Armin Wolf & Co: FMA warnt vor "Promi-Schmäh"
Die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) warnt vor einem alarmierenden Anstieg unseriöser Anbieter auf dem Finanzmarkt. 2023 wurden 106 Investoren-Warnungen veröffentlicht. Das ist ein sattes Viertel mehr als noch im Vorjahr. Besonders dreist und aggressiv ist die Werbung mit Fake-Finanzempfehlungen österreichischer Prominente.
Finanzbetrug über das Internet
Die Anbieter nutzen das Internet für ihre betrügerischen Aktivitäten. Meist agieren sie vom Ausland aus. Das macht es umso schwerer, sie zu fassen. Über manipulierte Software täuschen sie Handel und Investitionen vor. Die Einzahlungen der Opfer werden veruntreut, versprochene Gewinne bleiben aus.
Warnung vor Promi-Empfehlungen
Ein besorgniserregender Trend ist der Betrug mit dem "Promi-Schmäh". Unseriöse Plattformen und Social-Media-Beiträge locken mit gefälschten Empfehlungen von Prominenten wie Armin Wolf, Armin Assinger, DJ Ötzi und anderen. In den Teils verblüffend echt wirkenden Artikeln wird behauptet, dass sie in bestimmte Finanzdienstleistungen investiert hätten. Dabei werden nicht nur die vermeintlichen "Geheimtipps" der Stars versprochen.
Fake-Berichte und -Interviews
Die frei erfundenen Artikel auf Social-Media berichten über angebliche Auftritte oder Interviews in bekannten TV-Formaten (z.B. Millionenshow, Willkommen Österreich, Im Zentrum, 2 Minuten 2 Millionen) oder in heimischen Medien (z.B. ORF, Krone, OE24, Kurier). Häufig sieht das Design der Fälschungen dem Original zum Verwechseln ähnlich. Das Ziel ist klar: Über die vermeintliche "Empfehlung" des Prominenten soll potenzielle Opfer anlocken. Die Berichte über bestehende Kooperationen dahinter sind frei erfunden.
Und wieder neuer betrügerischer Müll. Das ist natürlich ein Fake!
Bitte auf nix klicken und ja nichts bestellen! pic.twitter.com/PZ5DURDkff— Armin Wolf (@ArminWolf) June 13, 2023
Vorsicht bei "Test-Investments"
Statt dem großen Geld erwartet potenzielle Investoren aber nichts als Verluste. Betrüger ködern Anleger zunächst mit einem vergleichsweise kleinem "Test-Investment". Häufig werden dafür 250 Euro gefordert. Und erst einmal sieht auch alles gut aus. Auf die Einzahlung folgt eine geringfügige Gewinnausschüttung – zumindest am Papier. Als Beleg bekommen Anleger nämlich einen gefälschten Depotauszug serviert. Nach und nach werden Investoren zu höheren Einsätzen verführt.
Hohe Verluste
Sobald dann aber umgekehrt höhere Forderungen gestellt werden, brechen die Betrüger den Kontakt ab. Statt auf Gewinnen bleiben Anleger auf ihren Verlusten sitzen. Schadenersatzansprüche sind in der Regel nicht durchsetzbar, da die Handelsplattformen gefälscht und/oder deren Betreiber rechtlich nicht greifbar sind.
Lockvogel wider Willen
Auch für die Promis, die gegen ihren Willen als Lockvogel eingesetzt werden, ist das mehr als ärgerlich. "Leider lässt sich gegen den betrügerischen Dreck nicht mit vertretbarem Aufwand vorgehen", berichtet ZIB2-Moderator Wolf im Juni. "Man findet hinter den Anzeigen niemanden, den man letztlich klagen kann und bleibt – neben dem enormen Zeitaufwand – auch noch auf den Anwaltskosten sitzen." Auch Assinger hat den Fake-Schleudern mittlerweile den Kampf angesagt – wenn auch mäßig erfolgreich.
FMA rät zu Überprüfung
Die FMA rät, vor einem Investment die Echtheit der Anbieter zu überprüfen. Beispielsweise einfach geht das etwa über die FMA-Unternehmensdatenbank. Als Faustregel gilt: Angebote, die zu gut klingen, um wahr zu sein, sind es in der Regel auch nicht.
So erkennt man Fake-Finanztipps
Häufig preisen die Drahtzieher dubiose Finanz- oder Investmentmodelle an. Im Zweifelsfall lieber nicht klicken. Fünf Tipps für einen schnellen Erstcheck:
- Überprüfen Sie die Quelle: Ist die Quelle bekannt und vertrauenswürdig? Vorsicht vor unbekannten Webseiten oder solchen, die bekannte Nachrichtenquellen imitieren.
- Schauen Sie auf die URL: Fake News Seiten nutzen oft ähnliche, aber leicht veränderte URLs bekannter Nachrichtenseiten.
- Überprüfen Sie den Autor: Ist der Autor real und hat er eine nachvollziehbare und vertrauenswürdige Reputation?
- Achten Sie auf die Qualität des Schreibstils: Viele Fake News-Artikel haben schlechte Grammatik und Rechtschreibung oder verwenden übertrieben emotionale oder sensationelle Sprache.
- Überprüfen Sie das Datum: Alte Nachrichten oder Ereignisse werden oft als aktuell dargestellt, um Verwirrung zu stiften. Prüfen Sie das Veröffentlichungsdatum und den Kontext der Nachricht.