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Symbol des Messenger-Dienstes Telegram
Der russische Messenger steht seit längerem in der Kritik.
Der russische Messenger steht seit längerem in der Kritik.
Silas Stein/dpa/picturedesk.com

Verhaftet: Telegram-Chef festgenommen

26.08.2024 um 11:43, Marcel Toifl
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Telegram-Chef Pawel Durow ist in Paris verhaftet worden. Dem beliebten Messenger-Dienst könnte nun das Aus bevorstehen. Russland reagiert verschnupft.

Telegram-Chef Pawel Durow ist am Samstagabend nach seiner Ankunft aus Aserbaidschan am französischen Flughafen Le Bourget festgenommen worden. Die französischen Behörden haben Ermittlungen gegen den russichen Technologie-Mogul eingeleitet.

Im Fokus der Kritik

Telegram, das von Durow und seinem Bruder Nikolai gegründet wurde, steht bereits seit Längerem in der Kritik. Den Betreibern wird vorgeworfen, nicht entschieden genug gegen Hassrede und Gewaltaufrufe vorzugehen. Obwohl es westlichen und russischen Behörden in einigen Fällen gelungen ist, Telegram zu Löschaktionen zu bewegen, bleibt der Dienst ein Brennpunkt für umstrittene Inhalte. Durow wird verdächtigt, sich durch mangelnde Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden und unzureichende Maßnahmen seines Messenger-Dienstes in Fällen von Drogenhandel, Betrug und Kindesmissbrauch mitverantwortlich gemacht zu haben.

Russische Botschaft reagiert

Das russische Außenministerium beobachtet die Situation mit Argusugen. Die Botschaft in Frankreich hat sich bereits in den Fall eingeschaltet. Durows Vertreter selbst haben bisher keinen offiziellen Antrag gestellt. Moskau zeigt sich öffentlich besorgt über die Entwicklung. In Russland spielt Telegram eine zentrale Rolle. Der Messengerdienst wird von zahlreichen Behörden und Politikern genutzt.

Unklarheit über Zukunft

Ob und wann ein Ermittlungsverfahren gegen Durow eingeleitet wird, ist derzeit noch unklar. Die Entwicklungen um den russischen Tech-Mogul könnten jedenfalls weitreichende Konsequenzen für Telegram und dessen globale Nutzerbasis haben.

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