Konzertabsage: So trauern die Swifties um Taylor
Fassungslosigkeit, Wut und Trauer herrscht bei den Swifties seit Mittwochabend: Aufgrund eines geplanten Anschlags eines IS-Sympathisanten wurden alle drei Wien-Konzerte von Taylor Swift abgesagt. Der Megastar, der Donnerstagabend zum ersten Mal im Ernst-Happel-Stadion auf der Bühne hätte stehen sollen, hat sich noch nicht zu den verhinderten Terror-Plänen geäußert.
Hotspot Corneliusgasse
Für die Swifties wurde der Donnerstag zum Trauertag, der noch einmal mehr den Zusammenhalt der Taylor-Community aufzeigte. Die Corneliusgasse erlangte schon in den Tagen vor dem Konzert kleine Berühmtheit, weil ihr Name dem Song "Cornelia Street" von Swift ähnelt. Gestern wurde die Gasse in 1060 Wien dann zum ultimativen Hotspot. Beim Swiftie-Baum wurden Freundschaftsarmbänder ausgetauscht, zahlreiche Swifties sangen bis in die Nacht die Setlist der Eras-Tour. Anrainer versorgten die traurigen Fans sogar mit Wasser. Vor Ort war auch Hannah M. aus Graz. Die 27-Jährige hätte für Donnerstag und Freitag Konzertkarten gehabt. "Ich habe seit über einem Jahr hingefiebert und hatte auf meinem Handy sogar einen eigenen Countdown, der die Tage bis zum Konzert zählte", so Hannah. Zwei Outfits waren bereit gelegt, circa 80 Freundschaftsarmbänder geknüpft. "Ich fühle mich einfach am Boden zerstört. Und ich hoffe, dass Taylor uns Trost spenden wird, entweder mit einem Ersatzkonzert oder neuer Musik. Für sie ist das sicher genauso schlimm wie für uns alle", fasst die Grazerin zusammen.
Aspekt des Frauseins
Für Swifties ist Taylor weit mehr als nur eine Künstlerin. "Sie steht für einen ganz bestimmten Aspekt des Frauseins, einfach ein 'Mädchen' unter anderen 'Mädchen' zu sein und unbeschwert Spaß zu haben. Frauen haben oft kaum Raum für diese Art von Selbstausdruck, weil uns schon früh mitgeteilt wird, dass 'mädchenhafte' Dinge wie eben Freundschaftsarmbänder lächerlich sind und nicht ernst genommen werden. Ich habe seit Wochen an meinem Outfit gebastelt, mich mit Freundinnen ausgetauscht und Songtexte gelernt", erklärt Vera aus Wien. Von der Absage sei sie enttäuscht, doch die Sicherheit stehe im Vordergrund.
Safe Space genommen
Was Taylor und ihre Musik ihren Fans bedeutet, scheint seit Donnerstag zumindest ganz Europa zu wissen. "Dieses Konzert ist für die meisten einfach viel mehr als nur ein Konzert. Es ist ein Safe Space und der wurde uns genommen. Aber wir werden ihn weitertragen und das Gefühl von Gemeinschaft und Geborgenheit auch abseits der Konzerte weiterleben", erklärt Vivien Belschner (@vanillaholica). Die Content Creatorin hat sich ebenfalls ein Jahr lang auf das Konzert von Taylor gefreut, Armbänder geknüpft, ihr Outfit vorbereitet und mit Freundinnen Video-Ideen überlegt. Sie sei unendlich dankbar, dass der Schutz der Fans ernst genommen wurde. "Andererseits bin ich traurig und wütend, dass ein Ort, der für so viele Freude, Dankbarkeit und Sicherheit bedeutet, bewusst das Ziel eines Terrorangriffs war. Das geht einfach so viel tiefer als eine Konzertabsage", so Vivien.