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Wodka, insbesondere russische, werden seit dem russischen Angriffskrieg von Konsumenten tendenziell boykottiert.
Zwei US-Tochterfirmen des Wodka-Produzenten Stoli sind in Konkurs.
Zwei US-Tochterfirmen des Wodka-Produzenten Stoli sind in Konkurs.
dimitris_k/iStock

Ausgesoffen: Beliebte Wodka-Marke meldet Konkurs an

04.12.2024 um 13:46, Stefanie Hermann
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Enteignung, Boykott und Cyberangriff: Wodka-Gigant Stoli taumelt. Zwei US-Tochterfirmen des Spirituosenherstellers müssen Konkurs anmelden.

Wodka-Fans müssen jetzt stark sein: Zwei US-Firmen der beliebten Wodkamarke Stoli haben Konkurs angemeldet. Schuld seien die anhaltend schwierige Lage mit Russland und ein Hackerangriff im Sommer.

Streit mit Russland

Schon länger gibt es Ärger mit Russland. Seit Jahren führt die Stoli Group einen Rechtsstreit mit der russischen Regierung. Grund: Moskau will die Kontrolle über Wodkamarken zurück, die in den 1990ern privatisiert wurden. Zuletzt eskalierte der Konflikt im Putin-geführten Staat. Im Juli 2024 hat der Kreml Stolis letzte Brennereien im Land beschlagnahmt. Wert: 100 Millionen Dollar. Parallel dazu stuften die Behörden den Stoli-Eigentümer Yuri Shefler als „Extremisten“ ein – ein herber Schlag auch für den Konzern.

Boykott trifft Stoli hart

Nach der russischen Invasion in der Ukraine haben nicht nur ganze Staaten, sondern auch Endverbraucher etliche russische Produkte boykottiert. Stolichnaya, der auf seinem Etikett den Claim "Russian Vodka" trug, war automatisch mit im Visier. Mutterkonzern Stoli hat die Produktion zwar nach Lettland verlegt und das Etikett auf "Premium Vodka" angepasst, der Schaden war aber bereits angerichtet. 

Hackerangriff gibt den Rest

Damit nicht genug, ist das Unternehmen im August 2024 Ziel eines Cyberangriffs geworden. Hacker haben zentrale Geschäftssysteme des Konzerns lahmgelegt. Bis heute ist es nicht gelungen, die Buchhaltung wieder herzustellen. Abrechnungen und Buchungen erfolgen manuell in mühsamer Kleinarbeit. Die Datenbank werde frühestens 2025 wieder hergestellt sein, heißt es aus dem Unternehmen. Gläubiger haben natürlich trotzdem Berichten und Bilanzen verlangt – die Stoli nicht liefern konnte. 

US-Firmen insolvent

Die betroffenen US-Tochtergesellschaften Stoli Group USA und Kentucky Owl schulden Gläubigern 84 Millionen Dollar. Darunter auch Banken, die die Firmen finanziell blockieren. Sie haben als letzten Ausweg jetzt Insolvenzschutz nach Chapter 11 beantragt. 

Kentucky Owl lagert derzeit 29.000 Bourbonfässer in Kentucky. Wie es mit diesen Beständen weitergeht, bleibt offen. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Auch wenn es für die US-Ableger ernst aussieht, die luxemburgische Mutterfirma ist vom Konkurs nicht betroffen. Für die amerikanischen Firmen erwarten Experten aktuell eine Restrukturierung. 

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