Wasser wird knapp: Kommt jetzt ein Pool-Verbot
In den letzten 30 Jahren hat sich die Anzahl der privaten Schwimmbäder von 308 auf 6.718 mehr als verzwanzigfacht. Ähnlich die Situation bei den privaten Pools: Allein in der Steiermark zählt man knapp 50.000 Pools. Diese zu befüllen benötigt 1,5 Milliarden Liter Trinkwasser.
Wasserversorgung kann zusammenbrechen
Die wärmeren Temperaturen und das frühsommerliche Wetter könnten jetzt dazu führen, dass viele dieser Becken jetzt gleichzeitig befüllt werden. Dadurch kann es zu Problemen in der Wasserversorgung kommen. Der zuständige steirische Landesrat, Johann Seitinger (ÖVP), richtet daher einen dringenden Appell an die Pool-Besitzer: Die Besitzer sollen ihre „Pools in Abstimmung mit dem regionalen Wasserversorger und über die Nachtstunden befüllen. Auf keinen Fall mittels Hydranten!“, so Seitinger. Ansonsten könnte die Wasserversorgung in den Gemeinden zusammenzubrechen.
Bürgermeister fordern Verbot
Einige Bürgermeister gehen sogar noch einen Schritt weiter und fordern ein Neubau-Verbot. Im Interview mit der "Krone" schließ Agrarlandesrat Seitinger ein solches Verbot nicht aus. "Der Klimawandel ist eine große Herausforderung. Da darf es weder Denk- noch Technologieverbote geben", so Seitinger. Ein Verbot würde aber nicht die ganze Steiermark, sondern nur für einzelne "Gemeinden wasserarmer Gebiete" Sinn machen.
Andere Wege
In Oberösterreich ist ein Neubau-Verbot für Pools kein Thema. Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) verwies auf andere Möglichkeiten, den Verbrauch einzuschränken beziehungsweise besser zu steuern. So sollen etwa die Bürger besser informiert werden. Einen weiteren Ansatz ist eine sogenannte "Pool-Steuer". "Damit werden höhere Kosten gerade auch in der Reinigung des Poolwassers den Verursachern aufgebürdet und nicht der Allgemeinheit", so Kaineder. In der Gemeinde Eberschwang (Bezirk Ried im Innkreis) ist so eine Steuer seit 2019 zu bezahlen. Im Schnitt sind 54 Euro pro Becken fällig.