Was passiert, wenn man seinen Darm vernachlässigt
Der Darm ist mehr als ein Verdauungsorgan. Er wird als innerer Therapeut bezeichnet, reagiert in rasender Geschwindigkeit auf Reize und bietet ebenso rasch einen Lösungsreflex an. Kein Wunder, dass unsere Gefühlswelt ihren Ausdruck in der Körpermitte findet. Es kribbelt im Bauch, wenn wir verliebt sind. Oder es krampft sich alles zusammen, wenn wir Angst haben. Mittels des Vagusnervs kommunizieren die Darmbakterien direkt mit dem Gehirn (Darm-Hirnachse). Als Teil des Nervensystems spielt der Vagusnerv also eine zentrale Rolle für unser seelisches und körperliches Gleichgewicht. In unserer Verantwortung liegt es, den Darm so sorgsam als möglich zu behandeln.
Schaltzentrale Darm
Unsere Ernährung und unser Lebensstil beeinflussen die Darmtätigkeit unmittelbar. Das macht sich äußerlich am Zustand von Haut, Haaren und Nägel bemerkbar, denn auch sie werden von diesem Ökosystem genährt; innerlich an unserem Stoffwechsel, dem Immunsystem und unserem Gemütszustand. Der Darm wirkt wie eine Anti-Aging Maschine, die ohne Nebenwirkung für unsere Jugendlichkeit arbeitet, wenn sie buchstäblich richtig gefüttert wird. Heißt: eine ausgewogene Ernährung und seelische Ausgeglichenheit als Treibstoff erhält.
Ballaststoffe - für den Darm ein Festmahl
Die Lieblingsspeise der Darmbakterien sind Ballaststoffe, pflanzliche Kost, Prä- sowie Probiotika und fermentierte Lebensmittel. Sie nähren die Bakterien, regeln den Blutzuckerspiegel und geben Energie. Allerdings benötigen sie zur Unterstützung ausreichend Flüssigkeit, um sich voll entfalten zu können. Integrieren wir sie in unseren täglichen Speiseplan - bei gleichzeitiger Verminderung der „bösen Energieräuber“ Zucker, Weizenmehl, konservierte Fertigprodukte, Fast Food und Transfette - zeigt sich schon nach einer Woche ein spürbarer Erfolg. Probieren geht über Studieren, Ihr Darm kann nur gewinnen!
Darm in Gefahr
Überwiegen die schädlichen Bakterien infolge mangelhafter Ernährung und eines ungesunden Lebensstils, droht unsere Darmschleimhaut löchrig zu werden. So gelangen Toxine statt in die Toilette in den Blutkreislauf (Leaky-Gut-Syndrom) und richten vielfachen Schaden an. Es lohnt sich daher, seinem Darm die Wichtigkeit zu geben, die er verdient. Um unseretwillen.
Speiseplan für den Darm
Das bedeutet nicht, auf alles zu verzichten, das einem schmeckt. Es heißt, mehr davon zu essen, das dem Darm dabei hilft, bestmöglich für uns zu arbeiten. Bereits drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag auf dem Speiseplan machen den Unterschied. Geregelte Mahlzeiten in Form von Frühstück, Mittagessen und Abendessen werden vom Darm dankbar angenommen. Vor allem, wenn zwischen den Mahlzeiten jeweils eine vierstündige Essenspause eingehalten wird. Denn bei dauerndem Snacken – und sei es nur ein Bissen – wird jedes Mal die Insulinproduktion aktiviert. Für die Verdauung ist das ähnlich unangenehm, wie wenn man in der Nacht, wenn man eigentlich zur Ruhe kommen möchte, stündlich kurz aufstehen müsste. Allein mit diesem Bild vor Augen fällt es doch gleich leichter, dem Darm Gutes zu tun, oder nicht?
Lebensmittel, die dem Darm gut tun
Hier eine Auswahl an Lebensmitteln, die gut für die Darmbakterien sind:
- Sauerkraut
- Kimchi
- Haferflocken
- Bananen
- Leinsamen
- Grüner Tee
- Echter Kakao
- Spinat
- Brokkoli
- Beeren
- Äpfel
- Haselnüsse
- Apfelessig
- Flohsamen
- Natives Olivenöl
- Kräuter
- Leinöl
- Hafer
- Ingwer
- Karotten
Zur Autorin
Mit ihren wohl überlegten Gedanken und praktischen Tipps liefert die in Wien lebende freie Autorin Valerie Vonroe wertvolle Anstöße für einen bewussteren Umgang mit den eigenen Potenzialen und Ressourcen – in jedweder Hinsicht.