Kein Scherz: Roboter-Wölfe sollen Bären vertreiben
In den Straßen von Takikawa City patrouillieren Roboterwölfe mit leuchtend roten Augen, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Was auf den ersten Blick wie eine Szene aus einem schlechten Science-Fiction-Film klingt, ist in Japan seit einigen Jahren Realität. Dort sollen Robo-Wölfe Wildtiere, allen voran Bären, vertreiben.
"Monster Wolf": Moderne Vogelscheuche
Im Grunde ist der sogenannte "Monster Wolf" nichts anderes als eine moderne Vogelscheuche. Der wolfsähnliche Roboter ist etwa 80 Zentimeter groß, hat Fell und Mähne, bewegt sich und ist mit LED-Lichtern an Augen und Beinen ausgestattet. Über einen wasserdichten Lautsprecher gibt er rund 50 verschiedene Töne von sich, die Wildtiere einschüchtern und vertreiben sollen. Nähert sich beispielsweise ein Bär, sorgt ein Infrarotsensor dafür, dass die Maschine automatisch anspringt. Auch ein Timer ist programmierbar, der Strom kommt aus einer Autobatterie oder einer Solarzelle. Hergestellt wird der "Monster Wolf" von der Firma "Wolf Kamuy".
Bären-Probleme nehmen zu
In Japan werden die Roboter verstärkt eingesetzt, da es laut Medienberichten in den vergangenen Jahren immer häufiger zu Problemen mit Meister Petz gekommen ist. Zwischen 2014 und 2016 sei es laut dem japanischen Umweltministerium zu 168 Vorfällen mit Braunbären oder Asiatischen Schwarzbären gekommen. 176 Menschen sollen dabei verletzt oder getötet worden sein. Im Jahr 2016 sind innerhalb von drei Wochen vier Menschen durch Bärenangriffe ums Leben gekommen.
Weniger Menschen, mehr Bären
Der Grund für den Anstieg der Zwischenfälle ist eine Kombination aus Landflucht, alternder Bevölkerung und einer wachsenden Bärenpopulation. Viele junge Menschen ziehen in die Städte, was zu einem Bevölkerungsrückgang auf dem Land führt. Dies gibt den Bären die Möglichkeit, in ruhigere Dörfer und Städte vorzudringen. Die Bedrohung durch diese Tiere hat die Nachfrage nach Roboterwölfen steigen lassen.