Haben Katzen ein Zeitgefühl?
Wenn ich wissen will, wie sich das Zeitgefühl bei Katzen äußert, brauche ich nur morgens kurz nach 6 Uhr unsere Firma betreten, wo ich bereits sehnsüchtig von meiner Corona erwartet werde. Zur Begrüßung schnurrt sie so intensiv wie sonst den ganzen restlichen Tag nicht - ihre Art, mir mitzuteilen, dass jetzt Kuschelzeit ist. Verteilt über den Tag werden noch weitere Schmuseeinheiten folgen, die nächste dann vormittags, wenn unser Zusteller vorbeikommt. Wehe, er verlässt das Geschäft, ohne sich ausgiebig unserer Katze gewidmet zu haben!
Morgens wird gekuschelt
Er weiß um seine Verantwortung. Seine Katze ist auch eine, die zu fixen Zeiten ihre Streicheleinheiten einfordert. Das beginnt damit, dass sie ihn zwischen 4 und 5 Uhr morgens mit einem Sprung in sein Bett, das sie sich teilen, weckt. Wer wie er sein Bett schon einmal mit einer Katze geteilt hat, weiß, wie relativ der Begriff Betthälfte sein kann, denn wenn sie sich erst einmal ausbreitet, bleibt einem nicht mehr viel Platz, und das, wie klein sie auch sein mag! Das Kissen oder der Bauch des Besitzers sind begehrte Schlafplätze aus ihrer Sicht.
Wie klein man sich machen kann, wenn eine Katze ihren Platz beansprucht, kenne ich von meinem Bürostuhl, der aus Coronas Sicht heiß begehrt ist. Das sieht dann so aus, dass sie sich sich genüsslich breit macht, und ich auf der Kante gerade noch sitzen kann. Aber was tut man nicht alles als liebende Katzenbesitzerin? Vor allem, da es so gut tut, ihre Nähe und die Wärme ihres kuscheligen Fells zu spüren.
Mittags wird gespielt
Um die Mittagszeit ist Spielzeit! War nicht meine Idee, sondern die meiner Katze! Dann ist sie nach ihrer Vormittagssiesta bestens ausgeruht. Meist holt sie mich ab - Verstecken oder Fangen spielen liegen hoch im Kurs. Manchmal kommen Katzenspielzeuge zum Einsatz, aber viel interessanter für sie sind Dichtungen und Radiergummis. Zwischendurch gibt es ausgedehnte Ess- und Trinkpausen - die haben wir dann beide nötig!
Nachmittags und abends wird geschlafen
Ab dem Nachmittag kann man gut beobachten, wie sie zunehmend müde wird und ihre Ruhe haben will. Sie zieht sich unter ihr Lieblingsregal zurück - ihre Art, uns zu zeigen, dass sie in Ruhe gelassen werden will. Das gilt auch am Sonntag, ein Tag, der nur ihr gehört. Dann hat sie die Firmenräumlichkeiten ganz allein für sich - ein wahres Fest. Besuche und Aufmerksamkeit unsererseits sind nur bedingt erwünscht.
Heute wie gestern, morgen wie heute
Abweichungen von ihrem Tagesablauf schätzen Katzen in der Regel nicht, und meine Corona noch weniger. Routine ist alles, sichert ihr seelisches Gleichgewicht. Ihrem untrüglichen Zeitgefühl sei dank, dem sie bedingungslos folgen.
Zur Autorin
Sie lieben Katzen? Dann geht es Ihnen wie "Passion Author" Lilli Platzer, die uns in ihren Anekdoten an ihrem abwechslungsreichen Alltag mit ihrem flauschigen Vierbeiner teilhaben lässt. Und dabei mit ihren Erlebnissen so manchem Katzenbesitzer aus der Seele spricht.