Flug abgebrochen: Wilde Schlägerei an Bord von Ryanair
Ein Ryanair-Flug von Agadir/Marokko nach London Stansted musste wenige Minuten nach dem Start abgebrochen werden. Der Grund: Ein Streit unter Passagieren ist in mehr als neun Kilometern Höhe außer Kontrolle geraten. In sozialen Medien kursieren Aufnahmen von Zeugen, die den chaotischen Zustand an Bord zeigen.
Probleme mit Sitzplatz
Einem Bericht der britischen Sun zufolge hat alles damit begonnen, dass ein Mann eine fremde Passagierin bat, mit ihm den Platz zu tauschen, damit er bei seiner Frau und seinen Kindern sitzen könne. Jene Frau, die bei ihrer Tochter saß, habe sich jedoch geweigert ihren Platz aufzugeben. Daraufhin soll der junge Mann die Frau bedroht und wüst beschimpft haben. Plötzlich habe auch noch der Mann der bedrohten Passagierin eingegriffen und es sei zu einer Prügelei zwischen den tobenden Männern gekommen. Weitere Passagiere hätten sich in den Streit eingemischt, die Situation sei zunehmend außer Kontrolle geraten.
Panikattacke, schreiende Kinder
Das Bordpersonal von Ryanair habe vergeblich versucht den Streit zu schlichten, die involvierten Personen sind offenbar derart außer Rand und Band gewesen, dass sie sich nicht beruhigen ließen. Einige Reihen weiter hinten habe schließlich auch noch eine Frau eine Panikattacke bekommen, Kinder hätten wie wild zu weinen begonnen. "Es war wie ein Flug aus der Hölle. Alles eskalierte durch diesen einen Passagier, der den Sitzplatz wechseln wollte", schildert ein Zeuge den Vorfall gegenüber der Sun. Nach 36 Minuten sei schließlich entschieden worden, den Flug abzubrechen und retour nach Marrakesch zu fliegen. Am Flughafen seien insgesamt neun Personen, die an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein sollen, von der Polizei in Empfang genommen worden.
Sauerstoff für kranken Passagier
Zu allem Überfluss soll sich auch noch ein kranker Passagier an Bord befunden haben, der während des Fluges mit Sauerstoff versorgt wurde. Nach der Landung sei er vom medizinischen Personal behandelt und für fluguntauglich erklärt worden. Der Fluggast habe dies jedoch überhaupt nicht eingesehen und sich geweigert, das Flugzeug zu verlassen. Als er das Kabinenpersonal wüst beschimpft und Schläge angedroht habe, sei auch er von der Polizei aus dem Flugzeug geführt worden.
Kein Abheben mehr
Erst nach zwei Stunden konnten alle störenden Passagiere unter Kontrolle gebracht werden. Das Flugzeug ist an diesem Tag aber nicht mehr abgehoben, da die maximale Flugstundenanzahl bereits erreicht war. Die restlichen 200 Passagiere seien in ein Hotel verfrachtet worden und hätten erst am Donnerstag nach Hause fliegen können.