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Hand greift Oliven an
Für Olivenöl oder eingelegte Oliven aus Österreich werde es definitiv einen Markt geben.
Für Olivenöl oder eingelegte Oliven aus Österreich werde es definitiv einen Markt geben.
Michael Bihlmayer / ChromOrange / picturedesk.com

Preisschock: Olivenöl wird massiv teurer

03.10.2023 um 14:02, Simone Reitmeier
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Italien kämpft mit extremen Ernteausfällen bei Oliven. Die Folge: Olivenöl wird in den Supermärkten hierzulande empfindlich teurer.

Nach Spanien und Griechenland hat auch Italien in diesem Jahr eine sehr schlechte Olivenernte eingefahren. Schuld ist das Wetter: Ein schwieriges Frühjahr mit viel Regen im Mai und Juni, gefolgt von Trockenheit in den Sommermonaten, hat die Erwartungen an die Olivenölproduktion 2023 stark gedämpft. Die Folge: Die Preise für Olivenöl in den Supermarktregalen sind deutlich gestiegen.

Preise auf Rekordhoch

Durch Ernteausfülle droht die Produktion des begehrten "goldenen Öls" Italiens im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zu schrumpfen. Gennaro Sicolo, Präsident von Italia Olivicola, prognostiziert einen Preisanstieg im Großhandel von 30 bis 40 Prozent. Der Endverbraucherpreis für italienisches Olivenöl wird in den Regalen bei zehn bis elf Euro pro Liter liegen. In den nächsten zwei Jahren sei nicht mit einer Preissenkung zu rechnen.

Massive Ernteausfälle

Die Olivenernte in Italien hat Ende September in Sizilien begonnen, in den nächsten Tagen startet sie auch in Apulien und Kalabrien. Vor allem Mittelitalien ist von Ernteausfällen betroffen, da die Regenfälle im Mai und Juni die Bestäubung während der Blütezeit gestört haben. In den Sommermonaten hatten die Olivenbäume dagegen mit extremen Hitzeperioden zu kämpfen. In Apulien sorgten zudem Hagelstürme für Zerstörung. Das Feuerbakterium hat in den vergangenen Jahren bereits Millionen der Bäume vernichtet.

Panscherei als Gefahr

Angesichts des Produktionsrückgangs und des damit verbundenen Importbedarfs warnt die Branche vor einem möglichen Anstieg des Handels mit gepanschtem Öl, vor allem aus Regionen außerhalb der EU, wo die Sicherheitsstandards für Lebensmittel niedriger sind.

Olivenanbau in Österreich

Womöglich liegt die Zukunft im Eigenanbau in Österreich. Der Wiener Verein AgroRebels beschäftigt sich seit einigen Jahren wissenschaftlich mit der Frage, ob Olivenanbau bei uns wirtschaftlich betrieben werden kann. Fazit: Ja, es geht. Vor allem der Osten scheint vielversprechend, eine spezielle Sorte für österreichische Verhältnisse konnte bereits selektiert werden.

Im kompletten Osten Österreichs kann man sagen, wenn man eine gute Hanglage hat und den Boden bearbeitet, kennen wir Sorten, die funktionieren.

Markus Fink, Verein AgroRebels

Interesse zeigen vor allem Landwirte im östlichen Niederösterreich, rund um Wien, im Burgenland und in der südlichen Steiermark. Derzeit gibt es rund 30 Partnerbauern, die meist auf ehemaligen Brachflächen Oliven anbauen, jährlich kommen etwa zehn hinzu. Die meisten Bäume stehen derzeit im Marchfeld.

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