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Frau steht am Fenster und grübelt | Credit: iStock.com/Javi Sanz
Eine Sockenschublade für Gedanken hilft, diese zu verstehen
Eine Sockenschublade für Gedanken hilft, diese zu verstehen
iStock.com/Javi Sanz

Sockenlade für Gedanken und Gefühle: So geht’s!

09.01.2024 um 14:30, Artikel von Passion-Autor: Valerie Vonroe
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Eine Sockenschublade für Gedanken und Gefühle? Ja, das gibt es und kann sehr hilfreich sein. Wie die innere Sockenlade das Unterbewusstsein triggert.

Jeder hat sie, eine Sockenschublade für die eigenen Gedanken und Gefühle. Und selbst, wenn sie voll ist, gelingt es uns immer noch „ETWAS“ hineinzustopfen. Aber wenn wir etwas bewusst wirklich wollen, dann muss es funktionieren. Auch wenn wir Gewalt anwenden müssen. Frei nach dem Motto: Augen zu und durch. Wir pressen die Lade zu und äußerlich betrachtet sind die Gedanken und die dazugehörigen Gefühle unsichtbar. Aber sie sind immer noch da, wie die ungetragenen, vergessenen Socken.

Übervolles Unterbewusstsein

Wenn ich mir immer wieder ganz stark das Eine wünsche und etwas Anderes erlebe, dann hat das Unterbewusstsein – meine innere Überzeugung – 95 % der Macht übernommen. Die Sockenlade ist die Summe aller Einstellungen, Erfahrungen, Vorstellungen, Erinnerungen. Ausgestattet mit einer automatischen Reaktion auf einen Reiz.

Wir brauchen nichts zu tun, sie passiert von ganz alleine, wir können sie nicht bewusst wahrnehmen und deshalb hat sie so eine starke, unbeeinflussbare Wirkung auf uns. Unsere innere Sockenlade ist Schatzkammer und Gerümpel-Lager gleichzeitig.

Die Sockenlade des Unterbewusstseins

Das Unterbewusstsein ist mit einer Schallplatte vergleichbar. Bei der Geburt starten wir mit einer glatten Kunststoffplatte ohne Rillen. Vom ersten Tag an ritzt jedes Wort, jede Erfahrung eine Rille in die Platte. Je öfter sich etwas wiederholt, je schmerzlicher und intensiver wir es empfinden, desto tiefer wird diese Rille.

Reaktionen erfolgen automatisch. Wir reagieren auf eine „Bedrohung“, indem wir fliehen oder kämpfen – ohne darüber nachzudenken. Es beeinflusst unsere Emotionen – wir fühlen uns von jemanden angezogen oder abgestoßen. Wir reagieren in einem bestimmten Verhaltensmuster, ohne genau zu wissen, warum.

Unser generelles Verhaltensmuster ist bestimmt von Gewohnheiten. Wir machen immer wieder die gleichen Fehler, auch wenn der Verstand sagt: Lass es. Unser Unterbewusstsein arbeitet rund um die Uhr, auch wenn wir es nicht bewusst wahrnehmen.

Frau liegt im Bett | Credit: iStock.com/fizkes
Das Unterbewusstsein ist Teil der Sockenlade

Ein Knopfdruck für das Unterbewusstsein

Viele emotionale Reaktionen werden vom Unterbewusstsein gesteuert. Wann immer ein bestimmter Knopf gedrückt wird, spult das Unterbewusstsein automatisch das hierfür angelegte Gefühls- und Verhaltensprogramm ab.

Theoretisch wäre es wichtig, sich die Zeit zu nehmen, die Gefühle zu verarbeiten, also die Sockenlade auszusortieren, neu anzuordnen. Da aber andauernd „neue“ Gefühle nachkommen, liegt dieser Zeitpunkt immer in der Zukunft.

Der Weg zum Unterbewusstsein

Der Pionier in Sachen Unterbewusstsein ist Joseph Murphy. In seinem Bestseller „Die Macht des Unterbewusstseins“ formuliert sehr plastisch verschiedene Lösungsmöglichkeiten: “Du musst nur dein Unterbewusstsein dazu bringen, eine bestimmte Vorstellung als wahr zu akzeptieren, dann wird es diese Vorstellung unbeirrbar verwirklichen. Du musst nur den entsprechenden Befehl erteilen und das Unterbewusstsein wird getreulich alle Vorstellung reproduzieren, die du ihm einprägst.” (Murphy)

Es ist wichtig zu beachten, dass die Beeinflussung des Unterbewusstseins Zeit und Geduld erfordert. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess aus positiven Affirmationen, unendlichen Wiederholungen, Visualisierungen, Meditationen und ständiger Selbstreflexion – der meiner Meinung nach niemals zu einem Ende kommen kann.

Auch die ewige Geschichte mit dem Manifestieren ist immer präsent, früher schlicht „Wunsch an das Universum“ genannt. Eine exakte Beschreibung des „Gewünschten“ ist Voraussetzung für die Erfüllung und sich nichts zu wünschen, von dem man glaubt, es wünschen zu müssen. Das Unterbewusstsein ist die entscheidende Instanz und das wird durch Zweifel und Ängste blockiert – die Chance auf Gedankenfreiheit erscheint mir sehr gering. Vertrauen, dass „ES“ passiert, muss ebenfalls gegeben sein, aber wenn mein Selbstvertrauen im Keller ist, wen oder was soll ich dann vertrauen?

