Bärenattacke im Zentrum: Touristentort verhängt Notstand
Im slowakischen Liptovský Mikulás (Niedere Tatra, rund 31.500 Einwohner) herrscht höchste Alarmstufe: Ein Bär treibt im Stadtzentrum sein Unwesen. Bereits fünf Menschen wurden von dem Tier angegriffen und verletzt. Erst vor wenigen Tagen stürzte eine Wanderin in Slowenien in den Tod, als sie von einem Bären verfolgt wurde.
In Stadt verirrt
Das Tier stammt vermutlich aus den Wäldern am Fuße der Tatra. Am Sonntag lief der Bär mitten durch die Kleinstadt und griff fünf Menschen an, darunter ein zehnjähriges Kind. Obwohl alle Opfer Biss- und Kratzwunden erlitten hätten, schwebe glücklicherweise niemand in Lebensgefahr. In den sozialen Netzwerken kursieren mehrere Fotos und Videos, die den Vierbeiner auf Gehwegen, Zebrastreifen und Straßen zeigen. Auch in der Nähe eines Einkaufszentrums soll der Bär gesehen worden sein. Nach Angaben der Stadtverwaltung gelang es schließlich, ihn in den Wald zurückzuscheuchen. Ersten Vermutungen zufolge könnte sich das Tier über den Fluss Waag (Vah) in die Stadt verirrt haben. Normalerweise gehen Bären Menschen aus dem Weg – vorausgesetzt, sie bemerken sie rechtzeitig.
Warnung: Zuhause bleiben!
Vor allem in den Morgen- und Abendstunden sollen die Bewohner von Liptovský Mikulás möglichst in ihren Wohnanlagen bleiben, heißt es von Seiten der Behörden. Der Braunbär laufe noch frei herum, solle aber so schnell wie möglich erlegt werden. Jäger, Polizisten und Wildtierexperten seien bereits auf der Suche und patrouillieren mit Waffen und Nachtsichtgeräten durch die Stadt. Bislang fehlt von dem Bären aber jede Spur.
Von Bär verfolgt: Wanderin stürzt in den Tod
Erst am vergangenen Freitag ist eine Wanderin bei der Flucht vor einem Braunbären ums Leben gekommen. Die 31-jährige Weißrussin war mit einem Begleiter im Tal Demänovska Dolina in der Nähe des Wintersportzentrums Jasna in der Niederen Tatra unterwegs, als sie auf das Tier gestoßen ist. Die Frau versuchte offenbar zu fliehen und stürzte einen Abhang hinunter. Dabei zog sie sich tödliche Kopfverletzungen zu. Ihr Begleiter konnte unverletzt entkommen, er lief in eine andere Richtung.