Biohort: Unendliches Wachstum?
Wenn ein Unternehmen in den letzten zehn Jahren jeweils zwischen 10 und 25 Prozent Umsatzwachstum erreicht und zuletzt fast 160 Millionen Umsatz geschafft hat, kann man durchaus von einer Sensation sprechen. Alleine mit dem neuen Standort in St. Martin wurden 200 neue Arbeitsplätze geschaffen. Zählt man die Mitarbeiter des Schwesterunternehmens Ascendor (Treppenlifte) mit, sind insgesamt 700 Menschen bei der Familie Priglinger angestellt. Derzeit ist man mit Produkten wie Gerätehäusern, Aufbewahrungsboxen, Hoch- und Pflanzbeeten, Fahrrad- und Mülltonnenboxen in 24 europäischen Ländern vertreten. Damit ist man Marktführer in Europa.
Wachstum und Umsatz
In den letzten 25 Jahren hat Biohort ein unglaubliches Wachstum hingelegt. In dieser Zeit entstanden drei große Produktionsstätten. Umsatzsteigerungen von bis zu 25 Prozent sprechen da eine klare Sprache. Wobei man sich im Klaren ist, dass Wachstum trotzdem mit Bedacht erfolgen muss. „Wir wachsen organisch und erschließen immer mehr Länder von Jahr zu Jahr“, so Maximilian Priglinger.
Kein Fachkräftemangel
Um weiter zu wachsen, benötigt man aber auch Fachkräfte. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen hat man bei Biohort weniger Probleme, gute Mitarbeiter zu bekommen. Josef Priglinger: „Wir haben in der Region einen sehr guten Ruf als Arbeitgeber, den wir lange aufgebaut haben. Ein Vorteil ist sicher, dass in der Regel sehr viele Mühlviertler nach Linz pendeln müssen. Da geht für das Fahren viel Lebenszeit drauf. So gesehen ist es besser, bei uns vor Ort zu arbeiten. Zudem verdient man bei Biohort auch sehr gut.“ Positiv wirkt sich auch aus, dass es in der näheren Umgebung eine HTL gibt, mit der Biohort in engem Kontakt steht.
Neuer Standort
Spatenstich für den neuen Standort erfolgte kurz vor der Pandemie. Diese hatte zur Folge, dass die Umsätze bei Biohort in die Höhe schnellten, da viele Menschen die Zeit für die Gartengestaltung verwendeten. Maximilian Priglinger: „Als wir mitten in der Pandemie die Hälfte des Neubaus fertig hatten, haben wir gleich auch eine für später geplante Baustufe vorgezogen, um der Nachfrage gerecht werden zu können. Wir haben dadurch ein Drittel größer gebaut als es geplant war!“ Die hohen Energiepreise haben Biohort bisher nicht so stark betroffen. Zum einen ist die Verarbeitung der Feinbleche nicht sehr energieaufwendig und zum anderen setzte man auf Photovoltaik. 200 Kilowatt liefert die Anlage derzeit. 400 Kilowatt sollten jetzt noch dazukommen. Zudem ist eine Hackschnitzelanlage geplant.
Zur Person
Maximilian Priglinger wird zukünftig alleine das Unternehmen Biohort führen. Er ist Vorsitzender der „Jungen Industrie Oberösterreich“. Maximilian Priglinger ist verheiratet und im April zum ersten mal Vater einer Tochter geworden.
Josef Priglinger ist der Gründer von Biohort. 1997 hat er einen Teilbereich einer anderen Firma übernommen. Daraus entstand in der Folge das Unternehmen Biohort. Er zieht sich derzeit aus dem Tagesgeschäft zurück und übergibt an seinen Sohn.
Zahlen
- 3 Standorte im Mühlviertel: Neufelden, St.Martin und Helfenberg
- 600 Mitarbeiter arbeiten für das Familienunternehmen
- 50.000 Quadratmeter Produktionsfläche bietet alleine der Standort St.Martin
- 160 Millionen Euro Umsatz erreichte Biohort im letzten Jahr
Fakten
Feinbleche. Ein Vorteil der Produkte von Biohort ist die Langlebigkeit. Verwendet werden feuerverzinkte und im Anschluss lackierte Feinbleche. Diese werden zum Teil direkt von der Voestalpine gekauft. Um die Qualität des verwendeten Stahls gewährleisten zu können, wird auch bei anderen Stahlerzeugern eingekauft, die beipielsweise Premiumautohersteller wie BMW beliefern.