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Volkswagen Werk in Wolfsburg
Der deutsche Autobauer steckt in der Krise.
Der deutsche Autobauer steckt in der Krise.
Alicia Windzio / dpa / picturedesk.com

VW plant 30.000 Jobs in Deutschland zu streichen

19.09.2024 um 17:52, Marcel Toifl
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VW plant einen massiven Stellenabbau und will bis zu 30.000 Jobs streichen. Investitionen sollen ebenfalls um 20 Milliarden Euro gekürzt werden.

Der deutsche Autobauer Volkswagen steht vor einschneidenden Veränderungen. Der Konzern plant laut einem Bericht des Manager Magazins bis zu 30.000 Stellen in Deutschland zu streichen. Grund dafür ist der dramatische Einbruch bei den Neuzulassungen und der enorme Kostendruck. Der Markt sei "schlicht nicht mehr da" und der Verkauf von rund 500.000 Autos fehle, erklärt VW-Finanzchef Arno Antlitz. Das entspreche in etwa zwei Werken.

Werke auf der Kippe

Neben dem Stellenabbau plant der deutsche Konzern auch eine Kürzung der Investitionen um etwa 20 Milliarden Euro. Betroffen sind vor allem die Bereiche Forschung und Entwicklung. Betriebsrat und Gewerkschaft laufen Sturm gegen die Pläne. Thorsten Gröger von der IG Metall, dem deutschen Pendant zur Gewerkschaft, spricht von einem "beispiellosen Angriff auf das Tarifwerk". Die Gespräche über die Neuregelung der Beschäftigungssicherung sollen noch im September beginnen.

Autoverkäufe brechen dramatisch ein

Die Krise bei VW wird durch schwache Verkaufszahlen verstärkt. Im August gingen die Neuzulassungen in Europa um fast 20 Prozent zurück, besonders stark betroffen sind Elektroautos. In Deutschland fiel der Absatz um fast 70 Prozent, in Frankreich um 33 Prozent. Trotz eines leichten Jahreswachstums von 1,4 Prozent spitzt sich die Lage in wichtigen Märkten wie Deutschland und Frankreich weiter zu.

Einschnitte in der Forschung

Die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen des Konzerns stehen besonders unter Druck. Von den rund 13.000 Beschäftigten in diesen Bereichen sollen bis zu 6.000 ihre Stellen verlieren. Obwohl VW in den vergangenen Jahren stark in neue Technologien investiert hat, plant der Konzern, die Investitionsquote deutlich zu senken. Am 25. September starten die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung. Die Gewerkschaft kündigte bereits an, dass die Beschäftigten "die passende Antwort" geben werden, falls der Konzern seine Pläne umsetzt.

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