Die Invasion der Gelsen nach dem wochenlangen Regen
Nicht nur in der Dämmerung, sondern auch unter Tags überfallen uns momentan die Gelsen. Gefühlt sind es mehr als je zuvor. Kein Wunder, denn in den vergangenen Wochen hat es so viel geregnet wie schon lange nicht mehr. Und Lachen sind wahre Brutstätten für die kleinen Plagegeister, die jetzt geschlüpft sind.
Leben nach draußen verlagert
Fragt man jedoch den Parasitologen Hans-Peter Fuehrer von der Veterinärmedizinischen Universität, sagt dieser genau das Gegenteil. Es gäbe sogar einen Zehn-Jahres-Tiefstand an Gelsen, jetzt nehme man sie nur verstärkt war. "Einerseits, weil es wärmer wird und man mehr Zeit draußen verbringt und andererseits, weil jetzt die Stechmücken-Saison beginnt“, so der Parasitologe im ORF.
Stechmücken-Monitoring
Das bestätigte auch das Ergebnis des Stechmücken-Monitorings im Mai. "Da war die Anzahl der gesammelten Stechmücken extrem niedrig – das niedrigste Niveau der letzten zehn Jahre", sagt Fuehrer. Vielleicht sind im Monitoring die letzten Tage noch nicht mit einberechnet, denn in diesen war es gefühlt am schlimmsten.
Wasser auf Balkon vermeiden
Vor allem auf Balkonen und Terrassen überfallen uns derzeit die lästigen Stechmücken und hinterlassen ihre juckende Stiche. Deshalb gilt es jetzt das Wasser in Blumenuntersetzern, in Schalen für Haustiere oder in Gießkannen auszuleeren. Denn schon die kleinste Wassermenge reicht zur Eiablage und Entwicklung der Stechmücken aus.
Tipps gegen die Gelseninvasion
Tipp 1: Sorgen Sie in Ihrer Umgebung dafür, dass Stechmücken keine Brutstätten für die Ablage ihrer Eier finden. Blumenuntersetzer, Wasserschalen für Haustiere etc. sollten Sie mindestens einmal wöchentlich entleeren. Behälter, in denen sich Regenwasser sammeln kann, zum Beispiel Regentonnen, Eimer, Scheibtruhen oder Autoreifen, sollten Sie abdecken, umkippen oder unter einem Dach lagern.
Tipp 2: Schützen Sie sich in Ihren Wohn- und Schlafräumen durch Insektenschutzgitter mit höchstens 2 Millimeter Maschenweite und im Freien durch Insektenschutzmittel (Repellentien) aus dem Fachhandel.
Tipp 3: Bei starker Mückenbelastung tragen Sie helle, langärmelige Kleidung und lange Hosen, wenn Sie sich in der Dämmerung oder am Abend im Freien aufhalten.
Tipp 4: Falls Sie einen Garten haben: Natürliche Fressfeinde, zum Beispiel Fische oder Libellen-Larven, fressen und reduzieren so in Teichen und Gewässern die Stechmückenbrut und tragen damit zur ökologischen Insektenabwehr bei.
Bitte nicht kratzen
Wenn Gelsen Blut saugen, injizieren sie ihren Speichel in die Haut. Da der menschliche Körper diesen als Fremdkörper erkennt, setzt er eine Abwehrreaktion in Gang, durch die der Juckreiz ausgelöst wird. So wohltuend sich das Kratzen auch anfühlt, es verstärkt das Jucken nur. Ist der Stich aufgekratzt, können Keime eindringen und die Haut kann sich entzünden.
Das hilft gegen den Juckreiz
Kühlen
Ganz gleich, ob Kühlakku, Eiswürfel oder Wasserflasche, sobald man den ersten Juckreiz spürt, ist Kühlen das beste Gegenmittel gegen den Juckreiz.
Gel auftragen
Spezielle Gels aus der Apotheke enthalten lokale Antihistaminika und helfen ebenfalls sofort. Am besten bewahrt man sie im Kühlschrank auf, damit man beim Schmieren auch direkt einen Kühlungseffekt hat.
Zitrone
Den Saft einer halben Zitrone auf ein Tuch träufeln und kurz auf den Einstich legen. Das lindert den Juckreiz und unterbindet mögliche Infektionen. Sie können das Ganze aber auch mit ½ TL Essig statt der Zitrone machen.
Teebaumöl
1 bis 2 Tropfen ätherisches Teebaumöl mit 1 TL pflanzlichem Öl – zum Beispiel Oliven- oder Maiskeimöl – vermischen, auf den Stich auftragen und leicht einmassieren. Diese Mischung mildert den Juckreiz, und eine mögliche Schwellung bleibt aus.