Wohnungskatze oder Freigänger?
Wer eine Freigänger-Katze besitzt, weiß, wie schnell man sich sorgt, wenn sie nach Stunden noch immer nicht nach Hause kommt und nirgendwo zu finden ist. Wurde sie überfahren? Versehentlich eingesperrt? Verletzt? Häufig stellen sich die Ängste zum Glück als unbegründet heraus. Viele gehen lieber auf Nummer sicher und halten die Katze in ihren vier Wänden. Aber ist das auch gut und richtig so?
Welche Katzenrassen brauchen Freigang?
Ein Falsch und Richtig gibt es in dieser Frage nicht. Aber rassebedingt unterschiedliche Bedürfnisse, die man nicht ignorieren sollte. So gibt es „typische, aktive Katzen“ die sich draußen sehr wohl fühlen, darunter die norwegische Waldkatze. Britisch Kurzhaar und insbesondere haarlose Katzen fühlen sich aufgrund ihres ruhigeren Wesens, ausgeprägteren Kälteempfindens bzw. Fellmangels - wie im Fall der Sphynx-Katze - in der Wohnung besser aufgehoben.
Fragen vor Freigang
Die alles zugrundeliegende Frage lautet: Wie sicher ist der Freigang? Muss die Katze raus in die Natur oder stehen alternativ Fensterbänke oder ein gesicherter Balkon zur Verfügung? Wenn Freigang, wie soll er aussehen? Darf die Katze frei herumlaufen oder wird sie an der Leine ausgeführt? Ist eine befahrene Straße in der Nähe, befinden sich ausgelegte Giftköder und -fallen in der Umgebung oder wildernde Raubtiere?
Impfungen und Kontrollen
Impfungen und regelmäßige Kontrollen (Würmer und Zecken) sind ein Muss, um schweren Krankheiten mit tödlichem Verlauf vorzubeugen. Will man ungewollten Nachwuchs vermeiden, ist überdies eine Kastration unumgänglich. Erfolgt diese, noch bevor Katzen "rollig" werden, bewahren sie sich ihr frühkindliches Naturell und werden durch die hormonelle Umstellung Fremden gegenüber schüchterner. Bei Wohnungskatzen mitunter mit dem Effekt, dass fremde Personen als "Reviereindringlinge" betrachtet werden, und die Vierbeiner nervös bis panisch reagieren. Beim Freigang wird das Fell strapaziert und sollte daher regelmäßig gepflegt werden.
Abwechslung für Wohnungskatzen
Sind die Besitzer untertags nicht zu Hause, ist zu überlegen, sich noch eine zweite Katze zuzulegen. Ist das nicht möglich, sind Spieleinheiten und Abwechslung für das Tier wichtig, damit es nicht vereinsamt oder sich zu sehr langweilt. Anzeichen dafür können sein, wenn der geliebte Vierbeiner ohne ersichtlichen Grund plötzlich unrein oder übergewichtig wird oder sich zu sehr zurückzieht.
Bei Entscheidung bleiben
Wie auch immer man sich entscheidet, ein Zurück gibt es nicht mehr, wenn die Katze erst einmal daran gewöhnt ist, sich im Freien aufzuhalten. Umgekehrt reagieren Wohnungskatzen reizüberflutet, wenn sie "ausgekommen" sind und sich in einem ihnen fremden Revier zurechtfinden sollen. Es ist daher ratsam, sich den Ablauf im Vorfeld gut zu überlegen. Für eine glückliche Katze. Und für ein gutes Gewissen.
Zur Autorin
Sie lieben Katzen? Dann geht es Ihnen wie "Passion Author" Lilli Platzer, die uns in ihren Anekdoten an ihrem abwechslungsreichen Alltag mit ihrem flauschigen Vierbeiner teilhaben lässt. Und dabei mit ihren Erlebnissen so manchem Katzenbesitzer aus der Seele spricht.