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Verhütungsspirale in der Hand eines Arztes.
Verhütungsspirale
Verhütungsspirale
iStock.com/flocu

Defektes Verhütungsmittel: Massenklage wird vorbereitet

18.03.2023 um 12:21, Simone Reitmeier
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2.000 Frauen haben sich bisher gemeldet, die durch die fehlerhafte Spirale von Eurogine zu Schaden gekommen sind. Auch die Republik soll geklagt werden.

Die ersten Beschwerden gegen Verhütungsspiralen sind bei dem spanischen Hersteller Eurogine bereits vor mehr als vier Jahren eingetrudelt. 2019 hat es erste Warnungen gegeben, darunter von den Gesundheitsämtern in Deutschland und Frankreich. In Österreich ist es dazu erst 2020 gekommen: Im Herbst forderte das Bundesamt für Sicherheit Ärzte dazu auf, Verwenderinnen der besagten Spirale eine Kontrolluntersuchung zu empfehlen. Laut Verbraucherschutzverein (VSV) haben sich seither etwa 2.000 Frauen gemeldet, die durch das Verhütungsmittel zu Schaden gekommen sind. Gegen die Republik und den Hersteller werden Massenklagen vorbereitet.

Wir werden diese Klage auch gegen die Republik Österreich einbringen, da das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen die Rückrufaktion die längste Zeit verschwiegen hat. […] Eine rechtzeitige Warnung hätte eine rechtzeitige Entfernung der fehlerhaften Spiralen ermöglicht.

Peter Kolba, Obmann des VSV

Arme der Spirale brechen ab

Eurogine hat tausende defekte Verhütungsspiralen ausgeliefert, bei denen die Haltebügel wegen Materialermüdung vorzeitig brüchig wurden. Knapp 30.000 dieser Spiralen sollen auch in Österreich verkauft worden sein. Die seitlichen Arme brechen oftmals unbemerkt oder beim Entfernen ab. Für Frauen kann das mitunter sehr schmerzhaft sein. Werden sie nicht durch die Monatsblutung ausgespült, müssen die scharfkantigen Bügel im Worst Case operativ entfernt werden. Zudem besteht auch die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft, wenn die Spirale unbemerkt abgeht. Verbleiben hingegen Teile in der Gebärmutter, kann eine gewünschte Schwangerschaft verhindert werden.

Über 100 Klagen eingereicht

Für betroffene Frauen, die Deckung durch eine Rechtsschutzversicherung bekommen haben, hat der VSV über 100 Klagen vorbereitet bzw. eingereicht. In allen Bundesländern sind Rechtsanwältinnen damit beschäftigt, bei Bezirksgerichten gegen Eurogine Verfahren zu führen.

Der VSV bietet zusammen mit dP Der Prozessfinanzierer GmbH nun all jenen Frauen, die keine Rechtsschutzdeckung haben, an einen Prozessfinanzierungsvertrag zu schließen: Der Finanzierer übernimmt das Prozesskostenrisiko, bekommt aber 35% des Erlöses aus Urteilen oder Vergleichen.

Peter Kolba, Obmann des VSV

Betroffene können sich hier informieren.

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