ORF-Paukenschlag: Ö3-Chef schmeißt hin
Ö3-Chef Georg Spatt wird auf eigenen Wunsch die Leitung von Ö3 zurücklegen und den ORF verlassen, hieß es in einer Presseaussendung, die heute Vormittag rausging.
Wunsch nach "ein bisschen Abstand"
Seinem Team erklärt der scheidende Ö3-Chef seinen Rücktritt in einem persönlichen Schreiben. Darin begründet Spatt seinen Abgang damit, dass er sich nach Veränderung, neuen Zielen und auch nach ein bisschen Abstand sehne. Die aktuellen Entwicklungen innerhalb des ORF und der Medienbranche dürften zu seinem Entschluss beigetragen haben. Ein wenig kryptisch schreibt Spatt, dass er Meinungsbildung in einer heutzutage wettbewerbsorientierten Zeit für kompliziert und heikel erachte. Auch das ORF-Paket dürfte bei ihm nicht auf große Zustimmung stoßen.
Außerdem sei die Übersiedlung aus den Ö3 Studios Heiligenstadt auf den ORF Campus am Küniglberg für ihn und viele andere eine symbolhafte Zäsur gewesen.
Immer gern ein "Ö3'ler" gewesen
Obwohl er im Sommer "ohne übertriebene Wehmut" gehen werde, war er laut eigener Aussage immer gerne ein "Ö3’ler". Außerdem sei es ihm eine Freude gewesen, sein Team mehr als 25 Jahre durch gute und schlechte Zeit zu begleiten.
Keine Info über Zukunftspläne
Seine Karriere bei Ö3 begann Spatt 1996 in der Programmplanung. 1998 stieg er zum stellvertretenden Chef auf und ab 2002 übernahm er die Leitung des ORF-Hitradios. Unter seiner Führung wurde Ö3 zum erfolgreichsten Radiosender Österreichs. Ab Sommer 2023 wird der langjährige stellvertretende Senderchef Albert Malli die interimistische Leitung von Ö3 übernehmen. Wie seine Pläne und Herausforderungen genau aussehen, hat Spatt noch nicht verraten. In erster Linie will er sich ausruhen und Abstand gewinnen.