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Einsatzkräfte in der Küsten von Palermo.
15 Menschen konnten nach dem Unglück gerettet werden.
15 Menschen konnten nach dem Unglück gerettet werden.
Guglielmo Mangiapane / REUTERS / picturedesk.com

Palermo-Unglück: 6 Leichen aus Wasser geborgen

22.08.2024 um 09:28, Simone Reitmeier & APA, Red
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Vor der Küste Palermos ist es zu einem Bootsunglück gekommen. Bisher konnten 6 Leichen geborgen werden darunter Tech-Unternehmer Mike Lynch.

Drei Tage nach dem Untergang der Luxusjacht "Bayesian" vor Sizilien haben Taucher die Leiche des Hightech-Milliardärs Mike Lynch geborgen, berichteten die Einsatzkräfte am Donnerstag. Gesucht wird jetzt nur noch nach seiner 18 Jahre alten Tochter. Insgesamt kamen bei dem Unglück am Montag sieben Menschen ums Leben, darunter zwei mit Lynch befreundete Ehepaare.

Leiche von Tochter nicht geborgen

Bei den sechsTodesopfern handelt es sich laut der italienischen Küstenwache neben Mike Lynch um den hochrangigen Manager der Investmentbank Morgan Stanley International, Jonathan Bloomer, dessen Frau Anne Elizabeth, um den Anwalt Chris Morvillo und seine Frau Nada. Bereits am Montag war die Leiche des Bordkochs gefunden worden. Die Leiche von Lynchs 18-jähriger Tochter Hanna wurde noch nicht geborgen.

27 Taucher im Einsatz

An der Suchaktion nach Lynch beteiligen sich Taucher, die bereits Leichen aus dem 2012 vor der italienischen Insel Giglio gesunkenen Kreuzfahrtschiff Costa Concordia geborgen hatten. Insgesamt 27 Taucher sind bei der Suchaktion im Einsatz. Die "Bayesian" liegt auf der Seite in 50 Metern Tiefe, was die Suchaktion erschwert hatte. Zahlreiche Hindernisse versperrten ihnen den Weg und die engen Räume behinderten sie.

Roboter unterstützt Suchaktion

Bei der Suche nach den Vermissten erhielten die Taucher am Mittwoch technische Unterstützung. So wurde ein ferngesteuerter Tauchroboter eingesetzt, der Objekte und Strukturen näher untersuchen kann. Mit einer möglichen Tauchtiefe von bis zu 200 Metern erreicht das Gerät das Wrack problemlos, teilte die Küstenwache von Palermo in einer Presseaussendung mit. Der Tauchroboter lieferte dank Videokameras Bilder, die bei der Suchaktion nützlich sein können.

15 Menschen gerettet

Bei dem Unglück vor der Küste Siziliens konnten Montag früh 15 Menschen gerettet werden, acht von ihnen wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Unter ihnen war auch eine britische Familie mit einer kleinen Tochter, die sich retten konnte. Das 50 Meter lange Schiff mit 22 Menschen an Bord war gegen 5.00 Uhr vor Porticello nahe Palermo nach einem heftigen Sturm untergegangen.

Hauptsächlich Briten an Bord

An Bord der "Bayesian", die unter britischer Flagge unterwegs war, befanden sich hauptsächlich Briten, ein Neuseeländer, ein Mann aus Sri Lanka, zwei Anglo-Franzosen und ein Ire. Feuerwehrtaucher retteten einen einjährigen Buben, der in das Kinderkrankenhaus von Palermo gebracht wurde, sowie ein kleines Mädchen. Die Überlebenden wurden medizinisch versorgt.

"Britischer Bill Gates"

Mit Blick auf den Gründer von Microsoft wurde der Tech-Unternehmer in seiner Heimat gern als "britischer Bill Gates" bezeichnet. Lynch hatte die Softwarefirma Autonomy 2011 für elf Milliarden US-Dollar (aktuell fast zehn Milliarden Euro) an Hewlett-Packard verkauft - eines der schlimmsten Übernahme-Debakel im Silicon Valley. Lynch und der frühere Finanzmanager Steve Chamberlain sollen den US-Konzern über den Zustand ihres Unternehmens getäuscht haben. Ein Geschworenengericht sprach die beiden jedoch frei. Chamberlain wurde vor wenigen Tagen beim Joggen tödlich von einem Auto erfasst. Der 59-jährige Milliardär wollte mit der Segeltour seinen Freispruch vor Gericht feiern.

Heftiger Sturm

Bei dem Unglück vor der Küste Siziliens konnten Montag früh 15 Menschen gerettet werden, acht von ihnen wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Unter ihnen war auch eine britische Familie mit einer kleinen Tochter. Das 56 Meter lange Schiff mit 22 Menschen an Bord war gegen 5.00 Uhr vor Porticello nahe Palermo nach einem heftigen Sturm untergegangen. Vermutet wird, dass die Jacht von einer Monsterwelle erfasst wurde und nicht stabil genug im Wasser lag. Angeblich sank sie innerhalb von 60 Sekunden. Spekuliert wird über eine offen gelassene Luke oder ein falsch eingestelltes Schwert am Rumpf, mit dem der Tiefgang des Schiffes reguliert werden kann.

Dieser Artikel wurde am 22. August 2024 um 11.29 Uhr zuletzt aktualisiert. 

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