3.521 Prozent: Trump plant Monsterzölle
Inhalt
Die USA planen die Einführung weiterer Strafzölle: Bis zu 3.521 Prozent sollen auf bestimmte Produkte aus Südostasien erhoben werden. Und nein, es handelt sich nicht um Satire. Die Maßnahmen könnten die globale Wirtschaft erneut destabilisieren. Der IWF warnt vor weitreichenden Folgen.
Südostasien im Visier
Die Maßnahmen betreffen erneut einen sensiblen Sektor: Solarpanels und -module aus Kambodscha, Malaysia, Thailand und Vietnam. Laut der Internationalen Handelsbehörde (ITA), die dem US-Handelsministerium unterstellt ist, würden diese Länder durch chinesische Subventionen unfaire Preisvorteile erhalten, wodurch amerikanische Hersteller auf dem Heimatmarkt nicht mehr konkurrenzfähig seien. Die angekündigten Zölle richten sich also nicht nur gegen vermeintliche Dumpingpreise, sondern auch gegen die wirtschaftliche Einflussnahme Chinas auf Drittmärkte.
3.521 Prozent Maximalzoll
Nach aktuellem Plan würden zwei Unternehmen aus Kambodscha besonders hart getroffen werden: Hounen Solar und Solar Long PV-Tech. Für ihre Produkte soll künftig ein Zollsatz von 3.521 Prozent gelten. Das wäre das 35-Fache des Verkaufspreises. Für Kambodscha im Allgemeinen sind 651,85 Prozent geplant, für Malaysia 34,41 Prozent. Auch andere Unternehmen, etwa Jinko Solar aus Malaysia oder Trina Solar mit Sitz in China und Produktion in Thailand, müssen mit massiven Abgaben rechnen: Jinko Solar soll knapp über 41 Prozent, Trina stolze 375 Prozent zahlen. Nach Angaben des US-Zensusamts beliefen sich die US-Importe aus den betroffenen Ländern allein 2023 auf rund 12 Milliarden Dollar.
Entscheidung bis Juni
Hintergrund der Maßnahmen ist eine Untersuchung der US-Kommission für internationalen Handel (ITC), die im April 2024 – noch unter Präsident Joe Biden – gestartet wurde. Der Verdacht: Die betroffenen Unternehmen seien Tochterfirmen chinesischer Konzerne, die massiv subventioniert werden. Das Ziel sei, „eine Unterstützung der Solarpanel-Produktion in diesen Ländern durch China auszugleichen“, so die ITA.
Die Entscheidung, ob die Zölle dauerhaft eingeführt werden, liegt nun bei der ITC. Diese will bis zum 2. Juni 2025 prüfen, wie stark die heimische Industrie tatsächlich geschädigt wurde.
Auswirkungen ungewiss
Sollten die Maßnahmen umgesetzt werden, könnten sie zusätzlich zu den bereits bestehenden Strafzöllen greifen. Die wirtschaftlichen Folgen sind noch unklar: Der IWF warnt bereits vor einer globalen Abschwächung: „Die Weltwirtschaft wird auf eine harte Probe gestellt“, so Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas.