Erderwärmung: Weltklimarat zeichnet düstere Zukunftsaussichten
Die Synthese des Sachstandsberichts des Weltklimarats fasst die Kernbotschaften der Arbeitsgruppen und Sonderberichte zusammen. Das Ergebnis: Der Klimawandel ist in vollem Gang und hat bereits massive negative Auswirkungen, die mit jedem weiteren Zehntel Grad Erwärmung weiter zunehmen werden. Der Klimawandel sei global, national und regional spürbar. Es müsse ihm auf allen Ebenen begegnet werden.
Maßnahmen wirken nicht genug
Die bisherigen Bemühungen, den Klimawandel zu mindern, tragen nicht genug dazu bei, dass sich das Klima bei den angepeilten Zielen von +1,5°C und 2°C stabilisiert. Die Anpassungsstrategien sind "weitgehend unzulänglich, da fragmentiert, inkrementell, sektor-spezifisch und regional ungleich verteilt". Zusätzlich hätten einige Regionen und Ökosysteme die Grenzen ihrer Anpassungsmöglichkeiten bereits erreicht. Der fortschreitende Klimawandel sei eine Gefahr für das "Wohlergehen der Menschheit und ihrer Umwelt. Das Fenster zur Sicherung einer erträglichen und nachhaltigen Zukunft für alle schließt sich sehr schnell", so der Bericht. Um die Emission von Treibhausgasen zu drosseln, müssen unmittelbare und weitreichende Transformationen in allen Sektoren und Gesellschaftssystemen stattfinden.
Auch Österreich stark betroffen
Die Folgen des menschgemachten Klimawandels sind auch in Österreich stark spürbar und die Intensität und Häufigkeit von Wetterextremen und Unwettern steigt – gleichzeitig häufen sich Dürren. Das vergangene Jahr war in Österreich das Zweitwärmste in der Messgeschichte. Die Temperaturen lagen 2022 um 2,3 Grad höher, als im langjährigen Durchschnitt. Auch für den Tourismus sieht der IPCC-Bericht Gefahren. Durch das Schmelzen und Verschwinden der Gletscher würde für viele Skigebiete und Tourismusbetriebe die finanzielle Grundlage gefährden. Dazu kommt, wie man an den Beispielen Neusiedlersee oder Spiegelsee sehen kann, dass Seen und Flüsse austrocknen. Damit wird die heimische Trinkwasser- und Energieversorgung gefährdet.
Positive Zukunftsbilder
In einer Aussendung reagiert das Climate Change Center Austria (CCCA), ein Netzwerk der Klimaforschenden Österreichs, auf den Bericht des Weltklimarates: „Die aktuellen österreichischen Maßnahmen reichen nicht aus, um den erforderlichen nationalen Beitrag zur Emissionsreduktion und zur Stabilisierung des Klimas zu leisten". Nur mit einer beschleunigten Energiewende, würde nachhaltige Energieautonomie gelingen. "Es scheint an entscheidenden Stellen das Verständnis für die Dringlichkeit der Herausforderung und das wirtschaftliche Potential der Lösungen zu fehlen", heißt es in der Aussendung weiter. Man dürfe die Augen nicht vor unbequemen Fakten verschließen.