Das „Pisten-Kabarett“ aus Österreich
Kein Schnee, zweistellige Plusgrade und mangelndes skifahrerisches Können: Was sich in den vergangenen Wochen in vielen Skigebieten abspielte, hat mit Skigaudi und Wintersport nicht mehr viel zu tun. Wir haben die verrücktesten Szenen gesammelt.
Weiße Streifen mitten im Grün
Während rundherum die Vögel zwitschern, die Palmkätzchen austreiben und sogar einzelne Blümchen ihre Köpfe Richtung Sonne recken, schlängeln sich bizarr anmutende Kunstschneebänder die Täler hinunter. Auf den extrem schmalen Pisten tummelten sich über die Feiertage pro Quadratmeter gefühlt fünf Wintersportler, davon beherrschten lediglich zwei ihre Bretter. Derart katastrophale Pistenverhältnisse gab es Anfang Jänner schon lange nicht mehr. Kleine Skigebiete in niedrigen Lagen mussten längst schließen, schön langsam werden aber auch die Hoteliers in den Skihochburgen mit zigtausend Schneekanonen nervös.
Das „Ischgl-Video“
Für Furore im Netz sorgten jüngst Tiktok-Videos aus Tirol. Vergangenes Wochenende kam es in Ischgl zu einem regelrechten „Pistenstau“, als sich der Skitag um etwa 16.00 Uhr dem Ende zuneigte. Alle wollten gleichzeitig ins Tal, rasch bildete sich ein unfassbares Gedränge. Mehr als Schritttempo im Schneepflug war nicht mehr möglich, immer wieder rutschten Skifahrer unkontrolliert quer über den Hang.
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Helis in der „Warteschleife“
Schneearmut gepaart mit vielen (ungeübten) Skifahrern steigert das Unfallrisiko auf der Piste. Das bekam man in den vergangenen Tagen in so manchen Skiorten zu spüren. Rettungshelikopter kreisten beispielsweise in Tirol und Salzburg in der Luft über Krankenhäusern, da der Landeplatz bereits besetzt war.
Der Kamikaze-Snowboarder
Viral ging ein Video, in dem ein Snowboarder sich am Bügel eine Schlepplifts mit den Händen festklammert (eigentlich hat man den Bügel zwischen den Beinen) und die Kontrolle verliert. In einem besonders steilen Stück rutscht er ungewollt die Liftspur hinunter und reißt andere Liftfahrer mit. Gefilmt wurde das Szenario im Skigebiet Kreischberg im Bezirk Murau von einem Passagier des Sessellifts, der oberhalb verläuft. Ob dieser Boarder nicht wusste, wie man richtig Schlepplift fährt, sich nur einen Spaß machen wollte oder ob ihm der Bügel aus den Beinen rutschte, ist nicht bekannt. Sein „Lift-Stunt“ hatte jedoch vier Verletzte zur Folge. Eine Person musste sogar ins Krankenhaus geflogen werden.
Schnee-Lieferung per Hubschrauber
Katastrophale Pistenverhältnisse herrschen nicht nur in Österreich, auch in der Schweiz schmelzen die Pisten mehr oder weniger dahin. Geld und Umwelt scheinen dort aber keine Rolle zu spielen: Um den Skibetrieb aufrechtzuerhalten ließen die Bergbahnen Gstaad Schneeladungen aus einem Depot per Hubschrauber einfliegen. Gebracht hat es laut Betreiber allerdings nicht viel, die Verbindungspiste musste trotzdem geschlossen werden.
Klimatologin spricht Klartext
Auf den Punkt brachte es kürzlich Klimatologin Christa Kummer in einem Interview der „Kleinen Zeitung“: „Wenn es keinen Schnee gibt, dann gibt es keinen – dann gehen wir eben wandern.“ Recht hat sie.