Katze "Corona" erobert das Netz
Dass Geschichten, die traurig beginnen, eine unerwartet glückliche Wendung nehmen können - davon kann Lilli Platzer aus Villach ein Lied singen. Das Britisch Kurzhaar Kätzchen, das sie sich 2014 bereits im Welpenrudel ausgesucht hatte, verstarb. Und so kam die Schwester des Katers an die Reihe. Mit ihren blauen Augen eroberte sie die Herzen von Lillis Familie im Sturm. Und dabei blieb es nicht. Der graue "kuschelige Knäuel" begeistert nicht nur die Kunden, die Lillis Geschäftslokal betreten, sondern verzeichnet auch eine wachsende Fangemeinde auf Instagram. Was es mit dem Namen Corona auf sich hat, und wie sich der "Hype" um sie entwickelte, darüber sprach Lilli Platzer mit Weekend.
Lilli, deine Britisch Kurzhaar Katze Corona hat schon eine beachtliche Fangemeinde in deiner Heimatstadt Villach und im Netz. Wie ist es dazu gekommen?
Lilli Platzer: Ich bin in meinem Unternehmen für die Werbung zuständig und wollte mit einer frischen Kampagne den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. So bin ich darauf gekommen, unsere Katze einzubinden. Denn Tiere mag jeder! Und selbst, wenn nicht: Jeder redet darüber. Und die Rechnung ging auf: Wir verbreiten gute Laune, und das Feedback ist überwältigend. Einmal hat ein Lieferant unseren Mitarbeitern ganz aufgeregt erzählt, dass er Corona auf Instagram (@trubka.gmbh_1a) folgt. Manche Fans haben bereits in unserer Firma vorbeigeschaut, nur, um ein Foto mit ihr zu ergattern.
Unglücklicherweise assoziieren die meisten Menschen Corona mittlerweile mit der Pandemie. Deine Katze trug diesen Namen bereits davor. Was hat dich zu diesem Namen inspiriert?
Lilli Platzer: Das Lieblingsbier eines unsererer Mitarbeiter ist Corona. Im Spaß haben wir daher früher immer gesagt: Sollten wir einmal ein firmeneigenes Haustier haben, soll es so heißen. 2014 war es dann soweit - gesagt, getan! Und auch, wenn es kaum zu glauben ist, gab es im Zusammenhang mit ihrem Namen bisher noch kein einziges negatives Feedback. Ihre Fans denken bei dem Wort als erstes sogar an sie! Daher käme es für mich auch nicht in Frage, sie umzubenennen.
Britisch Kurzhaar Katzen sind unter Katzen-Fans besonders gefragt. Nachdem du selber eine hast - wie erklärst du dieses Phänomen?
Lilli Platzer: Ausschlaggebend für mich - wie für viele Besitzer - ist: Eine Britisch Kurzhaar Katze ist pflegeleicht und daher für die reine Wohnungshaltung sehr gut geeignet. Sie hat eine ruhige, angenehme Art, ist sehr loyal, verspielt und liebevoll und verträgt sich mit Kindern, Senioren und anderen Tieren sehr gut. Auch, wenn sie gerne spielt, genießt sie zwischendurch die Zeit „allein zu Hause“. Für uns ideal.
Du schreibst (auch für weekend.at, Anm.) regelmäßig über deine Katze, hast über sie einen eigenen Instagram-Blog geführt. Wie reagiert dein Umfeld auf deine Katzengeschichten?
Lilli Platzer: Ich erhalte durchwegs positive Rückmeldungen und ernte Freude und Lachen. Viele finden es auch lehrreich, was sie lesen. Schon einige haben mir erzählt, dass sie ihre Katze durch meine Beiträge auf weekend.at jetzt besser verstehen würden, andere wiederum wollen sich gerade deshalb eine Katze zulegen. Ich wurde sogar schon gefragt, ob ich nicht auch über Hunde schreiben könnte. Dass Corona und ich so ein Echo auslösen würden, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Du und Corona seid wie ein Herz und eine Seele, und du kennst ihre Eigenheiten und Vorlieben bestens. Gibt es in eurem Zusammenleben dennoch Überraschungen für dich?
Lilli Platzer: Absolut! Ich bin zwar mit Katzen aufgewachsen, aber eine in der Firma zu haben und sich bei der Arbeit nach ihr zu richten ist schon etwas anderes. Als sie noch klein war, haben wir sie abends immer mit nach Hause genommen, aber das hat ihr ziemlich bald nicht mehr gefallen. Vor allem, als sie sich in der Firma an den vielen Platz und die unzähligen Spiel- und Versteckmöglichkeiten gewöhnt hat.
Corona hat mittlerweile unseren Rhythmus angenommen: Unter der Woche akzeptiert sie, dass wir da sind und verfolgt interessiert das Geschehen. Sie genießt es, im Büro von Lieferanten oder Kunden bewundert zu werden. Sie kann aber auch richtig nachtragend sein, etwa, wenn sie nicht gebührend beachtet wird. Als unser Postler einmal urlaubsbedingt ein paar Tage nicht gekommen ist, hat sie ihm beim Wiedersehen den Rücken zugekehrt, bis er sich bei ihr mit Streicheleinheiten und Komplimenten entschuldigt hat. Seitdem meldet sich jeder von uns bei ihr ab und gibt ihr wegen seines Urlaubs rechtzeitig Bescheid. (Lacht.)
Abends, wenn wir nach getaner Arbeit nach Hause gehen, genießt sie es, ihre Ruhe und das Büro wieder ganz für sich allein zu haben. Da wir gleich in der Nähe der Firma wohnen, kommen wir sie am Wochenende natürlich besuchen, um nach ihr zu sehen. Lustigerweise schätzt sie das am Sonntag gar nicht. Sie verkriecht sich dann immer unter demselben Regal und wartet, bis wir wieder gehen.
Viele Besitzer berichten, dass sie durch das Zusammenleben mit einem Haustier unglaublich viel lernen. Wie geht es dir damit?
Lilli Platzer: Das kann ich nur bestätigen. Meine Katze überrascht mich jeden Tag aufs Neue! Ich habe von ihr und durch sie tatsächlich Geduld, Ruhe, Eleganz, guten Geschmack und sogar Menschenkenntnis gelernt. Wenn eine Person bei der Türe hereinkommt, und meine Mietze taucht sofort ab, weiß ich mittlerweile: Diesem Menschen ist nicht zu trauen. Und bis jetzt hatte sie immer Recht! Das kommt mir nicht zuletzt bei Bewerbungsgesprächen zu Gute. (Lacht.)