"Kack-Häufchen": Verpflichtende DNA-Tests für Hunde
Als nächstes ist Louis an der Reihe: Der zweijährige Beagle-Rüde muss auf den Untersuchungstisch des Tierarztes. Wie beim Menschen führt der Tierarzt ein Tupferstäbchen vorsichtig ins Maul, dreht es ein paar Mal, und schon ist Louis fertig. Wie seit Anfang des Jahres alle Hunde in Südtirol musste auch er sich einem DNA-Test unterziehen.
Genetisches Profil ist Pflicht
In der norditalienischen Provinz ist das per Gesetz vorgeschrieben: Alle Besitzer der über 40.000 Hunde in Südtirol müssen für ihre Tiere ein genetisches Profil erstellen lassen. Damit soll den unerwünschten Kot-Haufen der Vierbeiner der Kampf angesagt werden. Die Entnahmekits sind laut Südtiroler Landesregierung bereits lagernd. Bis Ende März gibt es ein zusätzliches Angebot der Tierärzte, um möglichst viele Gentests durchführen zu können.
Kot eindeutig zuweisbar
Das Erbmaterial der Vierbeiner wird in einer eigens dafür angelegten zentralen Datenbank gesammelt. Hinterlässt nun ein Hund im öffentlichen Raum einen Kot-Haufen, den sein Besitzer nicht entfernt, kann dieser schnell identifiziert werden.
Hohe Strafen drohen
Die Hinterlassenschaft des Hundes einfach liegen zu lassen, kann also in Zukunft richtig teuer werden. Die Strafen bei Nichtbeachtung liegen zwischen 292 und 1.048 Euro.
Hundehalter müssen zahlen
Kostenlos ist das aufwändige Verfahren freilich nicht. Das Land übernimmt dabei nichts, zur Kasse werden die Hundehalter gebeten. "Die gesamte Abwicklung kostet 65 Euro inklusive der Kosten für die Laboranalyse und muss, nach Erhalt der Rechnung von Seiten des Südtiroler Sanitätsbetriebes, vom Hundeeigentümer oder der Hundeeigentümerin beglichen werden", heißt es in einer Mitteilung der Landesregierung.
Hundebisse eindeutig klären
Alleine um Hundehäufchen gehe es bei der Datenbank allerdings nicht. Mit Hilfe des DNA-Materials könne auch bei Verkehrsunfällen und Bissverletzungen genau festgestellt werden, um welchen Hund es sich handelt, so die Südtiroler Landesregierung. "Mehrere italienische Regionen haben Interesse an dieser Initiative gezeigt, auch das Ministerium verfolgt die Umsetzung des Gesetzes", informiert Landesrat Arnold Schuler.