Wahlüberraschungen: Die Bierpartei holte Mandate in …
Das vorläufige Endergebnis liefert noch manch kleine Sensation: Die SPÖ holt mit 41,62 Prozent den klaren Sieg – musste schlussendlich aber noch ein Mandat an die ÖVP abtreten, die es nach dem Auszählungsfinale auf einen Stimmenanteil von über 20 Prozent geschafft hat.
Ergebnisse: Freud und Leid
Dahinter mit Stimmengewinnen auf Platz 3: die Grünen (14,80 Prozent und 16 Mandate). Die NEOS (7, 47 Prozent) haben die FPÖ mit 7,11 Prozent auf den letzten Metern abhängen können. Nicht ins Stadtparlament haben es HC Strache und die Vertreter der Kleinparteien geschafft – die „Leider-Nein“-Kandidaten ziehen aber in manche Bezirksvertretungen ein.
Wo sind aber die großen Hochburgen der großen wie kleinen Parteien? Und wo sind Wahlwerber politisch in der Versenkung gelandet? Wir haben die Ergebnislisten auf Wahl-Wows durchforstet.
9 Tops und Flops bei der Wien-Wahl
1. SPÖ Wien
Erdrutschsiege kann die siegreiche SPÖ in Favoriten und Floridsdorf einfahren. Im Süden und Norden wird in jeweils einem Sprengel die 70-Prozent-Marke geknackt. Eine Wahl-Watschen gibt es vergleichsweise in grünen Teil Döblings. Die Ausbeute dort: unter 17 Prozent.
2. ÖVP Wien
Im 19. Bezirk holt dafür wenig überraschend die ÖVP ihre Rekord-Resultate. Rund die Universität für Bodenkultur entscheiden sich fast zwei Drittel der Wähler für Blümel & Co. Ein fast weißer Fleck für die Ex-Schwarzen: ein Sprengel in Wien-Landstraße, wo man keine fünf Prozent holt.
3. Die Grünen
Die inneren Bezirke sind und bleiben grünes Terrain – zumindest großteils. Die besten Ergebnisse holt die Öko-Partei erwartungsgemäß in Neubau. Landete man dort sprengelweise bei 35 bis knapp 40 Prozent, gab es in einem Floridsdorfer Sprengel keine einzige grüne Stimme. Aber „Nuller“-Ergebnisse liefern auch Sprengel in der Lepoldstadt, in Margareten und selbst in Mariahilf.
4. NEOS Wien
Für die pinke Truppe erweist sich Währing als bestes Pflaster. In Pötzleinsdorf sichern sich NEOS knapp ein Viertel der Stimmen. Keine Chance hat die Partei hingegen in Sprengeln der Bezirke 10, 11, 12, 13 und 22.
5. FPÖ Wien
Die FPÖ erlebte ihr Wahl-Wunder – und zwar in einem einzigen Sprengel in Ottakring. Der dortige Platz 1 bleibt aber ein einsames Resultat. Ein Debakel in XXL hagelte es in Döbling. Dort stimmte in einem Sprengel kein einziger Wähler für die Blauen.
6. Team HC Strache
HC Strache schafft es nicht ins Rathaus. Sein Team holt aber 17 Mandate in 12 Bezirken. Ins Bezirksparlament will er laut ersten Aussagen nicht gehen. Er plant jetzt eine nächste Karriere als Magazin-Herausgeber.
7. Liste Links
„Häupl würde Links wählen" plakatierte die Links-Partei. Sein Wahlverhalten ist nicht kommentiert, aber in insgesamt 15 Bezirken reicht es für den Einzug ins Bezirksparlament. In Summe werden 23 Mandatare ihre Stimme einbringen.
8. Bierpartei
Mei Bier is ned deppat, maulte weiland Edel-Favoritner Mundl Sackbauer. Im 10. Bezirk stimmt man ihm auch heute noch zu. Die Bierpartei schafft den Sprung ins Stadtteil-Parlament. Aber auch in Wien 3, 11, 12, 14, 15, 16, in Liesing und in Transdanubien sind die Liebhaber des goldenen Gerstensaftes reif fürs Mitregieren. Die Mandatare sind übrigens allesamt männlich! Noch: Partei-Chef Marco Pogo kann elf Posten besetzen – und muss erstmal Volksvertreter nachnominieren, auf dem Wahlzettel waren nur sechs Namen zu finden. Was nun serviert wird? Gegenüber dem weekend Magazin forderte er im Wahlkampf das Grundfassl für alle. In seinen ersten Stellungnahmen denkt er jetzt an Bierbrunnen. Mal schauen, ob die überschäumende Idee in den lokalen Grätzeln ihre Mitstreiter findet.
9. SÖZ
In sechs Bezirken nehmen sieben SÖZ-Mandatare Platz. Die Partei, die sich stark an die migrantische Community richtet, holte in Summe gut 7.000 Stimmen.