Kunstvoll gebrüht
Kaffee gilt vielen Österreichern als unverzichtbares Lebenselixier – rund 2,9 Tassen werden hierzulande im Schnitt pro Kopf täglich zu den unterschiedlichsten Gelegenheiten geschlürft: um ein exquisites Essen abzurunden, um für einen schwungvollen Start in den Tag zu sorgen oder Momente der Entspannung zu veredeln. Hinsichtlich seines Stellenwerts in der heimischen Genusskultur besteht somit weitestgehend Einigkeit. Die Frage nach der Zubereitungsmethode, die die perfekte Tasse Kaffee zum Ergebnis hat, bringt jedoch fundamental voneinander abweichende Antworten hervor und wird zum Teil leidenschaftlich diskutiert.
Traditionell
So schwört etwa so mancher Traditionalist unter den Kaffeeliebhabern nach wie vor auf den Filterkaffee aus Großmutters Zeiten. Die seit 1908 patentierte Zubereitungsmethode lässt nicht nur ein charmant nostalgisches Flair aufkommen, sondern bereichert das Kaffeekochen auch um eine haptische Dimension. Als Nachteil könnte jedoch der damit verbundene deutlich erhöhte Arbeitsaufwand gewertet werden: vom händischen Mahlen der Kaffeebohnen über das Einlegen der Filtertüte in den Porzellanhandfilter bis hin zum finalen Aufgießen mit 85 bis 90 Grad heißem Wasser. Für Letzteres sollte man sich für ein optimales Genusserlebnis übrigens zwei Minuten Zeit nehmen und das Wasser mit kreisrunden Bewegungen eingießen.
Von Hand
Deutlich einfacher gestaltet sich das Kaffeekochen mit einer Reihe altbewährter Maschinen, die mit einigen wenigen Handgriffen zu bedienen sind. Mit einem Espressokocher lässt sich beispielsweise in null Komma nichts ein klassischer Kaffee auf den Tisch zaubern. Die Zubereitungsschritte beschränken sich dabei auf das Auffüllen des Wasserbehälters mit lauwarmem Wasser, das Befüllen des Siebes mit mittelfein gemahlenem Kaffee und das feste Verschrauben sämtlicher Teile. Der Espressokocher selbst sollte aus Edelstahl gefertigt sein, damit von ihm keine Gefahr für den Geschmack ausgeht. Aus einer Pressstempelkanne, einer sogenannten French Press, fließt wiederum ein besonders geschmacksintensiver Kaffee. Dafür sollte man zuvor einen grob gemahlenen Kaffee mit einer Konsistenz von Meersalz in den Glasbehälter füllen, mit heißem Wasser und unter mehrmaligem Umrühren aufgießen und abschließend nach 3 bis 6 Minuten Ziehzeit den Stempel nach unten drücken. Etwas anspruchsvoller in der Handhabung fällt das Espressokochen mit einer Espressomaschine mit Siebträger aus. Dafür presst diese das auf 90 Grad erhitzte Wasser jedoch mit einem Druck von ungefähr 9 bar langsam durch den mit fein gemahlenem sowie fest gestampftem Espressomehl bestückten Siebträger, woraus sich das unvergleichliche Espresso-Aroma sowie die zauberhafte Crema ergeben.
Vollautomatisch
Kaffeevollautomaten, die mit Bohnen, Kapseln oder Pads befüllt werden, stellen die mit Abstand komfortabelste Form des Kaffeekochens dar. Ein Knopfdruck und wie von Geisterhand werden Bohnen gemahlen, Wasser durch das Kaffeepulver gepresst und eine Tasse mit köstlichem, trinkfertigem Kaffee befüllt. Zudem lassen sich Faktoren wie Mahlgrad, Wassermenge, Temperatur oder Milchmenge einstellen und somit das Endergebnis auf den persönlichen Geschmack hin maßschneidern. Wer einer Kapselmaschine den Vorzug gibt, kann sich darüber hinaus aus einem schier unendlichen Sortiment unterschiedlichster exzellenter Sorten bedienen, während ein Gerät mit Pads den Filterkaffee modern interpretiert. Da Letzteres allerdings ohne großen Druck arbeitet, ist es für das Brühen eines Espresso ungeeignet.