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Frau pflegt nach einem entspannenden Bad ihre Haut durch Cremen | Credit: iStock.com/Viorel Kurnosov
Basische Pflege heißt das Schlüsselwort
Basische Pflege heißt das Schlüsselwort
iStock.com/Viorel Kurnosov

Wie der pH-Wert die Wirkung von Kosmetika beeinflusst

25.10.2024 um 22:08, Valerie Vonroe
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Der Lippenstift und der Nagellack halten nicht, die teure Creme zeigt keine Wirkung: Nicht immer liegt's am Produkt. Manchmal nur an einem gestörten pH-Wert.

Der Wunsch nach ewiger Jugend und Schönheit lässt uns Tag für Tag zu verjüngenden Kosmetika und Make-up-Produkten greifen. Bleibt die versprochene Wirkung jedoch nur bei uns aus, dagegen bei der besten Freundin nicht, hat sehr wahrscheinlich der pH-Wert unserer Haut seine Finger im Spiel.

Wenn der Lippenstift nicht mehr hält

Als Lippenpflege-Junkie trage ich unzählige Male am Tag einen Balsam auf. Es ist wie eine Sucht, auch wenn die Lippen mit der Zeit noch trockener werden als sie es ohnehin schon sind. Schlichtweg, weil viele Produkte die dünne Lippenhaut nicht nähren. Das hat auch unmittelbare Auswirkung auf den Effekt von Lippenstift und Lipgloss. 24 Stunden haltbar und kussfest - bei einigen meiner Freundinnen hat es tatsächlich funktioniert. Bei mir hingegen war die Farbe, die bei trockenen Lippen nebenbei auch noch anders aussieht, binnen kürzester Zeit dahin. Bis mir eines Tages eine Kosmetikerin trocken erklärte: "Schuld ist der pH-Wert deiner Lippenhaut."

Keine Wirkung ohne gesunden ph-Wert

Ähnlich verhält es sich bei allen anderen Pflegeprodukten, mit denen wir unserer Haut etwas Gutes tun wollen. Serum, Nachtcreme, Overnight-Maske, Dekolleté-Pflege – da kommt einiges an Wirkstoffen zusammen. Ist die Haut bereits überlastet, und der pH-Wert aus dem Gleichgewicht geraten, kann sie nichts mehr aufnehmen. Die gewünschte Wirkung bleibt aus.

Der ideale pH-Wert

Ob Falten, Trockenheit, Pickel, Rötungen, Elastizitätsverlust, Cellulite - alles hängt immer auch mit dem pH-Wert der Haut zusammen. Die Skala reicht von 0 bis 14, wobei 0 "sauer" bedeutet und 14 "basisch". Wasser gilt mit einem Wert von 7 als neutral. Der ideale pH-Wert - auch Säureschutzmantel genannt - liegt in etwa bei 5. Schon geringe Veränderungen können zu unerwünschten Hautreaktionen führen.

Drei junge Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen blicken lächeldnd in die Kamera | Credit: iStock.com/Beauty Agent Studio
Schonende Pflege für ein geklärtes Hautbild

Basische Reinigung, wirkungsvolle Pflege

Das Ziel einer basischen Reinigung ist es, die Haut zu entgiften. Am Abend angewendet, kann sie mit entsprechender Pflege wahre Wunder wirken. Als Kur über einige Wochen, 1 - 2 Mal pro Woche oder auch als ständige Nachtpflege, wird es der Haut erst möglich, sich von angestauten Stoffen zu befreien. Auch ein Basenbad bzw. Fußbad unterstützt dabei, dass die Haut ihre Schleusen öffnet und Säuren ans Badewasser abgibt. Asiatische Frauen verdanken nicht zuletzt dieser bewussten mehrstufigen Pflegerituale ihr schönes Hautbild bis ins reife Alter.

Beste Anti-Aging-Pflege

Je älter wir werden, desto empfindlicher reagiert die Haut auf die Überlastung von Wirkstoffen. Deshalb sollte unsere Pflege mit zunehmendem Alter genau auf das Gegenteil - nämlich die Entgiftung - ausgerichtet sein. Nicht ohne Grund bezeichnet die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) die Haut als „dritte Niere“. Erst mittels Osmose (Austausch) können die Säuren im Körper über die Haut den Körper verlassen. Sie folgen dabei immer dem leichtesten Weg. Dorthin, wo es basisch ist, also noch Platz frei ist, werden sie magnetisch angezogen. Das zu wissen macht effektive Anti-Aging-Pflege erst möglich.

Frau mit gesunder, schöner Haut | Credit: iStock.com/Viorel Kurnosov
Der ph-Wert - der Schlüssel zu gesunder Haut

Was nicht-basische Pflege bewirkt

Verwenden wir dagegen eine Hautpflege im sauren Bereich, ist es vergleichsweise so, als ob wir in Frischhaltefolie gepackt wären. Es kommt zwar nichts hinein, aber es kann auch nichts mehr die Haut verlassen, Gifte stauen sich, während wir glauben, das Beste für sie getan zu haben. Irgendwann schaltet der Körper auf ein Notprogramm um und greift auf die letzten Mineraldepots zurück. Haare, Haut und Nägel werden trotz „Superpflege“ immer trockener und brüchiger, Cellulite verschlimmert sich.

Wie bringt man die Haut ins Gleichgewicht?

Der erste Schritt, um den pH-Wert seiner Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ist die Reinigung mit Gesichtswasser. Der pH-Wert wird ausgeglichen, die Haut befeuchtet und auf neutral gestellt. Danach kann sie diverse Wirkstoffe erst richtig aufnehmen. Die Haut zu entgiften wirkt am besten über Nacht. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, das Gesicht in der Früh zu waschen. Trägt man nämlich umgehend Pflegeprodukte auf, dringen die ausgeschiedenen Schadstoffe wieder in die Haut ein. Die morgendliche Reinigung und Pflege schließt man mit einer schützenden Creme mit entsprechendem Lichtschutzfaktor und leichter Grundierung ab. Wer es genau wissen will, kann seinen pH-Wert in Parfümerien bestimmen lassen.

pH-freundliche Augen- und Lippenpflege

Die Augen- und Lippenpartie sollte bei der Pflege immer gesondert behandelt werden. Die Kriechöle, die in Gesichtscremes üblicherweise enthalten sind, können die Augen reizen und einen unschönen Fettfilm hinterlassen. Je dünnflüssiger die Pflege in diesem Bereich ist, desto besser kann sie eindringen. Ähnliches gilt auch für die Pflege der Lippen.

Frau genießt nach einem entspannenden Bad eine Tasse Tee | Credit: iStock.com/Viorel Kurnosov
Gereinigte Haut - die Basis für jede Pflege

Maßvoll, aber effektiv

Bedenken Sie, bevor Sie das nächste Mal zu einem Kosmetikprodukt greifen: Der effektivste Weg, seine Haut jugendlich und gesund zu erhalten, ist es, sich auf ihre Gegebenheiten und Grundbedürfnisse zu besinnen und danach maßvoll ihre Reinigung und Pflege auszurichten. Wie sagte bereits meine Großmutter, während sie zu ihrer blauen, runden Dose griff: "Weniger ist oft mehr."

Zur Autorin

Mit ihren wohl überlegten Gedanken und praktischen Tipps liefert die in Wien lebende freie Autorin Valerie Vonroe wertvolle Anstöße für einen bewussteren Umgang mit den eigenen Potenzialen und Ressourcen – in jedweder Hinsicht.

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