Besser sehen am PC
Im Durchschnitt verbringen Österreicher fast zehn Stunden täglich vor den Bildschirmen. Die Digitalisierung hat in allen Lebensbereichen Einzug gehalten. Für die alltäglichsten Handlungen greifen Menschen zum Tablet, Laptop oder Mobiltelefon. Vor allem Kinder und Jugendliche verbringen täglich viele Stunden mit dem Blick auf das Smartphone. Die langen Bildschirmzeiten können laut einer aktuellen Aussendung der Wirtschaftskammer OÖ bei den jungen Menschen zu Kurzsichtigkeit führen. Wer meint, dass Erwachsene weniger Zeit vor den Endgeräten verbringen, der irrt jedoch. An beinahe jedem Arbeitsplatz sind Bildschirme zu finden und auch Meetings werden in unserer postpandemischen Welt häufig digital durchgeführt. Nicht selten bleibt bei vermeintlich weniger anstrengenden Bürotätigkeiten die Gesundheit auf der Strecke.
Übersehene Problematik
Manchmal sollte man auf das eigene Wohlbefinden schauen und nicht nur in den Bildschirm. Ein Organ, das häufig vernachlässigt wird, ist das Auge. Laut einer Aussendung der Arbeiterkammer verringern sich während der Bildschirmtätigkeit die Lidschläge im Schnitt von 9,7 auf 4,3 pro Minute. Dass wir nicht einmal halb so häufig blinzeln wie gewöhnlich, führt zu Trockenheit und in Folge zu Schmerzen und Lichtempfindlichkeit. Die Situation verkompliziert sich für Menschen, die unter Fehlsichtigkeit leiden. Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftskammer benötigen fast zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung eine Sehhilfe. Für die Bildschirmarbeit sind die Brillen jedoch häufig nicht ausgelegt.
Richtiges Equipment für die Augen
„Bei Schuhen ist ganz klar, dass wir unterschiedliche tragen“, sagt Optikermeister Klaus Pippig, „wir haben Sport-, Arbeits- und Straßenschuhe. Auch bei den Augen kann nicht eine Lösung für alles funktionieren. Aufgrund unserer spezialisierten Arbeitswelt ist das meist nicht möglich.“ Gleitsichtbrillen sind in vielen Fällen nicht für die Entfernung zwischen Augen und Computer- oder Laptopbildschirm ausgelegt. Darüber hinaus können sie zu einer unnatürlichen Kopfhaltung führen, die sich auf die Wirbelsäule auswirkt. Für die einseitige Sehbelastung, die durch die Tätigkeit am digitalen Endgerät entsteht, sollte daher zu einer spezialisierten Sehhilfe gegriffen werden – zur Bildschirmarbeitsbrille. Diese wird individuell auf die Arbeitsplatzsituation abgestimmt. Denn jemand, der im Homeoffice am Laptop arbeitet, hat andere Bedürfnisse als ein Beamter, der am Schalter steht und neben der Bildschirmarbeit Kundenkontakt hat.
Mitarbeiter mit Durchblick
Dass der Einsatz von Bildschirmarbeitsbrillen die Produktivität fördert, ist für Pippig unbestritten: „Die augengerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes führt bei den Mitarbeitern zu einer Leistungssteigerung, zu weniger Ausfällen und zu einer erhöhten Mitarbeiterzufriedenheit. Die Bildschirmarbeitsbrille ist dafür die richtige Ausrüstung.“ Mitarbeitern mit Sehfehlern die Möglichkeit zu geben, niederschwellig eine Bildschirmarbeitsbrille zu bekommen, geht daher mit Vorteilen für den Arbeitgeber einher. Doch auch unter Arbeitnehmern gibt es gelegentlich Vorbehalte. Eine Befürchtung ist die mangelnde Ästhetik. Pippig beruhigt: „Auch bei Bildschirmarbeitsbrillen gibt es eine Fülle an attraktiven Fassungen.“
Das Recht auf Augengesundheit
Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, eine Untersuchung des Sehvermögens anzubieten, wenn Angestellte mehr als zwei Stunden ununterbrochen oder insgesamt drei Stunden täglich vor Bildschirmen verbringen. Welchen Weg jedoch Arbeitnehmer beschreiten müssen, um zu einer Bildschirmarbeitsbrille zu gelangen, ist nicht konkret geregelt. „Die Unternehmen handeln sehr unterschiedlich, weil es keine standardisierte Vorgabe gibt“, erklärt Pippig. Wird festgestellt, dass der Mitarbeiter eine Bildschirmarbeitsbrille benötigt, kann das Unternehmen den weiteren Ablauf bestimmen. Pippig United Optics berät unterschiedlich große Unternehmen in verschiedenen Branchen, wie dieser Prozess optimiert werden kann. Daneben ist der Linzer Optiker Partner zahlreicher Betriebe, wodurch der bürokratische Aufwand und Preis für Bezugsberechtige und Arbeitgeber bedeutend verringert wird.
Gymnastik für das Sehorgan
Für unsere Augen können wir alle etwas tun. Pippig hält zu dem Thema Seminare in Betrieben ab. Er verrät Tricks, wie die Lidschlagfrequenz erhöht werden kann und zeigt Augenübungen für das Büro. „Leider werden Probleme mit den Augen meist einfach weggeschoben oder nur die Symptome bekämpft“, sagt Pippig, „die Ursachen sind ein augenunfreundlicher Arbeitsplatz, unkorrigierte Sehfehler, die falsche Brille und ein mangelhafter Umgang mit den Augen.“ Man sollte also Augengymnastik betreiben und sich passender Werkzeuge wie der Bildschirmarbeitsbrille bedienen. Dann kann man den Blick auf die wichtigen Dinge im Leben lenken.