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Ein Mitarbeiter säubert einen Vogelkäfig.
Bereits seit 2024 grassiert auf US-Farmen die Vogelgrippe.
Bereits seit 2024 grassiert auf US-Farmen die Vogelgrippe.
Andres Kudacki / AP / picturedesk.com

Pandemie-Alarm: Virus in den USA außer Kontrolle

30.04.2025 um 13:44, Simone Reitmeier
2 min read
Die Vogelgrippe breitet sich in den USA rasant aus. Experten schlagen Alarm. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch scheint nur noch eine Frage der Zeit.

Gesundheitsexperten schlagen Alarm und warnen vor einer neuen Pandemie: Die Vogelgrippe ist in den Vereinigten Staaten (USA) offenbar außer Kontrolle geraten.

Alle 50 US-Bundesstaaten betroffen

Die Seuche breitet sich auf US-Farmen weitgehend unkontrollierbar aus, alle 50 US-Bundesstaaten sind betroffen. Bisher sind dem H5N1-Virus über 160 Millionen Geflügel zum Opfer gefallen – die Tiere mussten geschlachtet werden. Zudem sollen über 1.000 Milchkuhherden betroffen sein. Auch mehr als 70 Fälle bei Menschen sind bereits bekannt, darunter ein erster bestätigter Todesfall. Die US-Gesundheitsbehörde sieht aber nach wie vor keine große Gefahr für die Allgemeinbevölkerung. Ganz anders sehen das Gesundheitsexperten.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung befürchtet

Mit der unkontrollierbaren Ausbreitung der Seuche hat sich laut Vertretern des Global Virus Networks (GVN) auch das Mutationsgeschehen beschleunigt. Erste Infektionen bei Schweinen wurden festgestellt – die Tiere sind dem Menschen genetisch sehr ähnlich. Experten befürchten nun, dass sich das Virus so wandeln könnte, dass es von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Bislang überträgt sich das Virus nur von Geflügel auf den Menschen. 

Scharfe Kritik an US-Regierung

Die zögerliche Reaktion der US-Regierung wird scharf kritisiert – die Anstrengungen zur Bekämpfung seien viel zu gering. Die Wissenschaftler fordern nun die ganze Welt dazu auf, Überwachungs- und Biosicherheitsmaßnahmen umzusetzen und sich auf eine mögliche Ausbreitung von Mensch zu Mensch vorzubereiten. Das soll verhindern, dass es – wie bei der Coronapandemie – zu chaotischen Kettenreaktionen kommt.

Eierpreise gehen durch die Decke

In den USA grassiert schon seit April 2024 die Vogelgrippe. Das hat zur Folge, dass die Preise für Eier massiv gestiegen sind. Ein Zwölferpack soll bis zu zehn Euro kosten. Da Dutzende Millionen Hühner getötet wurden, müssen neue Bestände aufgebaut werden. Hennen beginnen aber erst mit etwa fünf bis sechs Monaten mit dem Eierlegen, was zu einer Versorgungslücke geführt hat. Die Vereinigten Staaten haben sich weltweit auf Eiersuche gemacht, sogar der heimische Geflügelwirtschaftsverband hat laut APA-Informationen eine Anfrage seitens der US-Botschaft erhalten. Für Eierexporte in die USA gebe es aber „keine Möglichkeiten“.

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