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Sepiafarbenes Familienfoto ca. Jahrhundertwende
Wer war nochmal der Mann mit dem Schnauzbart vorne rechts?
Wer war nochmal der Mann mit dem Schnauzbart vorne rechts?
Lawcain/istockphoto.com

Familiengeschichte entdecken: 5 Tipps zur Ahnenforschung

19.05.2021 um 15:20, Andrea Schröder
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Der eigenen Familie auf der Spur: Die Suche nach unseren Vorfahren kann spannend wie ein Krimi sein. Ein Stammbaum setzt früheren Generationen ein Denkmal und weist in die Zukunft. Oft gibt es aber eine Reihe von Hindernissen zu überwinden.

Stamme ich von den Habsburgern ab? Und wie beantworte ich die Fragen meiner Kinder nach dem verschollenen Uropa? Es gibt viele Gründe, in die Ahnenforschung einzusteigen. Der Niederösterreicher Felix Gundacker hat die Suche nach Vorfahren zum Beruf gemacht. In der ORF-Sendung "Meine Vorfahren" begleitete Gundacker Promis wie Hilde Dalik und Ulrike Beimpold auf dem Weg zurück in ihre Familiengeschichte.

Stammbaum für Anfänger

Sie wollen auch mehr über Ihre Vorfahren herausfinden? Das rät der Genealoge und Buchautor ("Der Weg in die Vergangenheit. Ahnenforschung in Österreich") allen Ahnenforschern und solchen, die es werden wollen.

Genealoge Felix Gundacker und Schauspieler Manuel Rubey im Gespräch
Genealoge Felix Gundacker und Schauspieler Manuel Rubey in der ORF-Sendung "Meine Vorfahren".

5 Tipps des Ahnenforschers

  1.  Ahnenforschung ist Handarbeit
    Natürlich sind Datenbanken eine tolle Sache. Weil es im Internet quasi Berge von Papier gibt, glauben wir, alles sei bereits digital vorhanden. Das stimmt aber nicht: Irgendwann führt jeder Weg  in ein Archiv.
     
  2. Quellen

    Vor 1848 gab es keine Ämter, fast alle derartigen Aufgaben wurden durch die Grundherrschaften durchgeführt. Deren Grund- und Dienstbücher, Kaufprotokolle und Waisenbücher enthüllen oft besonders interessante Familiengeschichten. Ein Beispiel aus einem Waldviertler Strafprotokoll: Ein Verwandter hatte Brot gestohlen. In der Vernehmung begründete er den Diebstahl – er hatte vier Tage nichts zu essen gehabt. Das wirft ein Licht auf die Lebensumstände, die von einer Jahreszahl allein nicht beleuchtet werden

  3. Kurrentschrift lesen lernen
    Das Lesen der Kurrent-Schrift ist eine Grundvoraussetzung für das Forschen in kirchlichen und grundherrschaftlichen Dokumenten. Keine Angst: Mit Anleitung und ein wenig Übung gelingt  das früher oder später jedem, der sich damit beschäftigt.

  4. Sich weiterbilden
    Wie Umgehen mit der Fülle an Quellen?  Auch das ist Gegenstand von Ahnenforschungs-Lehrgängen. Nicht zuletzt geht es beim Forschen auch um  Effizienz: Ohne konkrete Ziele besteht die Gefahr, lediglich seine Zeit zu verpulvern. Außerdem ist es sinnvoll, an Stammtischen von Genealogie-Vereinen teilzunehmen und sich Gruppen auf facebook anzuschließen.

  5.  Übereinstimmungen herausfinden
    Welche Verhaltensweisen liegen quasi in der Familie? Felix Gundacker ist zum Beispiel aufgefallen, dass es zwei Arten von Familien gibt: Solche, in denen immer wieder Mitglieder in die Welt ausschwärmen, und jene, die in einer ganz bestimmten Region bleiben. Diese Muster bleiben sehr häufig über viele Generationen in der Familie.

Porträt Felix Gundacker, Genealoge
Ahnenforscher Prof. Felix Gundacker

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