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Frau mit Sonnencreme-Flaschen in der Hand | Credit: iStock.com/RossHelen
Sonnenschutz brauchen wir im Sommer und Winter
Sonnenschutz brauchen wir im Sommer und Winter
iStock.com/RossHelen

UV-Strahlung: So schützen wir unsere Haut das ganze Jahr

02.03.2024 um 11:20, Artikel von Passion-Autor: Valerie Vonroe
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Wo Licht ist, ist auch Schatten – UV-Strahlung inklusive. Die Kraft der Sonne wirkt ganzjährig auf der Haut, auch wenn wir sie nicht sehen können.

Wenn die Tage kürzer und grau werden, wirkt sich das auf die Gemütslage aus – es fehlt uns der Sonnenschein. Doch auch wenn die Sonne im Herbst und Winter nicht so intensiv scheint wie vielleicht im Frühling oder eben dann im Sommer, gelangen ihre UV-Strahlen auf die Erde. Und natürlich auch in unsere Haut.

Auswirkungen von UVB- und UVA-Strahlen

Durch den niedrigen Sonnenstand gelangen wenig kurzwellige UVB-Strahlen durch, ein Sonnenbrand im Winteralltag ist sehr unwahrscheinlich. Nach UV-Index, er gibt an, wie hoch die Sonnenbrandgefahr zur UVB-intensivsten Tageszeit ist, liegt der Wert im Winter zwischen 1 und 3. Im Sommer ist er selbstverständlich höher, zwischen 7 bis 10.

Anders verhält es sich mit den langwelligen UVA-Strahlen, die den Großteil der auf die Erde treffenden UV-Strahlung ausmachen. Sie durchdringen Fenster- und Autoscheiben, dichte Wolken – sind also ganzjährig präsent, auch wenn sie im Winter schwächer sind. Wenig bekannt, in einer Höhe von 10.000 Metern, das ist die durchschnittliche Flughöhe eines Flugzeuges, wirkt die Sonne wie 20 Minuten im Solarium. Da die Strahlung einen kürzeren Weg hat, steigt die Intensität um etwa 20 Prozent pro eintausend Höhenmetern.

Frau schaut sich Falten im Spiegel an | Credit: iStock.com/Prostock-Studio
Keine Sonnencreme: Da öffnet man der Hautalterung Tür und Tor

Die Hauptursache für Hautalterung

Wer Anti-Aging auf allen Ebenen betreibt, für den sollte Lichtschutz auch im Winter ein Muss sein – zumindest, wenn die Haut auf bestmöglichem Niveau bleiben soll. Das Tückische an den UVA-Strahlen ist, sie dringen tief in die Haut, bis zur Lederhaut und richten dort irreversible Schäden an, weil sie diese ohne sichtbare Signale wie Sonnenbrand oder Rötungen verursachen. So wird einer vorzeitigen lichtbedingten Hautalterung Tür und Tor geöffnet. Bindegewebe, Kollagen, Elastin werden geschädigt. Falten und Pigmentflecken entstehen, die Haut verliert an Spannkraft. Hautkrebs kann entstehen.

Wintersport nicht ohne Sonnenschutz

Die Sonnenbrandgefahr an einem Wintertag in den Bergen ist höher als bei einem Sommertag am Strand. Schnee reflektiert bis zu 90 Prozent der UV-Strahlung. Zudem steigt die Strahlenintensität alle 100 Höhenmeter um etwa 20 Prozent an. Selbst bei Wolken und Nebel dringt die Strahlung der Sonne durch.

Obwohl die Haut einen individuellen Eigenschutz besitzt, verfügt sie gerade im Winter über eine geringe Lichtschwiele. Wird sie für längere Zeit der Sonne ausgesetzt, können UV-Strahlen ungehindert in die Haut eindringen.

Frau schaut in Sonne | Credit: iStock.com/plprod
Auch im Winter muss man die Haut vor der Sonne schützen

Sonnenschutz: Sommer wie Winter

Da im Winter der Großteil der Haut eingepackt ist, konzentriert sich der Sonnenschutz auf Gesicht, Hals, Nacken, Ohren und Hände. Für den Alltag reicht eine Creme mit LSF 30. Für eine Sonnenexposition über längere Zeit ist ein LSF 50 angebracht. Wichtig zu beachten, dass das Sonnenschutzprodukt auch vor UVA-Strahlen schützt. Dies erkennt man am eingekreisten UVA-Zeichen.

