Tierschutz: Was in bunten Ostereiern steckt
Inhalt
- Bio bleibt versteckt
- Bodenhaltung dominiert das Osterregal
- Verantwortung beim Einkauf
- Millionen im Nest
Bunte Eier, dunkle Wahrheit: Millionen greifen am langen Feiertagswochenende zu gefärbten Ostereiern aus dem Supermarkt. Doch was verstecken und verschenken wir im Nest? Tierschutz Austria hat in Wien genau hingesehen. Das Ergebnis ist laut Verein alarmierend.
Bio bleibt versteckt
In 23 Filialen großer Handelsketten wurde das bunte Angebot im Hinblick auf Tierwohlkriterien unter die Lupe genommen. Ernüchternd: Nur rund ein Drittel der Eier stammt aus Freilandhaltung, und gerade einmal jedes zwölfte Ei ist ein Bio-Produkt.
„Tierwohl spielt beim Ostereier-Kauf oft nur eine Nebenrolle. Wer genauer hinsieht, erkennt schnell, dass viele Eier aus Haltungsformen stammen, die kaum mit tierwohlverbesserter Tierhaltung zu tun haben”, sagt Esther Kronthaler, Biologin und tierschutzpolitische Referentin bei Tierschutz Austria.
Bodenhaltung dominiert das Osterregal
55 Prozent der angebotenen Ostereier kommen laut Erhebung aus Bodenhaltung. Das bedeutet konkret: Enge Hallen, bis zu 24.000 Hühner pro Stall, kein Zugang ins Freie. Kronthaler: „Mehr als die Hälfte der Hühner steht ihr Leben lang in Hallen, ohne jemals ins Freie zu kommen. Das entspricht weder modernen Tierschutzstandards noch den Erwartungen vieler Konsumentinnen und Konsumenten.“
Verantwortung beim Einkauf
„Tierwohl beginnt nicht erst beim Griff ins Supermarktregal. Es braucht mehr Transparenz und ein radikales Umdenken in der Lebensmittelproduktion”, fordert die Expertin.
Der Eierkonsum ist in Österreich zuletzt um rund fünf Prozent gestiegen, gleichzeitig wächst aber auch neues Bewusstsein: Immer mehr Menschen setzen auf pflanzenbasierte Alternativen, auch aus Tierschutzgründen.
Millionen im Nest
60 Millionen gefärbte Eier werden jedes Jahr in Österreich verkauft. Wer auf Bio-Qualität achtet, leistet aktiven Tierschutz, appelliert der Verein an die Konsumenten. Oster-Tipp: Wer beim Fest bewusst genießen will, wählt tierschutzfreundliche Optionen. Denn Ostern kann auch ohne Tierleid richtig bunt und fröhlich sein.