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Seitenansicht eines Polizeiautos aus Deutschland.
Die Polizei war schnellstmöglich vor Ort.
Die Polizei war schnellstmöglich vor Ort.
iStock.com/EKH-Pictures

Messerattacke: Polizei erschießt Frau in Supermarkt

20.08.2024 um 09:35, Simone Reitmeier & APA, Red
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In einem Münchner Supermarkt wurde eine Frau von der Polizei erschossen, nachdem sie die Beamten mit einem Messer bedroht hat. Die Ermittlungen laufen.

In einem Supermarkt in München ist am Montagabend eine Frau von der Polizei erschossen worden, nachdem sie die Einsatzkräfte mit dem Messer bedroht haben soll. Die Angreiferin sei noch vor Ort gestorben, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa.

Polizei mit Messer bedroht

Die Frau soll die Einsatzkräfte - vier männliche Polizeibeamte - am Montagabend in einem Supermarkt im Stadtteil Sendling mit einem kleineren Küchenmesser bedroht haben, das sie bei sich getragen hatte. Zwei Polizisten machten laut den Ermittlern von der Schusswaffe Gebrauch und gaben insgesamt vier Schüsse ab. Die Verdächtige wurde mehrmals getroffen und starb noch am Einsatzort. Wie viele Schüsse genau die Frau trafen, teilte die Polizei zunächst nicht mit.

Psychisch krank

Die Frau war wohl psychisch krank. Die 31-Jährige sei schon vorher mehrfach auffällig geworden und dreimal von der Polizei in einer Psychiatrie untergebracht worden, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums München. Sie sei auch polizeibekannt wegen Betäubungsmitteldelikten gewesen. Ob sie bei den Schüssen am Montagabend unter Drogeneinfluss stand, war zunächst unklar. Ihre Leiche wurde am Dienstag obduziert.

Schusswaffengebrauch wird geprüft

Das bayerische Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft ermitteln nun, ob der Schusswaffengebrauch rechtmäßig war. Das sei in einem Fall wie diesem Standard, sagte der LKA-Sprecher. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu den Vorwürfen gegen die 31-Jährige übernommen. Dazu seien bereits Zeugen befragt und Videoaufzeichnungen gesichert worden.

Zeugin schlägt Alarm

Eine Zeugin hatte die Polizei am Montag gerufen. Diese hatte laut der Polizei angegeben, eine Körperverletzung am Goetheplatz beobachtet zu haben und sei einer Verdächtigen in die U-Bahn gefolgt. Um was für ein Körperverletzungsdelikt es sich dabei gehandelt hat, wird laut einem Polizeisprecher noch ermittelt. Allerdings soll es wohl um eine Auseinandersetzung zwischen der 31-Jährigen und einem Mann gegangen sein.

Die Zeugin führte die Beamten demnach zu dem Supermarkt. Dort soll die 31-Jährige unvermittelt ein Messer gezogen und die Einsatzkräfte damit "in einem Abstand von wenigen Metern" bedroht haben, wie es in der Mitteilung der Polizei hieß. Auf die Aufforderung, das Messer wegzulegen, habe die Frau nicht reagiert. Deshalb setzten die Beamten demnach Pfefferspray ein und griffen schließlich zur Waffe. "Es war ein sehr kurzer Zeitraum, es war ein sehr dynamischer Ablauf", sagte der Polizeisprecher.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 20. August 2024 um 14.00 Uhr aktualisiert. 

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