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Helfer im Einsatz
Auch in St. Anton wird aufgeräumt.
Auch in St. Anton wird aufgeräumt.
APA

Nach Lagebesprechung: Arlbergstraße bleibt zu

18.08.2024 um 15:33, Andrea Schröder & APA, Red
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Nach dem heftigen Unwetter bleibt die durch Murenabgänge sowohl auf Tiroler als auch Vorarlberger Seite in Mitleidenschaft gezogene Arlbergpassstraße gesperrt.

Dies wurde bei einer Lagebesprechung der Einsatzleitungen entschieden. Die Situation werde "täglich neu bewertet", hieß es. Unterdessen liefen die Aufräumarbeiten im hauptbetroffenen St. Anton am Arlberg (Bezirk Landeck) weiter auf Hochtouren.

Gemeinsame Beratungen

Die "Gesamtsituation" lasse "unter Berücksichtigung der Wettersituation" eine Öffnung der Arlbergbundesstraße derzeit nicht zu, teilte das Land Tirol nach den Beratungen mit den Vorarlberger Kollegen mit.

Die Situation vor Ort

Ein massiver Erdrutsch hatte die Straße auf Tiroler Seite bei St. Anton verlegt. In Vorarlberg ging bei St. Christoph am Arlberg eine Mure auf die Straße ab, die gesamte Fahrbahn wurde verlegt. Die Straße wurde stark unterspült und die Fahrspur in Fahrtrichtung Tirol zerstört bzw. die Fahrbahn auf einer Länge von rund 60 Metern weggerissen. Seitdem liefen Aufräumungs- und Instandsetzungsarbeiten. Die Straßenverbindung solle wieder einspurig befahrbar sein, sagte Vorarlbergs Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP). In weiterer Folge soll dann die Straße in Richtung Hang verlegt werden - mit einer neuen Fahrspur, um wie gewohnt zweispurigen Verkehr zu ermöglichen.

Es kommt viel zusammen

Da auch der Arlbergtunnel derzeit wegen Sanierungsarbeiten gesperrt ist, waren somit vorerst beide Straßenverbindungen am Arlberg unpassierbar. Vorarlberg war von Tirol aus und vice versa vorerst nur über das Lechtal bzw. Deutschland erreichbar. Erschwerend hinzu kommt, dass auch die Silvretta-Hochalpenstraße auf Vorarlberger Seite nach einem Murenabgang saniert werden muss.

350 Einsatzkräfte

Unterdessen dauerten die Aufräumarbeiten in St. Anton an. Man habe die "Lage im Griff", sagte Peter Mall vom Krisenstab zur APA. Und das trotz vereinzelter Regenfälle am Sonntag, die aber nicht so intensiv ausfielen. Die ganze Nacht über wurde unter anderen mit Hilfe von Baggern daran gearbeitet, die zwei großen Geschiebebecken im Ort von den Gesteins- und Schlammmassen zu befreien. Auf den Geschiebebecken liege nach wie vor das Hauptaugenmerk, so Mall. Insgesamt rund 350 Einsatzkräfte packten auch am Sonntag mit an.

Wetter im Blick

Noch bis Sonntagabend waren weitere Regenfälle prognostiziert. "Die Wettermodelle ändern sich laufend, aber wir haben die Arbeiten soweit im Griff und erledigt, dass wir keinesfalls in Panik geraten", erklärte der Sprecher des Krisenstabes. An rund 30 Stellen ging es nach wie vor darum, Keller auszupumpen und Straßen und Wege aufzuräumen.

Autos geborgen

In der Zwischenzeit konnten auch alle Fahrzeuge geborgen werden, die von den Sturzfluten und Muren mitgerissen worden waren. Verletzte waren, wie bereits am Freitag und Samstag festgestellt werden konnte, nicht zu beklagen. Auch auf einem gefluteten Parkplatz bzw. Terminal neben einer Seilbahn waren mehrere Pkw und ein Bus in Geröll und Schlamm festgesteckt.

Die Bilanz in St. Anton

Betroffen von den Überflutungen und teils meterhohen Vermurungen war das westliche Ortsgebiet von St. Anton am Arlberg mit einigen Ortsteilen sowie dem Bereich um zwei Kreisverkehre. Insgesamt 35 Häuser wurden durch das Unwetter beschädigt. Eine große Mure war unter anderem am sogenannten Jungbrunntobel abgegangen, zwei Bäche traten daraufhin über die Ufer, es kam zu Verklausungen. Wasser drang in Keller von Häusern ein, einige Straßen wurden geflutet und zu reißenden Bächen. Das unmittelbare Ortszentrum der bekannten Tourismusgemeinde wurde zwar auch etwas in Mitleidenschaft gezogen, dort hielt sich aber das Ausmaß an Überschwemmungen und damit auch an Schäden in Grenzen, hieß es.

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