Schluss mit lustig: E-Scootern geht es an den Kragen
Die Pariser haben abgestimmt: Leihscooter, wie man sie auch in Wien zur Genüge kennt, gehören ab 1. September in der französischen Metropole der Vergangenheit an. Die Ärgernisse, die die Bewohner dort zur Befürwortung eines rigorosen Verbots der zweirädrigen Leihgefährte bewog, sind auch hierzulande nur allzu gut bekannt: achtloser Umgang, blockierte Gehsteige, rücksichtslose Raser. In der österreichischen Bundeshauptstadt geht man jetzt gegen die "Scooter-Plage", wie sie von vielen geschimpft wird, vor.
Wien greift durch
Ein Verbot wie in Frankreich steht in Österreich (noch) nicht ins Haus. Allerdings werden die Regeln für den Gebrauch der motorisierten Roller deutlich verschärft. Bereits im vergangenen Jahr hatte man seitens der Stadt Wien angekündigt, strengere Regeln einzuführen. Mit Anfang Mai werden diese nun geltend.
Strengere Regeln für Anbieter
Ein EU-weites Ausschreibe-Verfahren soll den Wildwuchs an Anbietern eindämmen. Klare, auf drei Jahre befristete Konzessionen sollen das gewährleisten. Zudem darf in einigen Bezirken nur noch eine begrenzte Zahl an Scootern angeboten werden. Statt bisher 2.500 Scooter dürfen künftig in der Inneren Stadt maximal 500, in den Bezirken 2 bis 9 und im 20. Bezirk maximal 1.500 Scooter stehen. Dafür soll das Angebot in den Außenbezirken ausgebaut werden. Dabei will für Ordnung gesorgt sein: Anbieter müssen ihre Fahrezeuge 24 Stunden am Tag per GPS überwachen und einen entsprechenden Ordnerdienst zur Verfügung stellen.
Das müssen die Leihscooter können
Technisch gibt es für die Geräte künftig neue Anforderungen. Sie müssen mit Blinkern sowie zwei unabhängig voneinander wirkenden Bremsvorrichtungen ausgestattet sein. Zudem müssen sie über akustische Warnzeichen sowie passende Ständer, die ein Umfallen bei Wind verhindern, verfügen.
Neue Regeln für Fahrer in Wien
Auch für die Fahrer ändern sich einige Spielregen. Ab Mai gilt ein absolutes Parkverbot auf Gehsteigen. Scooter dürfen dann nur noch auf fixen Abstellflächen oder der Parkspur abgestellt werden. Sperrzonen dürfen nicht befahren werden.
Im neuen Jahr setzen wir dem Scooter-Chaos in Wien ein Ende.
„Heute stehen die Scooter oft dort herum, wo sie nicht gebraucht werden und fehlen, wo es Bedarf gibt – das wollen wir rasch ändern!“, betont Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.
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