Neu: Design in Tirol im Volkskunstmuseum

Das Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck widmet sich in der neuen Ausstellung "Hand:Werk:Kunst" den Erzeugnissen Tiroler Designer. Die rund 50 Objekte wurden von über 30 Tiroler Einzelkünstlern, Schülern und Designstudios in Tirol erdacht und produziert. Die Schau verdeutlicht die Vielfältigkeit des Tiroler Designs der vergangenen dreißig Jahre und sucht darüber hinaus nach Antworten auf die Frage: Was ist eigentlich Tiroler Design?

Originelles Design 

"Kubihock", "Schnakör" oder "MagnuMaster"? Hinter diesen rätselhaften Begriffen verbergen sich kunstvolle Tiroler Erzeugnisse, etwa ein Hocker, ein Trinkglas oder ein technisch ausgereifter Weindekanter – das sind nur drei originelle Objekte in der neuen Ausstellung, deren Exponate sich an der Schwelle von Handwerk, Design, Unikat und serieller Produktion befinden. Die beiden Kuratoren Charisse Santos und Georg Juen haben die Objekte der Ausstellung jeweils nach Materialien geordnet. Die App des Volkskunstmuseums liefert begleitende Objektbeschreibungen und Interviews mit den einzelnen Designern. Anders als in der Volkskunst üblich, holt diese Schau nämlich nicht nur die Objekte, sondern auch deren Schöpfer vor den Vorhang.

Emotion des Materials

Das kunstvolle Relief von Josef Sebastian Brugger zeigt beispielsweise auf, wie Holz im 21. Jahrhundert neu gedacht werden kann. Was in puncto Glas alles möglich ist, zeigt sich z.B. in den stilvollen Gingläsern von Schülerin Larissa Klieber der HTL Kramsach oder dem eleganten "Schnakör" von Barbara Votik. Metall wird in Form eines kunstvollen Weindekanters der Sturm Kreativschmiede präsentiert. Eine große Rolle im Design spielen auch Keramik und Porzellan, zu bestaunen ist etwa das hochwertige Goldrandschalenset von Andrea Baumann oder Geschirr von Georg Juen/Töpferstudio Kathrein. Zu besichtigten gibt es auch vielfältige Textilien, u.a. gestrickte Lampenschirme und Teppiche von Nina Mair/Pudelskern, regionale Kleidermode von Katharina Ruetz/LUKA, der Tiroler Adlerin sowie Arbeiten von Schüler:innen der Innsbrucker Ferrari-Schule. Auch sogenannte "neue Materialien", die besonders nachhaltig entwickelt wurden, spielen eine zentrale Rolle – Beispiele sind die Bohnenbrille von Rolf Spectacles oder der Shopper aus waschbarem Papier von "For People Who Care". Alle Objekte eint, dass ihr konzeptioneller Gestaltungsprozess im Vordergrund steht, nämlich die klassische Handwerkskunst. Zudem sind die Objekte fast ausschließlich temporäre Leihgaben, denn das Tiroler Volkskunstmuseum will sich künftig als Schauraum und Labor für Tiroler Design etablieren.

Designs der Zukunft

Design beschäftigt sich nicht bloß mit dem realen Alltag, sondern eröffnet auch stets den Blick auf mögliche Lebenswelten der Zukunft. "Hand:Werk:Kunst" ist eine Schau für alle Sinne, sie lädt aber nicht nur zum Staunen ein, sondern vermittelt Trends und regt schließlich auch kulturwissenschaftliche Diskurse an. Besucher können außerdem aktiv an kreativen Prozessen teilnehmen: In Zusammenarbeit mit der Firma Geotec/Aristo aus Wörgl, Erfinder des berühmten Geo-Dreiecks, gibt eine Kreativstation Besuchern die Möglichkeit, ein Objekt zu entwerfen, das ihren Alltag erleichtern würde. Damit können Besucher individuelle Impulse für ihre persönlichen Designs der Zukunft setzen.

Infos 

Die Ausstellung ist bis 26. Oktober im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck zu sehen. 
Begleitend wurde ein Ausstellungskatalog aufgelegt, der Beiträge von 15 Kuratoren, Wissenschaftlern und Designern beinhaltet (24,90 Euro). Die Textbeiträge beschäftigen sich mit der historischen, aber auch gegenwärtigen Entwicklung von Handwerkskunst und Design.
Im untenstehenden Gewinnspiel können Sie diesen Ausstellungskatalog gewinnen! 

www.tiroler-landesmuseen.at