Fall Maddie: Verdächtiger vor Gericht
Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit richtet sich erneut auf Christian B., der ab Freitag vor Gericht steht. Der 46-Jährige steht im Verdacht, für das Verschwinden der Britin Madeleine "Maddie" McCann verantwortlich zu sein. Vor 17 Jahren verschwand das damals dreijährige Mädchen spurlos aus einer portugiesischen Ferienanlage. Ab Freitag steht B. wegen des Vorwurfs mehrerer Vergewaltigungen vor Gericht in Braunschweig.
Wegen Vergewaltigung in Haft
Zwischen 2000 und 2017 soll Christian B. mehrere Vergewaltigungen in Portugal verübt haben. Für die Verhandlung sind vorerst rund 30 Tage bis Ende Juni angesetzt. Aktuell befindet sich der Deutsche in Haft. 2019 wurde er vom Landgericht Braunschweig wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Touristin in Portugal im Jahr 2005 zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt.
Aktuelle Anklage
In den jetzt verhandelten Fällen soll Christian B. mehrere Mädchen und Frauen im Alter von zehn bis etwa 70 bis 80 Jahren sexuell missbraucht haben. Die Anklage basiert auf Videoaufnahmen der Taten, die B. selbst angefertigt hat. In einem Fall wurde er auf frischer Tat von der Polizei festgenommen. Nicht alle Opfer konnten bisher identifiziert werden. Die Ermittlungen legen B. drei Vergewaltigungen von Jugendlichen und Frauen zur Last. Die Vorfälle sollen zwischen 2000 und 2006 in Ferienwohnungen und Appartements stattgefunden haben. Zudem wird ihm der sexuelle Missbrauch von zwei Mädchen im Alter von zehn sowie elf Jahren in den Jahren 2007 und 2017 an Stränden und auf einem Spielplatz vorgeworfen.
Verdächtiger im Fall Maddie
Parallel wird B. von portugiesischen und deutschen Ermittlern im Zusammenhang mit dem Fall Maddie verdächtigt, die 2007 aus einer Ferienanlage an der südportugiesischen Algarveküste verschwand. Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit über drei Jahren gegen B. wegen des Verdachts des Mordes an Maddie. Bisher wurde allerdings keine Anklage erhoben. Worauf sich der Verdacht konkret stützt, ist offiziell bislang noch nicht bestätigt worden.