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Ein Schild mit Klimaschutz vor dem Westbahnhof.
Greenpeace hat die Preise zwischen Fahrten mit Zug und Flugzeug verglichen.
Greenpeace hat die Preise zwischen Fahrten mit Zug und Flugzeug verglichen.
Robert Kalb / picturedesk.com

Preisvergleich: Zugfahrten sind 30 Mal teurer als Flüge

21.07.2023 um 10:42, Brigitte Biedermann
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Alle reden vom Klimaschutz, doch noch immer sind Zugfahrten um ein Vielfaches teurer als das Fliegen. Hinzu kommen Verspätungen und überfüllte Züge.

Zugfahren ist besser für das Klima, da sind sich alle einig. Doch in Zeiten der Teuerung müssen die Österreicher auf jeden Cent achten. Direkt in der Reisezeit kommt der neue Preischeck von Greenpeace: Und der besagt, dass Zugfahrten um bis zu 30 Mal so teuer sind wie Flüge.

Flüge sind meistens günstiger

Greenpeace verglich auf 112 europäischen Strecken die Zug- und Flugverbindungen zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten. In 79 Fällen sind Flüge die günstigere Alternative. Insbesondere Billigfluglinien verfolgen aggressive Preisstrategien. Da kommt der Zug einfach nicht mit.

Unfairer Preiskampf

Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace: “Die Greenpeace-Analyse zeigt, in welchem erschreckenden Ausmaß Menschen durch einen unfairen Preiskampf zum klimaschädlichen Fliegen ermutigt werden. Billigfluggesellschaften nutzen Schlupflöcher und Tricks, um absurde 10-Euro-Flüge anzubieten. Dabei bleibt Klimaschutz auf der Strecke, während Steuerzuckerln den Billigflug-Trend weiter befeuern."

London - Barcelona 30 Mal so teuer

Den größten europaweiten Preisunterschied gab es auf der Strecke London - Barcelona. Hier kostet die Zugfahrt das 30-fache des Fluges. In Österreich gibt es den größten Preisunterschied auf der Strecke Wien - London: Trotz guter Verbindung ist die Zugfahrt im Schnitt fünfmal teurer als der Flug. Nur 23 der untersuchten europäischen Strecken sind mit dem Zug in der Regel günstiger als mit dem Flugzeug, unter anderem da auf diesen Strecken nur wenige Billigfluglinien fliegen.

Verspätete und überfüllte Züge

Hinzu kommt, dass das Reisen mit dem Zug mitunter ziemliche Strapazen mit sich bringt. Verspätungen, Zugausfälle und auf vielen Strecken überfüllte Züge sind keine Seltenheit. Wer keinen reservierten Sitzplatz hat, verbringt die Fahrt mitunter auf dem Boden. Davon konnte sich Falter-Chefredakteur Florian Klenk vor kurzem selbst überzeugen.

Nach Zürich auf dem Boden

Die Strecke von Wien nach Zürich in einem Nightjet der ÖBB erwies sich für Klenk als "Nightmarejet". Kein vor Monaten reserviertes Liegeabteil wegen eines fehlenden Waggons, stundenlange Verspätung und Menschen, die am Boden liegen. Gerade zu Reisezeiten sind die Züge der ÖBB voll, das liegt vor allem am Personalmangel aufgrund der Pensionierungswelle bei den Bundesbahnen. Könnte aber auch ein Zeichen sein, dass in Österreich die Mobilitätswende dank des Klimatickets voranschreitet. 

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