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Schild des geschlossenen Agrana-Werkes in Leopoldsdorf
Agrana rutscht in die Verlustzone
Agrana rutscht in die Verlustzone
MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com

Werksschließung: Zuckerriese Agrana verliert Millionen

25.04.2025 um 15:09, Marcel Toifl
2 min read
Zwei Werksschließungen kosten Agrana Millionen. Der Zucker-Konzern rutscht in die Verlustzone. Trotzdem soll es wieder eine Dividende geben

Der österreichische Zuckerkonzern Agrana ist im Geschäftsjahr 2024/25 tief in die roten Zahlen gerutscht. Die Gründe dafür liegen vor allem in der Schließung zweier Werke in Österreich und Tschechien.

Agrana schreibt Verluste

Im vergangenen Geschäftsjahr hat Agrana einen operativen Gewinn (EBIT) von 40,5 Millionen Euro erzielt. Unterm Strich bleibt jedoch ein Verlust: Pro Aktie ergibt sich ein Minus von 0,07 Euro. Noch im März hatte der Vorstand vor einem drastischen Rückgang des Ergebnisses gewarnt und nur noch 45,6 Millionen Euro EBIT prognostiziert – nach 151 Millionen Euro im Jahr davor.

Werkschließungen als Auslöser

Hauptgrund für den Gewinneinbruch sind hohe Kosten infolge der Schließung von zwei Zuckerfabriken. In Leopoldsdorf am Marchfeld verlieren 120 Menschen ihre Jobs, in Hrušovany in Tschechien sind 150 Mitarbeitende betroffen. Mit diesen Maßnahmen will Agrana die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Zuckerproduktion langfristig sichern. Kurzfristig schlagen sich die Stilllegungen jedoch massiv negativ in der Bilanz nieder.

Blick ins neue Geschäftsjahr

Für das neue Geschäftsjahr 2025/26 erwartet der Konzern einen weiteren Umsatzrückgang um ein bis fünf Prozent. Im ersten Quartal fallen weiterhin hohe Personalaufwendungen im Zusammenhang mit den Schließungen an. Auch geopolitische Unsicherheiten wie zollfreie Agrarimporte aus der Ukraine oder weltweite Zollkonflikte könnten sich negativ auswirken. Der Umsatz ist bereits von 3,8 auf 3,5 Milliarden Euro gesunken. Das operative Ergebnis soll zumindest stabil bleiben.

Dividende trotz Minus

Obwohl Agrana im Jahresergebnis ein Minus schreibt, will der Vorstand erneut eine Dividende ausschütten – allerdings in reduzierter Form. Nach 0,90 Euro im Vorjahr sollen nun 0,70 Euro je Aktie fließen. Begründet wird dieser Schritt mit einem soliden Cashflow und einer stabilen Verschuldungssituation, welche die Ausschüttung rechtfertigen würden.

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