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Jon Fosse
Nobelpreisträger in Literatur: der Norweger Jon Fosse.
Nobelpreisträger in Literatur: der Norweger Jon Fosse.
HAKON MOSVOLD LARSEN / AFP / picturedesk.com

Ausgezeichnet: Wahlösterreicher erhält Literatur-Nobelpreis

05.10.2023 um 14:39, Simone Reitmeier
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Der Literatur-Nobelpreis 2023 geht an den norwegischen Schriftsteller Jon Fosse. Der 64-Jährige hat Niederösterreich zu seiner zweiten Heimat erkoren.

Über den renommierten Nobelpreis in Literatur darf sich 2023 der norwegische Schriftsteller Jon Fosse freuen. Das wurde vor kurzem von der Schwedischen Akademie in Stockholm bekannt gegeben.

Wohnsitz an der Donau

Fosse, der nicht nur in Norwegen, sondern auch im niederösterreichischen Hainburg an der Donau lebt, hat mit seiner herausragenden literarischen Arbeit weltweit Anerkennung gefunden. Sein Wohnsitz in Österreich ermöglicht es seiner jüngeren slowakischen Frau, bei Bedarf näher an ihrer Heimat zu sein. Aber auch Fosse selbst findet hier Inspiration und Ruhe für sein Schreiben, während er auch in Oslo kreativ tätig bleibt.

Weltweit beliebt

Seine Prosawerke wie "Melancholie" und "Morgen und Abend" sowie das beeindruckende siebenteilige Opus magnum, das mit "Der andere Name" beginnt, haben ihm bereits zahlreiche literarische Auszeichnungen beschert. Trotz seiner internationalen Anerkennung zieht es ihn immer wieder nach Hainburg, wo er seinem Schreiben nachgeht. Fosse gilt als einer der bedeutendsten europäischen Schriftsteller der Gegenwart, seine Werke erfreuen sich weltweiter Beliebtheit. Im Rennen um den diesjährigen Nobelpreis galt Jon Fosse bereits im Vorfeld als einer der Favoriten. Vor ihm haben das nur drei weiteres Norweger geschafft: Sigrid Undset, Knut Hamsun und Bjørnstjerne Bjørnson. Wie bereits andere Nobelpreise, ist auch jener für Literatur heuer mit mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) dotiert.

Vielschichtiger Autor

Fosse hat rund 40 Theaterstücke, Romane, Kurzgeschichten, Kinderbücher, Gedichte und Essays geschrieben. Besonders bekannt ist er als Dramatiker, dessen Werke zu den meistgespielten zeitgenössischen Stücken Europas zählen. Er gebe, so die Nobelpreisjury, "dem Unsagbaren eine Stimme“ und stelle alltägliche Situationen so dar, dass sich der Leser darin wiederfinden könne. Darüber hinaus habe sich der Norweger als bedeutender Erneuerer des zeitgenössischen Theaters etabliert.

Ich bin überwältigt und etwas verängstigt. Ich sehe dies als eine Auszeichnung für die Literatur, die in erster Linie Literatur sein will, ohne andere Erwägungen.

Jon Fosse über seinen Literatur-Nobelpreis

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