Selbst wenn wir uns fest vornehmen, nur noch unser Unterbewusstsein zu benutzen, kann das nicht funktionieren – denn das ist eine bewusst gedachte Entscheidung.

Frau sitzt frustriert auf der Couch | Credit: iStock.com/g-stockstudio
Das Unterbewusstsein wird von Gedanken und Gefühlen beeinflusst

Die Aschenputtel-Methode

Der Begriff „modernes Aschenputtel“ wird verwendet, um eine Geschichte oder Situation zu beschreiben, in der eine Person aus einfachen Verhältnissen oder schwierigen Situationen herauskommt und plötzlich Erfolg hat. Es klingt nach einem Wunder – sie macht nichts – sie ist einfach nur sie und glaubt an sich. Das ist gleichzeitig die einfachste, wie schwierigste Methode.

Aber ich habe mich definitiv DAFÜR entschieden, meine Zeit und Kraft zu meinen Gunsten und ohne weitere Umwege zu investieren. Ich war an einem Punkt angelangt, wo ich mich nicht mehr spürte, ich funktionierte nur noch unter größter Kraftanstrengung. Was ich sehr wohl spürte: Lange geht das nicht mehr so.

Ich kann denken, ich kann mit meinem Unterbewusstsein sprechen und ich kann es wie die Sockenlade nehmen und einfach radikal ausleeren. Nicht sortieren, nicht überlegen – einfach das Gefühl der Befreiung genießen. Sie wird sich mit Sicherheit wieder füllen, das ist ein Lebensgesetz. Nicht die Dinge selbst beunruhigen uns, sondern die Beurteilung darüber, wohin wir unsere Aufmerksamkeit richten, bestimmt, wer wir sind.

Wir sollen über unsere Gedanken bestimmen, sie freilassen, durch gute Gedanken ersetzen. Aber wenn die Sockenlade vollgestopft ist, ist da kein Platz mehr – für nichts. Je mehr wir uns anstrengen, desto größer ist das eigene Versagen.

Ich kann nicht ändern, wie andere mich behandeln, mich sehen, mich bewerten. Aber ich kann mich ändern und durch diese Ausstrahlung ändert sich gleichermaßen meine Lebenswelt.

Frau genießt die Sonne | Credit: iStock.com/kieferpix
Das Selbstwertgefühl steht im Mittelpunkt der Lösung

Selbstwertgefühl als Lösung

Die Macht des Unterbewusstseins zeigt sich im Selbstwertgefühl: Ich distanziere mich aufs Schärfste von meiner eigenen Ex-Überzeugung eine gute „Zweite“ zu sein; ein Opfer von widrigen Umständen, einen guten Platz auf der Ersatzbank zu haben und dass alles bald besser werden wird.

Das Selbstwertgefühl ist die prägendste Rille der Schallplatte sowie die eigene Wertschätzung und das Vertrauen in uns. Ein niedriges Selbstwertgefühl ist dominiert von Selbstzweifeln, Unsicherheit und Angst – es führt zu einer Selbstsabotage, wo „alles“ mühsam und das Scheitern vorprogrammiert wird.

Aktiviere ich mein Selbstwertgefühl, sehe ich es als meinen verlässlichen Verbündeten, den mir niemand nehmen kann, das ich allein bestimmen kann, indem ich akzeptiere: So bin ich und so bin ich gut – völlig unabhängig von äußeren Einflüssen.

Es kann passieren, dass das Unterbewusstsein im ersten Moment erschreckt wird; ist es doch gewohnt, dass wir uns ständig selbst kritisieren, aber im Grunde genommen will es uns unterstützen und ist gerne bereit für Selbstakzeptanz und Selbstliebe. Sich anpassen und mit weniger zufriedengeben, um den anderen zu halten, etwas zu erreichen … in Wirklichkeit passiert genau das Gegenteil!

Man traut sich manchmal nicht, zu den eigenen Standards zu stehen und zu handeln. Aber, wenn ich ganz ich bin, kann ich nie verlieren. Das gilt für alle Lebensbereiche, je mehr ich mich anpasse, desto unklarer wird die Situation.

Frau sitzt entspannt am Sofa | Credit: iStock.com/fizkes
Die Sockenschublade schafft auch Platz, Angst zu überwinden

Zu sich stehen trotz Ängste

Wie löse ich den Knoten auf? Ich entscheide, dass ich es anders haben will und es leicht sein darf. Einsicht – ich will das große Ganze, mein großes Ganzes, das ich verdiene, und niemand soll mich hinhalten, ohne dass ich es selbst zulasse. Das gilt für alle Lebensbereiche. Bröserlverteilung und auf der Ersatzbank sitzen, mich mit einem Minimum zufriedengeben? Das bin nicht ich.

Je mehr Entspannung, also bei mir sein, mit mir in Verbindung sein, desto weniger kommen die Ängste. Es entwickelt sich von ganz allein – Selffulfilling. Wenn wir in Angst sind, sind wir weit weg von uns, alles macht die Angst größer. Denn alles, was passiert, wird sowieso passieren!

Zur Autorin

Mit ihren wohl überlegten Gedanken und praktischen Tipps liefert die in Wien lebende freie Autorin Valerie Vonroe wertvolle Anstöße für einen bewussteren Umgang mit den eigenen Potenzialen und Ressourcen – in jedweder Hinsicht.

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