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Ist es Liebe? Diese Tiere leben monogam

27.09.2024 um 07:36, Conny Engl
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Welche Tiere sich ewig binden und wieso Seitensprünge für viele dazugehören. Können wir von ihnen noch etwas lernen und ist Monogamie überhaupt unser Ding?

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Johann Wolfgang von Goethe meinte einmal: „Wenn ein Wunder auf der Welt geschieht, geschieht’s durch liebevolle, treue Herzen.“ Ja, man kann schon von einem Wunder sprechen, wenn sich zwei Herzen auf ewig treu bleiben. Mehr als jede dritte Ehe in Österreich wird geschieden. In der Tierwelt entscheiden sich die meisten erst gar nicht dafür, den Bund fürs Leben einzugehen. Doch es gibt Ausnahmen.

Erdmännchen
Nach einem strengen Regime leben die Erdmännchen in Clans rund um je ein dominantes Paar. Die Aufgaben sind strikt verteilt und außer dem „Königspaar“ darf keiner der Gruppe Sex haben.

Monogamie ist selten

Gerade mal drei bis fünf Prozent aller Säugetierarten leben monogam. Zu den wenigen Romantikern zählen etwa Wölfe, Biber, Otter, Erdmännchen, Kojoten, Delfine, Präriewühlmäuse, Stachelschweine und Schwertwale. Noch geringer ist der Prozentsatz unter Reptilien, doch wenn sich unter Alligatoren oder Tannenzapfenechsen zwei finden, hält dies ein Echsenleben lang. Unter den Insekten zählen Kakerlaken zu den treuesten Seelen. Unsere beliebten Haustiere, Hund und Katz', sind übrigens – so wie die meisten Tiere – polygam veranlagt.

Wolfspaar
Wölfe sind treue Seelen, für die Familie über alles geht. Ein Wolfspaar bleibt für immer zusammen. Innerhalb des Rudels kümmern sich die größeren Geschwister um die kleineren.

Vögel sind besonders oft treu

Unumstritten in der Fauna meinen es jedoch Vögel mit der Ehe am ernstesten. Ganze 90 Prozent zwitschern einem Partner „Ja, ich will!“ zu. Doch wer glaubt, dass es unter den gefiederten Vermählten keine Seitensprünge gibt, wird enttäuscht. Denn von den 90 Prozent gehen ganze 75 Prozent fremd – hauptsächlich die Weibchen, denn sie wollen die besten Gene für ihre Nachkommen. „Vögel leben sozial monogam, aber nicht sexuell monogam“, weiß Dr. Herbert Hoi, Wissenschaftler an der Veterinärmedizinische Universität in Wien. Er ist spezialisiert auf das Paarungs- und Fortpflanzungsverhalten von Tieren. So kann es vorkommen, dass ein Männchen sich um einen Nachwuchs kümmert, der gar nicht von ihm ist. „Das nennt sich dann sozial monogam und nicht genetisch monogam. Es gibt auch noch saisonale Monogamie, etwa bei Buchfinken, Kohlmeisen, Störchen oder Pinguinen. Lebenslang monogam leben nur einige wenige, wie etwa Schwäne oder Graugänse“, erklärt Hoi.

Pinguine umarmen sich
Pinguine zeigen, dass Fernbeziehungen funktionieren können. Jahr für Jahr wartet das Männchen am Nest auf seine Angebetete. Während er die Brut bewacht, geht sie auf Fischjagd.

Brutpflege und Verteidigung

Der große Unterschied zu Säugetieren: Bei Vögeln können sich beide Elternteile um das Füttern der Jungtiere kümmern. Unter Pinguinen, aber auch Seepferdchen, übernehmen die Männchen sogar die Brutpflege. Der Grund für Monogamie unter Tieren ist wohl eher weniger romantisch, sondern einfach zweckdienlich. „Je länger man zusammenbleibt, desto besser ist man aufeinander abgestimmt und koordiniert“, betont Hoi. Bei vielen spielt auch das Verteidigen des eigenen Territoriums eine Rolle. Dann gibt es noch den „Gruppen-Bonus“: Bei Ottern oder Erdmännchen bildet sich rund um ein monogames Paar eine Gruppe. Nach dem Motto „einer für alle, alle für einen“ werden die Aufgaben verteilt: vom Wachehalten über Fürsorge der Jungen bis hin zur Nahrungssuche.

Seepferdchen
Verliebte Seepferdchen fangen den Tag mit einem Tanz an. Das süße Morgenritual soll für ihre Paarbindung wichtiger sein als Sex.

Ob monogam oder nicht – im Prinzip geht's allen Tieren darum, wie bringe ich möglichst viele Gene in die nächste Generation.

Dr. Herbert Hoi, Wissenschaftler an der Veterinärmedizinischen Universität Wien

Echte emotionale Bindung

Und dann sind da noch Tierarten, die sogar nach dem Tod des Partners allein bleiben. Bekanntestes Beispiel sind wohl Papageien. Da sie bis zu 100 Jahre alt werden, kann dies ein sehr langer, einsamer Lebensabend werden. Riesen­otter wären in den Regenwäldern Südamerikas fast ausgestorben, weil sie sich bis über den Tod hinaus treu bleiben. „Solche starken Bindungen treten bei sozial monogamen Arten häufig auf, auch bei vielen Echsen. Der hinterbliebene Part verweigert dann oftmals das Essen. Doch auch wenn die Trauerphase abgeschlossen ist – einen neuen Partner zu finden ist nicht mehr so einfach, da der ‚Heiratsmarkt‘ dann nicht mehr groß ist“, so Hoi.

Otter-Paar
Otter leben in Gruppen von bis zu 20 Tieren, in der es nur je ein monogames Paar gibt. Stirbt einer der Eheleute, sucht sich der Hinterbliebene keinen neuen Partner mehr und die ganze Gruppe zerbricht.

Ist der Mensch für Monogamie gemacht?

Ist Monogamie „menschlich“?

Ist der Mensch nun für Monogamie geschaffen? „Dass wir von unserer Natur aus nicht monogam sind, ist denke ich schon ziemlich klar“, stellt Hoi fest. Männer seien darauf aus, möglichst viele Paarungspartner zu haben, Frauen gehe es mehr darum, einen möglichst guten zu finden. Doch für das „System der lebenslangen Monogamie kann Liebe schon ein treibender Faktor sein“, lässt Hoi die Hoffnung von ­Romantikern aufkeimen: „Vielleicht ändert sich die Qualität der Liebe. Anfangs ist sie hormonell gesteuert, im weiteren Verlauf zählt vor allem, wie gut man zusammen funktioniert und harmoniert.“

Schwanenpaar am See
Sobald Schwäne drei, vier Jahre alt sind, schwimmen sie ins Dating-Meer. Haben sich zwei gefunden, bleiben sie sich ein Leben lang – also bis zu 40 Jahre – treu.

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