Was man gegen oxidativen Stress tun kann
Oxidation bewirkt, dass ein Apfel allmählich fault oder Eisen rostet. Steuert die Zellabläufe. Und sorgt dafür, dass wir altern. Nehmen freie Radikale in unserem Körper überhand, artet der natürliche Prozess in oxidativen Stress aus, wodurch frühzeitiger Alterung Vorschub geleistet wird. Bis zu einem gewissen Grad liegt es in unserer Hand, die Zellerneuerung, die im Lauf der Jahre immer langsamer wird, zu unterstützen. Wo man am besten ansetzt, um oxidativem Stress wirksam zu begegnen.
Wie funktioniert die Zellerneuerung in unserem Körper?
Der menschliche Körper besteht aus bis zu 30 Billionen Zellen, die ausgeklügelt zusammenarbeiten. Während Sie diesen Artikel lesen, erneuern sich gerade Millionen Zellen in Ihrem Körper. Gleichzeitig sterben rund 50 Millionen Zellen pro Sekunde. Im Durchschnitt ersetzt der Körper seine Zellen alle sieben Jahre, aber nicht alle gleichzeitig.
Je nach Funktion haben Zellen ein unterschiedlich langes Leben. Zellen im Magen- und Darmtrakt oder Zellen in den Atemwegen, die täglich „giftigen Substanzen“ ausgesetzt sind, werden schneller erneuert als Nervenzellen. Diese haben grundsätzlich eine höhere Lebenserwartung, sind aber nicht auf andauernde Belastung ausgerichtet. Unbewältigter emotionaler Stress etwa richtet sie frühzeitig zugrunde. Freie Radikale haben nun leichtes Spiel, sich zu vermehren und machen den Körper damit krankheitsanfällig.
Was ist oxidativer Stress?
Freie Radikale, die in jeder Körperzelle entstehen, schützen uns grundsätzlich vor Bakterien, Parasiten und Pilzen. Erst, wenn ihr Anteil in unserem Körper zu hoch ist, sprechen wir von oxidativem Stress. Ihre unnatürlich hohe Vermehrung wird durch UV-Strahlen, Schadstoffe und Umweltgifte begünstigt, aber auch durch seelische Belastungen, Nikotin, Drogen, Alkohol, Sportexzesse, Überarbeitung, Mangelernährung, verdorbene Lebensmittel, Medikamente, Operationen und Entzündungen.
Oxidativer Stress wird für eine Reihe schwerwiegender Krankheiten mitverantwortlich gemacht - darunter Grauer Star, Diabetes, Rheuma, Arteriosklerose, Alzheimer, Parkinson, Parodontitis, Herzinfarkt und Krebs.
Was macht oxidativer Stress mit Haut und Haar?
Faltige Haut, fahler Teint und Kopfhautprobleme können ein Hinweis auf oxidativen Stress sein. Typisch sind Altersflecken, die meist in Kombination mit intensiver Sonneneinstrahlung entstehen - durch die lokale Anhäufung von Lipofuszin. Das Pigment kommt auch in den Zellen des Herzens, der Nieren und der Leber vor. Wenn letzteres Organ mit der körperlichen "Müllentsorgung" überlastet ist, lagert es den "Abfall" dort ab, wo der Organismus am wenigsten geschädigt wird - auf der Haut zum Beispiel.
Im Gegensatz zum Melanin, das für die Hautbräunung zuständig ist, zeigt Lipofuszin den Oxidationsprozess unter der Haut auf. In jungen Jahren wird es vom Körper noch vollständig abgebaut und bleibt somit unsichtbar. Die Ursache für hartnäckige Flecken kann also oxidativer Stress sein, der meist nicht nur das Hautbild beeinträchtigt, sondern gleichzeitig auch das Haarwachstum bremst bzw. Haarausfall fördert.
Wasserstoffperoxid, Zitrone, Apfelessig oder Kartoffelsaft sind bei regelmäßiger Anwendung gegen Altersflecken wirksam, haben aber eine Gemeinsamkeit: Sie bleichen die verfärbten Hautstellen, ohne die eigentliche Ursache zu beheben.
Was hilft gegen oxidativen Stress?
Zur Erneuerung müssen die Zellen entgiftet und mit neuer Energie versorgt werden. Am besten gelingt das durch die Erhöhung des Antioxidantien-Spiegels. Effektive Ernährung in Kombination mit Nahrungsergänzungsmitteln, regelmäßiger Bewegung im Freien, ausreichend Schlaf, seelischer Ausgeglichenheit und gutem Sonnenschutz kann den Alterungsprozess zwar nicht stoppen, aber verlangsamen.
Welche Lebensmittel stoppen oxidativen Stress?
Intervallfasten, also nur acht Stunden am Tag zu essen und die restlichen 16 Stunden Wasser, ungesüßten Tee oder Kaffee (ohne Milch) zu trinken, entlastet die Zellen bei ihrer Reparaturarbeit. Ein Tag pro Woche genügt bereits. Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sollte man vermehrt auf den Speiseplan setzen. Besonders zu empfehlen sind außerdem folgende Lebensmittel:
- Nüsse
- Sonnenblumenkerne und -öl
- Weizenkeime und -öl
- Olivenöl
- Beeren
- Paprika
- Brokkoli
- Kiwi
- Marillen
- Spinat
- Karotten
- Fetter Fisch
- Tomaten
- Grüner Tee
- Zitrusfrüchte
Bewährt haben sich auch Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel. Darunter fallen:
- Vitamin E+C
- Beta Karotin
- Coenzym Q10
- Selen
- Glutathion
- Spurenelemente und Enzyme
- Astaxanthin
- Alpha-Liponsäure
- Reservatol
- Omega 3
Der Vitalpilz Reishi gilt laut Traditioneller Chinesischer Medizin übrigens als der Anti Aging-Pilz schlechthin. Auch Astragalus wird eine ähnliche Wirkung nachgesagt.
Zur Autorin
Mit ihren wohl überlegten Gedanken und praktischen Tipps liefert die in Wien lebende freie Autorin Valerie Vonroe wertvolle Anstöße für einen bewussteren Umgang mit den eigenen Potenzialen und Ressourcen – in jedweder Hinsicht.