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Haus-Ensemble mit Schlamm im Straßenbereich davor
Die Feuerwehr beseitigt die Spuren der Überschwemmung.
Die Feuerwehr beseitigt die Spuren der Überschwemmung.
APA

Hollabrunn zu Katastrophengebiet erklärt

17.08.2024 um 16:49, Andrea Schröder & APA, Red
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Nach Unwettern am Freitag ist das Stadtgebiet von Hollabrunn zum Katastrophengebiet erklärt worden. Durch starke Niederschläge war es zu Überflutungen gekommen.

Die Aufräumarbeiten sind im Gange. 30 Feuerwehren mit über 200 Mitgliedern waren mit Auspumparbeiten und Straßenreinigungen beschäftigt. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kündigte die Unterstützung des Landes an.

Zuviel Regen in zu kurzer Zeit

Die Bezirkshauptmannschaft habe das Stadtgebiet von Hollabrunn zum offiziellen Katastrophengebiet erklärt, hieß es vonseiten des Landes. Mehr als 100 Millimeter Regen waren am Freitagabend innerhalb kürzester Zeit gefallen, berichtete Stefan Obritzhauser, Kommandant der FF Hohenwarth.

Die Zahlen

Die Folge waren massive Überflutungen. Zwei Katastrophenhilfsdienst-Züge wurden alarmiert. Um die 50 Feuerwehren mit rund 700 Mitgliedern rückten laut einer Aussendung zu über 100 Einsätzen aus.

Einsatzorte am Freitag Abend

Laut Bezirkskommandant Alois Zaussinger handelte es sich um einen der größten Einsätze im Bezirk. Die "Augustwiesn" in Hollabrunn wurde evakuiert, die Gäste wurden in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Stadtgemeinde im Stadtsaal untergebracht. 22 Pferde wurden aus einem Reiterhof gerettet.

Umspannwerk in Gefahr

In der Ortschaft Oberfellabrunn, einem Teil von Hollabrunn, sei das Wasser 30 bis 40 Zentimeter hoch gestanden, sagte Obritzhauser zur APA. Die Pegel des Runzenbaches und des Göllersbaches im Raum Hollabrunn und Göllersdorf stiegen an. Das Umspannwerk Hollabrunn wurde überschwemmt, mithilfe von Großpumpen konnte die kritische Lage entschärft werden. Selbst das Feuerwehrhaus wurde überflutet. Im Raum Göllersdorf wurde ein Hochwasser-Rückhaltebecken mithilfe von Großpumpen gesichert. Bei einem Dammbruch im Bereich Mitterweg in Hollabrunn standen die Helfer auch mit Telelader im Einsatz. Mehr als 1.800 Sandsäcke wurden bereitgestellt. Gleichzeitig gab es mehrere Verkehrsunfälle. Insgesamt wurden fünf Personen verletzt.

Bei Tageslicht besehen

"Im Tageslicht ist das Ausmaß der Schäden noch deutlicher erkennbar", hieß es von der Feuerwehr. Straßen wurden unterspült, teilweise abgetragen und mussten gesperrt werden, betroffen war etwa die L43 im Raum Hollabrunn. Teilweise stand das Wasser bis zu einen Meter hoch, berichtete die Feuerwehr in einer Aussendung. Die Einsatzkräfte mussten Straßen säubern und umgestürzte Bäume entfernen. "Die Hauptrouten sind wieder befahrbar", sagte Obritzhauser am Samstag. Nebenstraßen waren teilweise noch mit Schlamm bedeckt. Der Asfinag-Streckendienst sicherte abgerutschte Teile der Weinviertler Schnellstraße (S3) nach Stockerau.

Züge fahren wieder

Da der Bahndamm unterspült wurde, wurde der Zugverkehr zwischen Hollabrunn und Göllersdorf am Freitagabend eingestellt. Die Sperre auf der Strecke der Nordwestbahn wurde gegen 12.30 Uhr aufgehoben.

Mikl-Leitner bedankte sich bei den freiwilligen Helfern. Die Landeshauptfrau kündigte in einer schriftlichen Stellungnahme an:

Ich werde mir heute im Zuge einer Lagebesprechung vor Ort ein Bild von der Lage machen. Fest steht für mich aber schon jetzt: Die Region kann sich auf die Unterstützung des Landes verlassen.

Johanna Mikl-Leitner

Bürgermeister Alfred Babinsky (ÖVP) zeigte sich "überglücklich", dass es das keine schweren Verletzungen gegeben habe, "immerhin musste gestern auch das Gelände des Augustwiesen mit einigen tausend Besuchern geräumt werden".

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