Preisschock: Olivenöl wird massiv teurer
Nach Spanien und Griechenland hat auch Italien in diesem Jahr eine sehr schlechte Olivenernte eingefahren. Schuld ist das Wetter: Ein schwieriges Frühjahr mit viel Regen im Mai und Juni, gefolgt von Trockenheit in den Sommermonaten, hat die Erwartungen an die Olivenölproduktion 2023 stark gedämpft. Die Folge: Die Preise für Olivenöl in den Supermarktregalen sind deutlich gestiegen.
Preise auf Rekordhoch
Durch Ernteausfülle droht die Produktion des begehrten "goldenen Öls" Italiens im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zu schrumpfen. Gennaro Sicolo, Präsident von Italia Olivicola, prognostiziert einen Preisanstieg im Großhandel von 30 bis 40 Prozent. Der Endverbraucherpreis für italienisches Olivenöl wird in den Regalen bei zehn bis elf Euro pro Liter liegen. In den nächsten zwei Jahren sei nicht mit einer Preissenkung zu rechnen.
Massive Ernteausfälle
Die Olivenernte in Italien hat Ende September in Sizilien begonnen, in den nächsten Tagen startet sie auch in Apulien und Kalabrien. Vor allem Mittelitalien ist von Ernteausfällen betroffen, da die Regenfälle im Mai und Juni die Bestäubung während der Blütezeit gestört haben. In den Sommermonaten hatten die Olivenbäume dagegen mit extremen Hitzeperioden zu kämpfen. In Apulien sorgten zudem Hagelstürme für Zerstörung. Das Feuerbakterium hat in den vergangenen Jahren bereits Millionen der Bäume vernichtet.
Panscherei als Gefahr
Angesichts des Produktionsrückgangs und des damit verbundenen Importbedarfs warnt die Branche vor einem möglichen Anstieg des Handels mit gepanschtem Öl, vor allem aus Regionen außerhalb der EU, wo die Sicherheitsstandards für Lebensmittel niedriger sind.
Olivenanbau in Österreich
Womöglich liegt die Zukunft im Eigenanbau in Österreich. Der Wiener Verein AgroRebels beschäftigt sich seit einigen Jahren wissenschaftlich mit der Frage, ob Olivenanbau bei uns wirtschaftlich betrieben werden kann. Fazit: Ja, es geht. Vor allem der Osten scheint vielversprechend, eine spezielle Sorte für österreichische Verhältnisse konnte bereits selektiert werden.
Interesse zeigen vor allem Landwirte im östlichen Niederösterreich, rund um Wien, im Burgenland und in der südlichen Steiermark. Derzeit gibt es rund 30 Partnerbauern, die meist auf ehemaligen Brachflächen Oliven anbauen, jährlich kommen etwa zehn hinzu. Die meisten Bäume stehen derzeit im Marchfeld.