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Omar Haijawi-Pirchner (Leiter DSN) anlässlich der Pressekonferenz "Präsentation des Verfassungsschutzberichtes 2022"
DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner sieht einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit in Österreich.
DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner sieht einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit in Österreich.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Wahnsinns-Fund: Staatsschutz deckt illegalen Waffenhandel auf

24.08.2023 um 09:46, Patrick Deutsch
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Großrazzia in Österreich: Verfassungsschutz deckt illegalen Waffenhandel in sechs Bundesländern auf. Hunderte Waffen und Munition sichergestellt.

Ein umfangreiches Netzwerk illegalen Waffenhandels wurde in Österreich aufgedeckt. Der Verfassungsschutz hat in einem koordinierten Vorgehen in sechs Bundesländern verbotene Waffen, Munition und Kriegsmaterial sicherstellen können.

Koordinierte Aktion

Bereits am 22. August  durchsuchten Einheiten der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) zeitgleich Objekte in der Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich, im Burgenland, Salzburg und Tirol. Die Aktion wurde in Zusammenarbeit mit den Landesämtern für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) durchgeführt und war das Ergebnis intensiver Ermittlungsarbeit. "Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst hat in enger Abstimmung mit mehreren Landesämtern diese Ermittlungen erfolgreich durchgeführt. Durch die Beschlagnahme einer großen Zahl von illegalen Waffen konnte eine Gefahrenquelle für die Sicherheit in unserem Land beseitigt werden", betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Waffenverbote und eine Festnahme

Elf Personen stehen im Verdacht, illegale Schusswaffen zu besitzen. Gegen zahlreiche Verdächtige und Mitbeteiligte wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Ein Verdächtiger wurde vor Ort festgenommen und in eine Justizanstalt gebracht. Der Direktor der DSN, Omar Haijawi-Pirchner, unterstrich die Bedeutung solcher Aktionen: "Bei Verbrechen – vor allem im Bereich des Terrorismus und Extremismus – tauchen immer wieder illegale Schusswaffen auf. Daher ist das konsequente Einschreiten beim illegalen Waffenhandel und Besitz von illegalen Waffen essenziell, um die Sicherheit in Österreich nachhaltig zu gewährleisten."

Gefälschte Einfuhrgenehmigungen

Die Ermittlungen hatten ergeben, dass ein 40-jähriger, bislang unbescholtener Mann seit 2014 Waffen an Kunden in Österreich und im Ausland verkauft hatte. Er erwarb die Waffen von einem ausländischen Händler mit gefälschten Einfuhrgenehmigungen und vertrieb sie dann illegal weiter. Es wird geschätzt, dass er auf diese Weise über 600 Kategorie B Schusswaffen beschafft hat.

Hunderte Waffen sichergestellt

Bei der Durchsuchungsaktion am 22. August wurden bei den Zielpersonen über hundert Waffen – darunter Handfeuerwaffen, verbotene Waffen und Hieb- und – sowie Munition in großen Mengen und weiteres Zubehör beschlagnahmt. Dieser Fund zeigt das Ausmaß des illegalen Waffenhandels in Österreich und die entschlossene Vorgehensweise der Sicherheitsbehörden dagegen.

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