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Viele Soldaten stehen stramm in einer Reihe.
Eine Heeresausbildnerin sorgt mit verbalen Entgleisungen für Aufsehen.
Eine Heeresausbildnerin sorgt mit verbalen Entgleisungen für Aufsehen.
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com

Heer-Skandal: Ausbildnerin bietet Soldaten Blowjob an

20.08.2024 um 13:23, Simone Reitmeier
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Eine Bundesheer-Ausbildnerin soll Grundwehrdiener mit fragwürdigen Angeboten motiviert und despektierliche Kosenamen verwendet haben.

"Muss ich euch jetzt einen blasen, damit ihr motiviert seid?" Diese provokante Frage soll die Bundesheer-Ausbildnerin laut einem Bericht der Presse an ihre Grundwehrdiener gerichtet haben. Knapp zwei Wochen später folgte angeblich eine weitere verbale Entgleisung. Bei einer Angelobung soll sie gesagt haben: "Ein Bier und ein Blowjob am Abend, und dann passt es eh wieder!" Trotz Disziplinarverfahren wird der Frau keine Strafe aufgebrummt.

Fragwürdige Spitznamen

Abgesehen von den sexuellen Anspielungen, soll sie außerdem fragwürdige Kosenamen für die Soldaten verwendet haben: "Barbie", "Wackeldackel", "Dicker", "Marienkäfer" oder "Dönermann", um nur einige zu nennen. Wie es dazu gekommen ist? Zu Beginn habe sie Probleme gehabt, sich die echten Namen zu merken, so sei es zu den Spitznamen gekommen. Niemand habe sich darüber aufgeregt, verteidigt sie sich im Verfahren.

Nicht ernst genommen

Obwohl die Ausbildnerin sich vor der Bundesdisziplinarbehörde verantworten musste, wurde keine Strafe verhängt. Im Verfahren haben die Rekruten die Aussagen zwar bestätigt, ernst genommen oder als Belästigung empfunden habe das scherzhafte Angebot aber niemand. Einer der Soldaten soll nach der Blowjob-Ansage sogar "erheitert den Ort verlassen" haben, heißt es im Artikel der Presse. Letztlich wurde das Verfahren eingestellt, mit der Begründung, man dürfe nicht alles "auf die Goldwaage legen". In Zukunft müsse die Ausbildnerin jedoch ihre Wortwahl sorgfältiger prüfen.

Soldaten gehen im Gleichschritt.
Auch fragwürdige Kosenamen sollen gefallen sein.

Frau bestreitet Nazi-Parolen

Darüber hinaus wurde auch geprüft, ob die Ausbildnerin einige ihrer Soldaten als „Kanaken“ bezeichnet und den Satz "Putzen macht frei" (wohl in Anlehnung an die Nazi-Parole "Arbeit macht frei") verwendet hat. Diese Vorwürfe weist die Beschuldigte vehement zurück. Ihre Familie stamme größtenteils aus Polen, weshalb sie solche Aussagen niemals tätigen würde. Auch der Aussage eines Soldaten, dem sie angeblich gesagt haben soll: "Wenn ich so dick wäre wie du, würde ich die Liegestütze auch nicht schaffen", hat sie widersprochen.

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