Augen, Augenlider, Nase, Ohren, Lippen, Haarscheitel und Nacken sollten weder im Sommer noch im Winter Stiefkinder sein. Sie werden gerne vergessen, aber gerade an diesen Stellen ist die Haut besonders dünn. Sich schlampig einzucremen und eine Sonnenbrille aufzusetzen, bedeutet noch nicht, gut geschützt zu sein. Auch Augen können einen Sonnenschaden erleiden. Eine Sonnenbrille mit integriertem UV-Schutz bietet echten Schutz.

Chemischer oder mineralischer Sonnenschutz

Chemischer Sonnenschutz basiert auf künstlichen Substanzen, dünnflüssig und schnell einziehend. Ihre volle Schutzwirkung entfalten sie erst nach 20 Minuten. Es gibt diverse Inhaltsstoffe, die allergische Reaktionen auslösen können. Dazu gehören Chemikalien wie Octinoxat und Oxybenzon, die auch im Verdacht stehen, umweltschädlich zu sein.

Mineralischer Sonnenschutz bleibt als schützende Schicht auf der Hautoberfläche. Dieser besteht meist aus Zinkoxid, mit dem Nachteil, dass sich ein weißer Film bildet. Allerdings schützt er sofort nach dem Auftragen.

Frau bekommt kosmetische Behandlung | Credit: iStock.com/dimid_86
Kosmetikbehandlungen sind auch im Winter für die Haut belastend

Kosmetikbehandlungen im Winter

Klassischerweise werden Behandlungen wie chemische Peelings, Laserbehandlungen sowie viele ästhetische Eingriffe in der sonnenarmen Jahreszeit durchgeführt. All diese Treatments machen die Haut vorübergehend dünner und somit lichtempfindlicher. Hier ist auch im Winter ein hoher LSF notwendig, um die Haut ausreichend zu schützen.

Fehlerquellen beim Sonnenschutzmittel

Alte Sonnencremen gewährleisten keinen Schutz mehr. Schlechte Lagerung, Hitzeeinwirkung und der Kontakt mit Sauerstoff lösen einen Prozess der Oxidation aus, der die Inhaltsstoffe verändert. Im schlimmsten Fall können sich sogar „giftige“ Substanzen bilden.

Die Dosis macht das Gift, auf die Menge kommt es an. Für den gesamten Körper gelten 13 Esslöffel als optimale Menge, klingt viel, oder? Je 1 Esslöffel auf Arme, Beine, Dekolleté und Hals, je 2 EL auf Rücken und Bauch. Für das Gesicht 1 Teelöffel – voila!

Mindestens zwanzig Minuten bevor wir in die Sonne gehen, ist der richtige Zeitpunkt, den Sonnenschutz aufzutragen. Wer den ganzen Tag in der Sonne verbringt, für den ist Nachcremen Pflicht.

Sonnencreme als Schutzschild

Unsere Haut ist unser größtes Organ und der wirksamste Schutzschild für unseren Körper. Das allein ist schon Grund genug, sie gesund zu erhalten. Gesunde Haut ist eine schöne Haut, wir investieren viel Zeit und Geld, um die Haut zu optimieren. Auch eine Vielzahl an guten Pflegeprodukten bringt wenig, wenn man zwei Kardinalfehler begeht – zu häufiges Peelen (macht die Haut immer dünner und kann kleine Entzündungen verursachen) und das Weglassen von Sonnenschutz.

Die einfachste und vergleichsweise günstigste Anti-Aging Maßnahme ist die tägliche Sonnenschutzcreme, da hat man schon viel gemacht.

Frau cremt sich ein | Credit: iStock.com/JosuOzkaritz
Sonnencreme ist die wichtigste Anti-Aging-Maßnahme

Negativbeispiel: William Edward McElligott

Wer daran zweifelt, was unsere geliebte Sonne anrichten kann, und keinen Sonnenschutz verwendet, sollte sich die schockierenden Bilder von William Edward McElligott ansehen. Der Mann hat im wahrsten Sinne zwei Seiten. Er ist das plakative Beispiel, wie Sonne unserer Haut schaden kann.

Dieser Mann fuhr 28 Jahre lang mit einem Truck durch Amerika, eine Gesichtshälfte war dabei klarerweise der Sonne des Seitenfensters ausgesetzt. Während die rechte Gesichtshälfte altersgemäß aussieht, wirkt die linke 20 Jahre älter. Die Haut an der Wange ist übersäht mit tiefen Falten. Das Auge hängt tiefer. Die Gesichtshaut ist total erschlafft.

Zur Autorin

Mit ihren wohl überlegten Gedanken und praktischen Tipps liefert die in Wien lebende freie Autorin Valerie Vonroe wertvolle Anstöße für einen bewussteren Umgang mit den eigenen Potenzialen und Ressourcen – in jedweder Hinsicht.

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