Vermisste Danka (1): Neue Hinweise führen nach Wien

Es ist die Horrorvorstellung aller Eltern: Das Kind ist nur wenige Minuten unbeaufsichtigt und verschwindet spurlos. Auch nach ersten Suchaktionen ist es wie vom Erdboden verschluckt, die Polizei tappt im Dunkeln. Plötzlich taucht ein Video auf, das das Kind vermutlich in einem ganz anderen Staat in Begleitung fremder Personen zeigt. Seit Dienstag vergangener Woche wird die kleine Danka Ilic vermisst, ein serbisches Mädchen, das am 6. Mai zwei Jahre alt wird. Zuletzt wurde sie in Banjsko Polje bei Bor in Serbien gesehen. Seit einer Woche sucht die ganze Welt nach der bald Zweijährigen, Interpol hat eine Vermisstenmeldung auf "Yellow Notice" herausgegeben. Erste Spuren scheinen nach Österreich zu führen.

Was steckt hinter dem Wien-Video?

Am vergangenen Samstag hat ein in Wien lebender Serbe (57) ein Video aufgenommen, das ein kleines Mädchen an der Bim-Station Schottentring zeigt, das Danka ähnlich sieht. Das Kind sei gegen 20.00 Uhr in Begleitung von zwei Rumäninnen dort gewesen. Er habe es schreiend weglaufen sehen, als er aus der U-Bahn gekommen sei. Die Frauen hätten das Kind mit einem Namen angesprochen, den er aber nicht verstanden habe. Der 57-Jährige hat den Clip an die serbischen Behörden geschickt, die daraufhin die österreichische Polizei kontaktierten. Die Wiener Polizei teilt auf Anfrage von weekend mit, dass die Ermittlungen auf Hochtouren laufen. Ein Ergebnis liege noch nicht vor. Weder ist klar, ob das Video echt ist, ob es sich bei dem Mädchen um die vermisste Danka handelt, noch wer die beiden Frauen sind, die das Mädchen begleiten.

Mutter löschte Chats

In Serbien wird seit Tagen mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften, Spürhunden, Hubschraubern, Baggern und technischen Hilfsmitteln nach dem verschwundenen Mädchen gesucht. Für Aufsehen sorgt indes, dass die Mutter vor und nach dem Verschwinden des Kindes Fotos, Nachrichten und Anrufe von ihrem Smartphone gelöscht haben soll, wie serbische Medien berichten. Nach Angaben der Polizei wird diesbezüglich ermittelt. Das bedeute aber nicht, dass die Mutter eine Verdächtige sei.

Mädchen aus Garten verschwunden

Die Mutter des Kindes gibt an, sie sei mit Danka und deren Bruder im Garten des verschlossenen Einfamilienhauses gewesen, sie habe keinen Schlüssel dabeigehabt. Der Bub habe Durst gehabt, sie habe ihm ein Glas Wasser holen wollen. Als sie nach wenigen Minuten zurückkam, sei Danka weg gewesen. Etwa 90 Minuten nach ihrem Verschwinden habe sie ihren Mann und die Polizei verständigt. Bis heute fehlt von Danka jede Spur, der einzige Hinweis führt nach Wien.