Eiernockerl: Morddrohungen gegen Wiener Wirt
Weil er an Hitlers Geburtstag dessen Lieblingsspeise serviert hat, sieht sich ein Wiener Wirt mit einer Hasswelle konfrontiert. Wie die Tageszeitung heute berichtet, gerät das für den Gastronom zunehmend zur Existenzbedrohung. Innerhalb weniger Stunden ist die Bewertung seines Lokals auf einschlägigen Plattformen in den Keller gerasselt. Damit nicht genug, wird der Wirt wüst beschimpft. Die Schmähanrufe reichen bis zur Morddrohung. Das Medium zitiert den Wirt:
Im Minutentakt klingelt bei mir das Telefon, ich werde als Nazi-Schwein beschimpft und mir wird gedroht, dass man mein Lokal mit einem Baseballschläger verwüsten wird und ich vergast gehöre. Es kam sogar jemand ins Restaurant und schimpfte meine betagte Mutter, die gerade hinter der Schank stand, eine Nazi-Hure.
Unschuldig zum Handkuss
Dass es am 20. April Eiernockerl gab, sei dem reinen Zufall geschuldet, beteuert der Wirt. Brisant: Ausgerechnet für 8,80 Euro stand das umstrittene Gericht auf der Karte. Recherchen bestätigen, dass es sich dabei lediglich um den lokalüblichen Standardpreis des günstigeren Tagesgerichts handelt. Trotzdem: Wie kann so etwas passieren? Er habe für den Mittwoch ein Gericht gebraucht, dass schnell und einfach ging. Daher fiel die Wahl auf die umstrittenen Eiernockerl - immerhin ein Klassiker der österreichischen Wirtshausküche.
Es gibt noch deutlich blödere Dinge als am 20. April Eiernockerln auf die Tageskarte zu setzen: Nämlich Wirte, ihr Personal oder ihre Familie deswegen zu bedrohen. Was muss man denn dafür für ein „antifaschistischer“ Trottel sein? https://t.co/zAz6C6MWGq
— Armin Wolf (@ArminWolf) April 21, 2022
Viel Lärm um Nichts?
Dass es sich bei Eiernockerln am 20. April um einen Nazi-Code handelt, sind sich die meisten einig. Aber: Es gibt eben auch blöde Zufälle. ZIB2-Moderator bringt es überdies auf den Punkt, wenn er schreibt: "Es gibt noch deutlich blödere Dinge als am 20. April Eiernockerln auf die Tageskarte zu setzen: Nämlich Wirte, ihr Personal oder ihre Familie deswegen zu bedrohen. Was muss man denn dafür für ein 'antifaschistischer' Trottel sein?"